Fit für die Ehe - Initiative für eine gute Ehevorbereitung

Quelle: Distrikt Deutschland

 Interview mit dem Ehepaar Dorothee und Christian Elser

Mitteilungsblatt: Liebe Eheleute Elser, Sie organisieren zusammen mit Patres der Bruderschaft und anderen Ehepaaren seit einigen Jahren Ehevorbereitungskurse, die sehr positive Resonanz erfahren. Können Sie sich kurz vorstellen?

Christian Elser: Wir sind Dorothee und Christian Elser und wohnen in der Nähe von Stuttgart. Wir haben 2015 geheiratet und erwarten bald unser erstes Kind. Ich arbeite in der Distriktsverwaltung und Dorothee ist ausgebildete Ergotherapeutin.

Ich bin als Jugendlicher konvertiert, meine Frau kommt aus einer Familie, die schon lange die Priesterbruderschaft kennt und schätzt – eine „Konstellation“ vieler Paare, die sich heute in unseren Kapellen auf die Ehe vorbereiten.

MB: Schon seit 2019 leiten Sie das Seminar „Fit für die Ehe“. Wie kamen Sie dazu, Paare auf die Ehe vorzubereiten? Ist das nicht anmaßend gegenüber den Priestern?

Dorothee Elser: Als wir 2015 heirateten und bei unserem Priester den für das Ehesakrament notwendigen Brautunterricht erhielten, waren wir sehr dankbar für die Erkenntnisse und Gespräche, die sich dabei ergaben. Zusätzlich haben wir ein Seminar besucht, bei welchem christliche Ehepaare uns durch ihr Zeugnis anregende Impulse mitgaben. Uns ist bewusst geworden, dass eine katholische Ehe nicht von alleine gelingt, sondern dass man ein Leben lang an der Beziehung arbeiten muss. Das war für uns eine wertvolle Ergänzung des Brautunterrichts beim Priester. Nichts anderes soll auch das Seminar „Fit für die Ehe“ sein. Die Paare haben hier die Möglichkeit, ihre Beziehung zu prüfen, in den wichtigen Lebensbereichen Einheit zu finden und sich so gegenseitig zu stärken.

MB: Wer hat den Stein für das erste Seminar ins Rollen gebracht?

Christian Elser: Die Initiative kam tatsächlich von Pater Fabian Reiser, dem KJB-Priester in Deutschland, mit dem wir in intensivem Austausch standen. Durch die Erfahrungen in der Seelsorge mit jungen Erwachsenen hat er die Notwendigkeit einer guten Vorbereitung auf die Ehe gesehen.  Daher war es ihm ein Herzensanliegen, im Rahmen der Katholischen Jugendbewegung eine neue Initiative ins Leben zu rufen. Und so erarbeitete er mit uns die Konzeption des Seminars „Fit für die Ehe“.

Dorothee Elser: Zum Glück fanden wir in Ursula und Bernhard Luthe ein weiteres Ehepaar, welches mit mehr Ehejahren und damit einer größeren Erfahrung unser Team von Anfang an stärkte. Als wir 2019 das erste Seminar anboten, waren die Plätze rasch ausgebucht. Das Interesse ist seitdem stets rege, sodass 2023 erstmals zwei Seminare stattfanden, an denen zusammen 22 Paare teilnahmen.

MB: Wie läuft so ein Seminar konkret ab?

Christian Elser: Kurz gesagt: Im Fokus des Seminars stehen die einzelnen Paare – nicht die Referenten. Es sind keine Vortragsveranstaltungen. Vielmehr sind die Paare durch praktische Beispiele aus dem Ehealltag und grundlegende Fragen herausgefordert, miteinander in Austausch zu treten. Dabei sind alle Lebensbereiche eingeschlossen, in denen ein gemeinsamer Konsens gefunden werden sollte. Die Herausforderungen in der Ehe werden bei jedem Paar verschieden sein, und oft auch die Lösungen. Ja, es gibt Prinzipien, welche die Grundlage für eine gelingende Ehe bilden. Dabei ist es aber wichtig, dass die Paare selbst Erkenntnisse gewinnen und Entscheidungen treffen.

Dorothee Elser: Es geht also ganz konkret darum, wie wir beispielsweise unseren Glauben im Alltag leben wollen, aber auch, wie wir mit den Finanzen umgehen oder wie wir Konflikte lösen. Ganz wichtig ist es, dass Ehepaare es schaffen – neben allen anderen Verpflichtungen im Alltag –, miteinander im Austausch zu bleiben.

Wir sind überzeugt, dass gerade in der heutigen Zeit die christlichen Ehepaare eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielen. Manchen Eheleuten ist nicht bewusst, dass sie ein besonderes Apostolat übernommen haben. Sie sind durch ihre Ehebeziehung dazu berufen, ein Abbild von der Beziehung Christi zu seiner Kirche zu sein und so auch die Güte und Treue Gottes zu bezeugen. Dies ist auch entscheidend für die Heranbildung der Kinder. Pater Ludger Grün hat hierüber wertvolle Bücher veröffentlicht und bietet auch Einkehrtage für Eheleute an.

MB: Welche Rolle spielt der Priester bei den Seminaren?

Christian Elser: Bei den Seminaren ist immer ein Priester dabei, der als Ratgeber und Beichtvater zur Verfügung steht. Er zeigt den Eheleuten den Schatz des Ehesakraments, aus dem die Paare ein Leben lang schöpfen dürfen. Es ist wichtig, sich dessen immer wieder neu bewusst zu werden.

Dorothee Elser: Bei den Seminaren beobachten wir, dass gerade die Erläuterung des Ehesakraments für die Paare eine Offenbarung ist, weil ihnen auf einmal bewusst wird, mit welcher Fürsorge Gott sie in ihrem Stand unterstützt.

MB: Vielen Dank für das Gespräch und für das schöne Engagement für katholische Familien!

Nächste Seminare:

5. bis 7. Januar 2024 in Haus Nazareth (Kosten: 120 € pro Person)

19. bis 21. April 2024 in Haus Maria Trost (Kosten je nach Zimmerauswahl: 165-190 € pro Person)

 

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