Wir haben Priester nötig, viele Priester, heilige Priester

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Die jungen Leute fühlen sich vom Altar angezogen, vom heiligen Meßopfer angezogen. Was für eine außerordentliche Gnade ist es für einen jungen Menschen, als Diener Unseres Herrn zum Altar zu treten, um als ein zweiter Christus das gleiche Opfer darzubringen, das Unser Herr selber dargebracht hat. Es gibt hienieden nichts Schöneres, nichts Größeres. Es lohnt sich wahrhaft, das kleine Opfer zu bringen, seine Familie zu verlassen, die Welt zu verlassen, wenn man dafür zum Altar treten darf. Wenn aber dafür das Verständnis verlorengegangen ist, ist auch kein Grund mehr für Priesterberufungen gegeben. Deshalb stehen heute die Priesterseminare leer.

Kehren wir doch wieder zu den richtigen Glaubensbegriffen zurück, dann wird es auch wieder Priesterberufungen geben.

Wenn man aber in der Richtung, welche die Kirche seit zehn Jahren eingeschlagen hat, fortschreitet, kann man bald alle Priesterseminare verkaufen, und sämtliche Orden werden zugrunde gehen. Worin besteht die Größe und Schönheit eines Ordensmannes, einer Ordensfrau? Sie besteht in der Hinopferung als Opfergabe zusammen mit Unserem Herrn und Heiland Jesus Christus auf dem Altar. Das ist der Sinn des Lebens eines Ordensmannes, einer Ordensfrau. Wenn sie von dieser Bedeutung ihres Standes nicht mehr innerlich durchdrungen sind: „Ich opfere mich öffentlich in der Kirche als Opfer mit Unserem Herrn, mein ganzes Leben ist hingeopfert mit Unserem Herrn“, dann hat das Ordensleben keinen Sinn mehr. Das ist auch der Grund, warum es keine Berufungen mehr zum Ordensleben gibt.

Kehren wir also zurück zu diesem Geist der Hinopferung, des Opfers, der Vereinigung mit Unserem Herrn Jesus Christus auf dem Altar, dann werden auch die Ordensberufungen wieder aufblühen und zahlreich werden. Es gibt Berufungen. Die jungen Leute verlangen danach, sich für eine gute Sache einzusetzen; sie sind heute ebenso hochherzig wie zu anderen Zeiten. Aber stellen wir ihnen auch wirkliche Ziele vor Augen, greifbare, erstrebenswerte Ziele, wie es die Kirche immer getan hat! Dann werden auch die Berufungen wieder zum Erblühen kommen.

Unser Herr will katholische Priester, wie Er selber solche in Seinen Dienst genommen hat.

Wir bitten also die allerseligste Jungfrau Maria, das katholische Priestertum zu erhalten und uns zu helfen, daß es auch in Zukunft fortdauert. Wir bitten sie, den jungen Leuten, die das Verlangen in sich tragen, Priester zu werden, zahlreiche Berufungsgnaden und Gnaden der treuen Anhänglichkeit an die katholische Kirche zu schenken. Wir wollen bei diesem Rosenkranzgebet für die Kirche und für unseren Heiligen Vater, den Papst, beten; wir wollen beten, daß die Priesterseminare wieder zu Pflanzstätten katholischer Priester werden; wir wollen beten, daß die Ordensmänner und Ordensfrauen zum Weg der Wahrheit zurückfinden; wir wollen beten, daß die religiösen Orden zu neuer Blüte gelangen und zum Weg des überlieferten Glaubens zurückkehren, des Glaubens, wie er während zwanzig Jahrhunderten gelehrt worden ist.

Um das alles wollen wir die allerseligste Jungfrau Maria während dieser Gebetsstunde bitten, denn wir haben Priester nötig, viele Priester, heilige Priester. Das entspricht sicher auch Ihrem Verlangen. Dafür wollen wir heute beten, alle versammelt um Unsere Liebe Frau von Mariazell. Möge uns der liebe Gott die Gnade gewähren, immer Priester, heilige Priester zu haben.

[Predigt von S. E. Erzbischof Marcel Lefebvre am 8. September 1975 in Mariazell]