Online-Dokumentation antireligiöser Angriffe

Quelle: FSSPX Aktuell

Gerichtshof, Chengdu, China

„Global Christian Relief“, eine der führenden amerikanischen Whistleblower, die sich dem Schutz von Christen auf der ganzen Welt verschrieben hat, hat eine Online-Datenbank eingerichtet, die antireligiöse und insbesondere antichristliche Handlungen in „Echtzeit“, also direkt erfasst.

Die Plattform, die am 5. Januar 2024 ins Leben gerufen wurde, sammelt Taten, die gegen die verschiedenen christlichen Glaubensrichtungen verübt wurden. Die für die Öffentlichkeit zugängliche Website listet mehr als ein Dutzend Arten von Gewalt auf, darunter Mord, Verhaftungen, Entführungen und Zwangsheiraten; die Nutzer können nach Land, Religion und Täterprofil suchen. 

Finanziert wird die Plattform von „Global Christian Relief“ (GCR), die eigentliche Arbeit wird unter der Verantwortung des „Internationalen Instituts für Religionsfreiheit“ (IIRF), einer der ältesten auf Religionsfreiheit spezialisierten Denkfabriken, durchgeführt. 

„Wir leben in einer Welt, in der die gewaltsame Verfolgung von Christen und anderen religiösen Gruppen endemisch und zunehmend ist“, erklärt Ronald Boyd-MacMillan. „Eine solche Datenbank ermöglicht nicht nur die Überwachung dieser Gewalt, sondern hilft auch, besser zu verstehen, was verfolgte Christen von ihren Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt wirklich brauchen“, so der GCR-Leiter. 

David Curry, Vorsitzender des GCR, erläutert die Beweggründe für diesen digitalen Schritt: „Wir leben in einer Welt, in der viele die Verfolgung von Christen leugnen“, bedauert er. Und er fügt hinzu: „Die Bereitstellung von durchsuchbaren Daten und Fakten in einer transparenten und zugänglichen Art und Weise hilft gerade dabei, diesem Missverständnis entgegenzuwirken.“ 

David Curry ist der Ansicht, dass die neue Plattform „die erste und einzige ist, die in erster Linie auf Fakten beruht, die aktualisiert werden, um uns zu helfen, einen Echtzeitüberblick über das Ausmaß der Verfolgung zu erhalten.“ 

Der Vorsitzende des GCR erklärte, die neue Website „schafft eine zusätzliche Verbindung zu verfolgten Christen und hebt hervor, was sie brauchen. (...) Wir hoffen“, schloss er, „dass Journalisten, Verteidigungsgruppen und Regierungsbeamte dies als eine wertvolle Ressource ansehen werden.“ Konkret heißt das, dass jedes Mal, wenn ein Vorfall auf der Website gemeldet wird, ein Team den Inhalt überprüft und die Datenbank dann in Echtzeit aktualisiert wird, sobald die Überprüfungen abgeschlossen sind.

Ein nützliches Werkzeug – mit gewissen Einschränkungen 

Nina Shea, Leiterin des Bereichs Religionsfreiheit am Hudson Institute, erkennt an, dass GCR ein seriöser und zuverlässiger Verband ist, aber ihrer Meinung nach kann das angewandte Verfahren immer noch „viele Übergriffe durch die Maschen des Netzes fallen lassen.“ 

Außerdem könne die neue Plattform in einigen Fällen darunter leiden, dass die Datenbanken „nicht immer eine genaue Analyse des Mordmotivs oder des Kontexts, der zur Identifizierung des Täters beiträgt, liefern. Daher wird es nicht immer möglich sein, eine faire Bewertung aller Daten vorzunehmen und zu sagen, welche Fälle tatsächlich unter religiös motivierte Gewalt fallen.“ 

Nichtsdestotrotz hat ist der Ansatz von GCR löblich. Die Plattform wurde von ihren Autoren anlässlich des Internationalen Gipfels für Religionsfreiheit, der am 30. und 31. Januar in Washington D.C. stattfand, offiziell vorgestellt. 

Wo ist die Verfolgung am schlimmsten? 

Als Beispiel für die Nutzung der Website erklärte David Curry gegenüber Kirche in Not, dass nach den von GCR zusammengestellten Daten Nigeria „bei weitem das Land ist, in dem Christen am meisten Gefahr laufen, wegen ihres Glaubens getötet zu werden.“ 

Er fügte hinzu, dass andere besonders besorgniserregende Daten, die von GCR gefunden wurden, besagen, dass Indien „das Land ist, in dem Christen am wahrscheinlichsten vertrieben werden“ und China das Land ist, in dem „Christen am wahrscheinlichsten verhaftet werden.“ Schließlich wies Curry darauf hin, dass Nicaragua das Land sei, in dem seit 2022 die meisten Kirchen geschlossen wurden.