Was lehrt die bischöfliche Liturgie der Ölweihe am Gründonnerstag über das Krankenöl?
Am Gründonnerstag weiht nach der Überlieferung der Diözesanbischof in seiner Kathedrale die drei heiligen Öle – das Katechumenenöl, das heilige Chrisam und das Krankenöl.
Letzteres hat einen besonderen „Zeitpunkt“ seiner Bereitung. Der Bischof unterbricht für die Weihe des Krankenöls die heiligsten Augenblicke der Liturgie – den Canon der Messe.
Nach der zweiten Bitte um die Gemeinschaft der Heiligen, vor den Worten „Per quem haec omnia …“ steigt der Prälat – in gewisser Weise bei offenem Himmel, in Anwesenheit der Engel und des ganzen himmlischen Hofes – vom Altar herab und begibt sich in die Mitte des Altarraumes, wo ein besonderer Sitz für ihn bereitsteht.
Auf den Ruf des dem Bischof am Altar assistierenden, mit einem Rauchmantel bekleideten Erzdiakons wird von einem Subdiakon ein mit einem seidenen Tuch umhülltes Gefäß vor den Bischof gestellt. Es ist gefüllt mit reinem Olivenöl.
Die Weihe beginnt mit einer Beschwörung und Vertreibung der dämonischen Gewalten, deren Einfluß die Dinge der Natur unterworfen sind. Stehend spricht der Prälat den Exorzismus über das Öl, „damit es geistliche Salbung werden kann, um den Tempel des lebendigen Gottes zu stärken, damit in ihm der Heilige Geist Wohnung nehmen kann.“
Dann spricht er in der Vollmacht der Apostel das Segensgebet, damit durch den Heiligen Geist das Öl „voll himmlischer Heilkraft sei“. Es sei ein „Schutz für Geist und Leib“ und es „vertreibe alle Schmerzen, alle Krankheiten und jegliches Gebresten an Geist und Leib.“
Das Gebet stellt eine Beziehung her zwischen dem Alten und Neuen Bund: „Dieses Öl, mit dem Du Priester, Könige, Propheten und Blutzeugen gesalbt, werde zu Deinem vollkommenen Salböl.“
Nach einem Lavabo begibt sich der Bischof zurück an den Altar und setzt die heilige Opferhandlung fort.