Erzbischof Lefebvre: Die Heiligung der Priester
Erzbischof Marcel Lefebvre
Die Heiligung der Priester
Vortrag, gerichtet an die Seminaristen in Ecône am 13. März 1981
Das oberste Ziel der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. ist die Ausbildung der Priester.
So sagt es Mgr. Marcel Lefebvre in den Statuten des Werkes. Noch bevor er sich der Art des Apostolats gegenüber den Gläubigen oder der Jugend annimmt, spricht der Gründer über das zweite Ziel. Es handelt sich um die Heiligung der Priester:
«Ein zweites Ziel der Bruderschaft ist es, den Priestern zur Heiligung zu verhelfen, indem man ihnen die Möglichkeit der Exerzitien und der Sammlung gibt. Die Häuser der Bruderschaft könnten der Sitz von priesterlichen Vereinigungen sein, von Dritt-Orden, für Schriften, die der Heiligung der Priester dienen.»
In einem am 13. März 1981 in Ecône gehaltenen Vortrag kommt Mgr. Lefebvre noch genauer auf diesen sehr tiefgreifend apostolischen Aspekt der Bruderschaft zurück:
«Es scheint, dass rund um die Bruderschaft ganz vorsichtig freundschaftliche Verbindungen entstehen, enge Verbindungen zwischen einer gewissen Anzahl von Priestern, die zur Tradition zurückkehren und die sogar eventuell priesterliche Vereinigungen mit der Bruderschaft wieder aufbauen könnten. Das wären nicht Mitglieder der Bruderschaft, aber es wären Priester, die priesterlichen Vereinigungen angehören könnten, zum Beispiel pro Distrikt, die von der Spiritualität der Bruderschaft profitieren könnten, auch von den angebotenen Exerzitien, der Ruhe in den Häusern zur Sammlung, und die sich so im Verbund mit der Bruderschaft befinden würden.
Es ist keineswegs so, dass wir auf irgendeine Art ein Monopol für uns ausrufen würden und den Eindruck hinterlassen wollten, dass es nur die Bruderschaft gäbe und dass es außerhalb der Bruderschaft nichts gäbe, im Gegenteil! Doch ist es ein Ziel der Bruderschaft, Sie können das den Statuten entnehmen, dass die Bruderschaft sich darum bemüht, die Spiritualität von Priestern, die Heiligung der Priester, nicht nur in der Bruderschaft, sondern auch um die Bruderschaft herum zu unterstützen. Der Glanz unserer Priorate, der Glanz der Bruderschaft muss sich besonders auf Priester ausbreiten, denn diese Priester sind oft sehr isoliert, verlassen, von ihren Bischöfen verworfen, und oft befinden sie sich in einer wirklich furchtbaren Lage.
Wenn die Bruderschaft ihnen also zu Hilfe kommt, moralisch, spirituell, möglicherweise sogar materiell, so sind das Dinge, die äußerst wünschenswert sind, und es scheint, dass sich immer mehr Priestervereinigungen rund um unsere Priorate bilden, sei es zum Beispiel in den Vereinigten Staaten, sei es in Deutschland, sogar in Frankreich, und dass diese Priester sehr glücklich sind, sich wie in einer Familie zu fühlen, Unterstützung zu erfahren und nicht mehr völlig isoliert zu sein.»