Missionare in Afrika: Seit zehn Jahren Priorat in Nigeria
Das Priorat in Nigeria wurde im August 2012 gegründet und feierte nun sein zehnjähriges Bestehen. Anlass genug für ein „Vergelt’s Gott“ und besondere Gebete für die Wohltäter, von denen die Mission der Bruderschaft existentiell abhängig ist. Zehn Jahre Priorat bedeuten auch zehn Jahre treue Unterstützung durch die Gläubigen aus Europa.
In den zehn Jahren hat sich das Priorat der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Nigeria langsam aber stetig entwickelt. Neben dem Priorat betreuen die zuständigen Priester sieben weitere Messzentren. Das wichtigste Zentrum ist das in Lagos, das auch als das „New York Westafrikas“ gilt. Während das Priorat regelmäßig etwas mehr als 250 Gläubige am Sonntag betreut, hat die Gemeinde in Lagos etwa 220 Gläubige. Von dieser Gemeinde erhält die Mission die wertvollsten Früchte ihres Apostolats: die Priesterberufungen. Zwei junge Gläubige sind bereits in entsprechenden Seminaren, während sich zwei weitere im Priorat darauf vorbereiten, ebenfalls beizutreten.
Auch die Bundeshauptstadt Abuja wird wöchentlich besucht, was allerdings nur unter schwierigen Umständen möglich ist. Die Mission ist auch nicht Eigentümerin des dortigen Gotteshauses, das – nebenbei – zu klein ist, um mehr als nötig eingerichtet zu werden. Abuja befindet sich außerdem im muslimischen Teil Nigerias, wo der soziale Druck und die Unsicherheit den Katholiken das Leben schwermachen. Dennoch wächst unsere kleine Gemeinde von 80 Gläubigen langsam.
Die Orte Onitsha, Port-Harcourt und Oji River werden ebenfalls von Priestern besucht. Onitsha jeden Sonntag, die anderen abwechselnd. Insgesamt können etwa 250 Gläubige betreut werden.
In Port-Harcourt besteht die Gemeinschaft der Gläubigen aus etwa 60 jungen und wirklich überzeugten Menschen. Diese, häufig junge Eltern, sind gerade dabei, mit den sehr begrenzten Mitteln, die den Nigerianern zur Verfügung stehen, eine Kirche zu bauen. Um die mangelhaften Finanzen auszugleichen, nehmen sie ihre Freizeit in Anspruch, um die für sie zugänglichen Arbeiten selbst auszuführen. So heben sie das Fundament aus, gießen und bearbeiten die Steine und so weiter. Diese Gläubigen und ihr großes Engagement verdienen aufgrund ihrer Opfer und ihrer Großzügigkeit bei dem schönen Projekt auf jeden Fall alle Hilfe.
Schließlich gibt es auch unregelmäßige Reisen ins englischsprachige Accra in Ghana und das französischsprachige Cotonou in Benin. Beide Reisen dienen der Erkundung und Lageeinschätzung. Um einen kleinen Kern von überzeugten Gläubigen herum gesellt sich regelmäßig bei jedem Besuch eine sehr unregelmäßige Anzahl von Neugierigen.
Das wichtigste Ereignis des letzten Jahres im nigerianischen Priorat war der Einzug in das neue Prioratsgebäude, das hauptsächlich dank der Spenden von Gläubigen aus der Schweiz, aber auch aus vielen anderen Ländern, errichtet werden konnte. Die Priester sind nun in einem dreistöckigen Haus mit Kapelle, Gemeinschaftsräumen, Schlafzimmern und drei Klassenzimmern untergebracht. Aber es gibt noch viele andere ambitionierte Projekte, so etwa die Kirche in Port-Harcourt und die Einrichtung des dritten Stockwerks des Priorats für die Vorseminaristen und Vorpostulanten der Brüder.
Wir können allen Interessierten und Unterstützern versichern, dass die Priester, Präseminaristen und Gläubigen des Priorats täglich ihre Rosenkränze für ihre Wohltäter beten. Wir sind für jede geistige oder materielle Hilfe dankbar!