Zum Herz-Jesu-Fest

Wie ist es entstanden und was bedeutet es für uns?
Die grosse Offenbarung des Herzens Jesu an die heilige Margareta Maria Alacoque
In dieser Zeit begehen wir den 350. Jahrestag der «Grossen Offenbarung», als unser Herr Jesus Christus am Freitag nach der Oktav des Fronleichnamsfestes des Jahres 1675 der Heiligen erschien.
Die hl. Margareta Maria berichtet uns die Worte des Herzens Jesu in dieser Offenbarung:
«Jesus enthüllte mir sein göttliches Herz und fuhr fort: Siehe hier das Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat, dass es sich nicht schonte, sondern sich völlig hingab und verzehrte, um ihnen seine Liebe zu beweisen.»
Nach diesem unaussprechlichen Beweis seiner Liebe beklagt sich der Heiland über die beleidigende Antwort der Menschen, besonders der Katholiken und sogar der Priester und Ordensleute:
«Zum Lohn ernte ich von den meisten nur Undank, durch die Unehrerbietigkeiten und Sakrilegien, durch die Kälte und Missachtung, die sie mir in diesem Sakrament der Liebe zufügen. Doch am schmerzlichsten ist es mir, dass auch Seelen, die mir geweiht sind, so gegen mich handeln.»
Die Antwort unseres Herrn ist noch erstaunlicher. Anstatt den Menschen, die ihn so sehr beleidigen, neue Strafen anzudrohen, schenkt er uns ein Gnadenangebot, das eine neue Offenbarung seiner unendlichen Barmherzigkeit darstellt, indem er uns Gelegenheit zur Sühne anbietet, damit wir trotz der Verfehlungen noch Vergebung erlangen können:
«Deshalb verlange ich von dir, dass am ersten Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderes Fest zur Verehrung meines heiligsten Herzens eingesetzt werde. Man soll an diesem Tag die heilige Kommunion empfangen und mir durch feierliche Abbitte Ehrenersatz leisten, um die Verunehrungen zu sühnen, die dem allerheiligsten Sakrament während der Aussetzung auf den Altären zugefügt werden.»
Unser dringlicher Aufruf
Lassen wir uns die ernsten und zugleich liebenden Worte unseres Heilandes zu Herzen gehen und versuchen wir nach Kräften, seinen Bitten zu entsprechen, indem wir das kommende Herz-Jesu-Fest eifrig durch eine gute Beichte, Messbesuch mit Sühnekommunion und wenn möglich Sühne-Anbetungsstunden begehen.
Das grösste Geschenk, das wir dem Heiland bereiten können, ist die aufrichtige Bekehrung mit dem festen Willen, jede Sünde zu meiden, die sein göttliches Herz aufs Neue verwundet. Je mehr Gottlosigkeit um uns geschieht, desto grösser soll unser Eifer und unsere Treue in der Liebe unseres Herrn werden.
Die Kraft dazu erhalten wir gerade aus dem Herzen Jesu, das wir in der Litanei unter den Titeln Herz Jesu, reich für alle, die dich anrufen; Herz Jesu, Quelle des Lebens und der Heiligkeit; Herz Jesu, Abgrund aller Tugenden und Herz Jesu, Rettung aller, die auf dich hoffen anrufen. Ja, es fehlt oft am Vertrauen, das auf dem festen Glauben an die Allmacht Jesu, durch die er in uns wirken kann, mangelt.
Eine wirksame Hilfe ist auch die gelebte Weihe ans Herz Jesu aufgrund der Herz-Jesu-Thronerhebung. Wenn wir aus dem Glauben und der Hoffnung auf das Herz Jesu leben, dürfen wir seine tröstliche Verheissung auch an uns erfahren:
«Ich verspreche dir, dass mein Herz sich weit öffnen wird und jene mit dem Strom seiner göttlichen Liebe überschütten wird, die ihm diese Ehre erweisen und sich dafür einsetzen, dass auch andere es tun.»