Ein Gotteshaus für den überlieferten Ritus: Kirchweihe in Nantes (Frankreich)
Terribilis est locus iste:
hic domus Dei est et porta caeli:
et vocabitur aula Dei.
Ehrfurchtgebietend ist dieser Ort!
Hier ist das Haus Gottes, die Pforte des Himmels:
genannt wird er Palast Gottes.
Der Introitus der Kirchweihmesse erinnert an die großen Geheimnisse, die in der Konsekration eines Gotteshauses liegen.
Am Samstag dem 19. November 2022 vollzog Bischof Alfonso de Galarreta im französischen Nantes die Weihe der neugebauten Kirche Saint-Emilien.
Das Bauwerk war für diesen Tag prächtig geschmückt worden. Ganz frisch, war dieses doch gerade erst 2019, drei Jahre zuvor, fertiggestellt worden. Zur Konsekration konnte erst geschritten werden, nachdem die Bauschulden durch die Großherzigkeit der Gläubigen bezahlt worden waren. Eine konsekrierte katholische Kirche muss ganz Gott gehören. Sie ist dem profanen Nutzen ja entzogen worden und sie ist wahrhaft ein Tor zur Ewigkeit.
Die Weihe war ein schönes Ereignis für die der katholischen Tradition verpflichtete Gemeinde von Nantes, dieser Großstadt im Westen Frankreichs, die einst der Sitz der Herzöge der Bretagne war.
Auf diesen Tag hatte man seit 1981 gewartet. Erzbischof Lefebvre hatte in diesem Jahr das Priorat Saint-Louis, das an der Stelle der neuen Kirche lag, errichtet. Fast vierzig Jahre lang musste man sich für die heilige Messe mit einer umgebauten alten Industriewerkstatt begnügen, die zwar geschmackvoll eingerichtet, aber immer noch ein Provisorium in der Zeit des Notstandes war. Und nun zeichnete der Bischofsstab des Erzbischofs, der eigens aus Ecône mitgebracht worden war, in die Asche auf dem Boden die Buchstaben des griechischen und lateinischen Alphabets in die Hände eines seiner Söhne im Bischofsamt: ein starkes Symbol der Tradition, das immer mehr Früchte trägt.
Zahlreiche Priester und Ordensschwestern wohnten dem Ereignis bei, das über vier Stunden lang unter großer Beteiligung von traditionstreuen Katholiken der Bretagne stattfand.
Die Kirche in Nantes wird von drei Priestern des örtlichen Priorates betreut. Prior ist Pater Bruno France. Sonntags werden drei Gottesdienste zelebriert und drei weitere Messzentren in der Umgebung aufgesucht.