Dikasterium für den Glauben: Neues Dokument in Vorbereitung

Quelle: FSSPX Aktuell

Das Dikasterium für die Glaubenslehre (DDF) bereitet eine Erklärung vor, die sich mit Themen wie Geschlechtsumwandlung, Leihmutterschaft und Gender-Ideologie befassen soll. Die Ankündigung von Kardinal Victor Manuel Fernandez deutet darauf hin, dass das künftige Dokument im Einklang mit den vorherigen Pontifikaten stehen soll.

Während sich der hohe Prälat seit der Veröffentlichung von Fiducia supplicans und der Wiederentdeckung eines „Jugendwerks“ [Buchveröffentlichung 1998: „Die Mystische Passion. Spiritualität und Sinnlichkeit“], das in der katholischen Welt für Aufregung sorgte, im Auge des Sturms befindet, erklärte er in einem Interview, dass sein Dikasterium ein wichtiges Dokument zu gesellschaftlichen Themen vorbereite. 

Manch einer wird darin sicherlich eine Möglichkeit sehen, die entsetzliche Episode der nicht-rituellen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare so schnell wie möglich zu verdrängen. Denn im Vatikan will man seit Beginn des Jahres, „den Soldaten Fernandez retten“. Immerhin ist ihm das Kunststück gelungen, wenige Monate nach seiner Ankunft im Palast des Heiligen Offiziums einen Aufschrei der Empörung unter einem beachtlichen Teil der Bischöfe aus der ganzen Welt hervorzurufen. 

„Ich denke, dass ich in Zukunft nicht mehr in den Schlagzeilen sein werde, da das Dikasterium, das ich leite, nicht vorhat, in Zukunft kontroverse Dokumente zu veröffentlichen: Im Moment ist eine sehr wichtige Schrift über die Menschenwürde in Vorbereitung“, sagte der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre der spanischen Nachrichtenagentur EFE am 12. Januar 2024. 

Kardinal Fernandez zufolge wird sich das künftige Dokument nicht nur mit sozialen Fragen befassen, sondern auch eine „starke ethische Kritik an Fragen rund um Geschlechtsumwandlung, Leihmutterschaft und Gender-Ideologie“ enthalten. 

Die Nachricht kam nur wenige Tage, nachdem sich der Pontifex im Rahmen seiner Neujahrsgrüße an das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatenkorps gegen Leihmutterschaft ausgesprochen hatte. 

Auch Papst Franziskus hat die Gendertheorie häufig kritisiert und sie als „gefährlich“ bezeichnet und als „eine der verderblichsten ideologischen Kolonialisierungen“ angeprangert, da sie „die Unterschiede zwischen Männern und Frauen verwischt.“ 

Im November 2022 äußerte Kardinal Willem Eijk, Erzbischof von Utrecht (Niederlande), den Wunsch, der Heilige Vater möge in Zukunft eine Enzyklika zu diesem Thema schreiben, und bedauerte, dass „die Kirche noch nicht viel zu diesem Thema gesagt hat.“ Kurz darauf hatte der Papst jedoch erklärt, dass er einen solchen Text nicht in Betracht ziehe. 

In dem Interview mit EFE versuchte der Präfekt des DDF, sich in der Kontroverse um die Veröffentlichung der Erklärung Fiducia supplicans zu rechtfertigen: „Der Papst wollte gleichzeitig die Idee ausschließen, dass man irregulären Paaren im Rahmen der Liturgie einen Segen erteilen könnte [wie es vor allem in Deutschland geschieht, Anm. d. Red.] und gleichzeitig die Freiheit und Spontaneität dieser anderen Art von Segen bewahren“, verteidigte sich der hohe argentinische Prälat. 

Eines ist sicher: Diese angeblich gewünschte „Gleichzeitigkeit“ zeigt ihre zerstörerische Kraft auf beiden Seiten der Alpen und trägt erheblich zum Verlust von Autorität und Glaubwürdigkeit bei. Dabei ist es eindeutig, dass besonders die Reputation des Präfekten des DDF zu Recht ernsthaft beschädigt ist.