Christkönigstreffen 2023 der Katholischen Jugendbewegung in Wien

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Kaiserstadt Wien wurde heuer zum Austragungsort für die jährlich größte Veranstaltung der Katholischen Jugendbewegung (KJB), dem Christkönigstreffen (CKT), gekürt. Über 300 Jugendliche fanden sich dabei ein, um das Wochenende des Christkönigsfestes gemeinsam zu verbringen.

Mit einer Heiligen Messe in der Wiener Minoritenkirche und anschließender Rosenkranzprozession wurde samstagvormittags sogleich der Grundstein für einen gnadenreichen Tag gelegt. Der Prozessionszug, bestehend aus mehreren Priestern und Hunderten jugendlicher Katholiken, zog feierlich mit zahlreichen Fahnen und einer Blaskapelle durch die belebten Straßen der Wiener Innenstadt, stieß bei vielen Passanten und Umstehenden auf großes Interesse und hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Passenderweise endete die Prozession mit der Rückkehr zur Minoritenkirche, deren neues Glockenspiel das Lied „Christus vincit, Christus regnat“ über den Dächern des 1. Wiener Gemeindebezirkes erschallen ließ.

Nachmittags folgte eine Vortragsreihe in der Nationalbibliothek, welche sich in der Hofburg befindet.. Den Anfang machte der, in der Neurorehabilitation tätige Physiotherapeut und Wissenschaftler Jakob Stolz, zum Thema der neurophysiologischen Grundlagen von Tugend und Laster. Darin wurde erklärt, wie tugendhafte und sündhafte Verhaltensweisen ebenso wie betrachtende Gebete sich bis auf die Ebene von Neuronen und dopaminergen Synapsen nachvollziehen lassen und welche praktischen Schlüsse man persönlich daraus ziehen kann.

Im Anschluss daran sprach der bekannte Wiener Psychiater und Buchautor Prof. DDr. Raphael Bonelli über die psychische Mitte einer guten Entscheidungsfindung, die er basierend auf jahrelanger psychiatrischer Praxis herausgearbeitet und in seinem Buch „Die Weisheit des Herzens“ zu Papier gebracht hatte. Diese psychische Mitte nennt er „das Herz“ und sie ist die Entscheidungsfindungsinstanz, die aus den Befindlichkeiten des gefühlsbetonten „Bauches“ und des vernunftbetonten „Kopfes“ den richtigen Weg zu finden hat.

Klar wurde nach diesen zwei lehrreichen Vorträgen jedenfalls, wie Pater Regele festhielt, dass viele Grundaussagen des Glaubens sich durch naturwissenschaftliche Forschung einwandfrei bestätigt finden.

Nach dem, von Gebet und Apostolat bestimmten Vormittag und einem Nachmittag im Sinne der Bildung, galt der Abend vor allem dem heiteren und geselligen Miteinander. Neben angeregten Gesprächen am Lagerfeuer hatten Tanzenthusiasten die Gelegenheit, ihr Repertoire um traditionsreiche Wiener Tänze zu erweitern – so vor allem die Fledermausquadrille, ein typischerweise auf Wiener Bällen als Mitternachtseinlage aufgeführter Gruppentanz.

Vielleicht war es Teil der göttlichen Vorsehung, dass das politische Bestreben, die Zeitumstellung abzuschaffen, bislang gescheitert ist, jedenfalls stellte sie sich für die Jugendlichen als Segen heraus in ihrer Vorbereitung zum liturgischen Höhepunkt des CKT, nämlich dem Fünfherrenamt am Christkönigstag. Das Fünfherrenamt ist eine besonders festliche Form des levitierten Hochamts mit fünf Leviten am Altar, die auf eine jahrhundertelange Tradition in Wien zurückblicken kann. In der Predigt betonte Pater Regele den eigentlichen Grund und Hintergrund der Zusammenkunft von Hunderten Jugendlichen: das Königtum Jesu Christi. Neben einsichtsreichen Ausführungen über das Wesen des Königtums Christi entließ Pater Regele die Jugendlichen mit der Frage „Herrscht Christus in meiner Seele?“ ins abschließende Mittagessen und schließlich auf ihren Heimweg.

Gedankt für ihren unermüdlichen Einsatz sei den Hauptorganisatoren Philip Mastny und Antonia Jeindl unter der Leitung von Pater Elias Stolz, der nun nach mehreren Jahren als KJB-Priester sein Amt abgibt, um sich verstärkt seiner neuen Verantwortung als Rektor der Wiener Minoritenkirche zu widmen. Dank gilt freilich ebenso allen anderen Helfern, die durch kleine – und teilweise auch weniger kleine – Dienste ein reibungsloses Beisammensein ermöglicht haben und in besonderer Weise auch allen, die, großen Entfernungen zum Trotz, durch ihre Anwesenheit zum krönenden Erfolg des CKT beigetragen haben, zu Ehren Christi, des Königs.