Christenverfolgung in Laos nimmt zu
Kirche in Pakse im Süden von Laos
Kirchen, die geschlossen oder niedergebrannt werden, Gläubige, die in die Reisfelder fliehen müssen, und ihr Eigentum, das konfisziert wird: In Laos ist die Christenverfolgung ein wachsendes Phänomen. Laut der christlichen NGO Open Doors ist das Land vom 31. auf den 21. Platz der Länder mit der stärksten Christenverfolgung weltweit aufgestiegen.
Die kommunistischen Machthaber in Laos hatten Christen schon lange nicht mehr so sehr im Visier. Zum ersten Mal seit Jahren mussten nun Gläubige wegen ihres Glaubens ihr Leben lassen. Das Ausmaß der antichristlichen Verfolgung im Jahr 2023 ist dabei groß: 25 Kirchen wurden angegriffen, im Jahr zuvor waren es „nur“ vier, und 65 Christen wurden inhaftiert, im Jahr 2022 waren es 18. Und es gibt mittlerweile auch keine Anzeichen dafür, dass die Gewaltkurve seit Beginn des Jahres 2024 vielleicht einen Knick nach unten bekommen hätte.
Im Gegenteil: Viele Christen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, müssen nun fliehen und weit entfernt von ihren Dörfern leben. Im März 2023 stoppten die Behörden den Bau einer Kirche, als ein von außen sichtbares Kreuz im Bauplan vorgeschlagen wurde. Das Gebäude wurde zerstört, ebenso wie die benachbarten Häuser der Christen. Die Gläubigen mussten sich schließlich in den Reisfeldern verstecken.
Am 4. Februar 2024 berichtete Radio Free Asia von Christen, die erklärten, dass sie daran gehindert wurden, sich im Haus eines Gläubigen zum Sonntagsgebet zu versammeln: „Die Dorfbehörden ließen unser Haus am Sonntagmorgen um 10:30 Uhr abreißen, weil sie nicht wollten, dass wir Gott verehren; obwohl wir Anzeige erstatteten, rührten die Behörden keinen Finger, um uns zu schützen“, sagte ein Opfer.
Ein anderer Gläubiger berichtet, dass im Januar 2024 „prominente Mitglieder“ seines Dorfes die sechs christlichen Familien in der Gegend zusammengerufen und ihnen gesagt hätten, dass sie aufhören sollten, ihre Religion auszuüben. Im Falle einer Weigerung hätten die Dorfvorsteher das private Gebäude, in dem sich die Gläubigen zu versammeln pflegten, „abgerissen“.
Laos heute
In Laos, einer Nation, die von einem kommunistischen Einparteienregime regiert wird, ist die Mehrheit der Bevölkerung (67 Prozent) buddhistisch; bei einer Gesamtbevölkerung von etwa sieben Millionen machen Katholiken etwas weniger als ein Prozent und Protestanten etwa zwei Prozent der Bevölkerung aus.
Aufeinanderfolgende katholische Missionare starteten ab 1630 mehrere Versuche, Laos zu evangelisieren, konnten sich jedoch nicht dauerhaft niederlassen. Die Missionare der Missions étrangères de Paris (MEP) kamen 1878 in das Land und hatten mehr Erfolg. Durch ihre Vermittlung konnte eine einheimische Kirche in Laos gegründet werden. Am 8. Dezember 1885 gründeten die Ordensleute der MEP die erste Missionsstation, was heute als Gründung der katholischen Kirche in Laos gilt.
Die Missionare der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria (Oblati Mariae Immaculatae; Ordenskürzel OMI) ihrerseits kamen 1935 an und konzentrierten ihre Arbeit hauptsächlich auf die indigenen Bergregionen im Norden. Die 60.000 laotischen Katholiken stammen überwiegend aus Vietnam, obwohl es unter ihnen auch andere ethnische Gruppen wie die Hmong gibt, die aus Südchina stammen und in den Gebieten rund um den Mekong-Fluss leben.
Die Behörden der Hauptstadt Vientiane erkennen nur vier Religionen an: den Buddhismus, das Christentum, den Islam und den Bahaismus, eine monotheistische Religion, die im 19. Jahrhundert in Persien entstand und die prinzipielle spirituelle Einheit des Menschengeschlechts verkündet.
Die Kirche ist heute um vier apostolische Vikariate herum organisiert und genießt in den Großstädten eine gewisse Toleranz, während sie auf dem Land stärker verfolgt wird.
(Quellen: Asianews/Die Tagepost/Mission étrangères de Paris – FSSPX.Actualités)
Illustration: Photo 33528011 © Sorachar Tangjitjaroen | Dreamstime.com