Seltene Himmelskonstellationen

Die hohe Bildung der Mager wurde nicht nur von ihren Königen, sondern auch von den Feldherren im persischen Reich genützt. Selbst bei den Griechen und Römern genossen sie den Ruf, besonders bewandte Astronomen und auch Sterndeuter zu sein. Ihr Sitz in Ekbatana, war zur Ausführung ihrer Arbeit hervorragend geeignet, lag es doch in 1800 Meter Höhe inmitten des Alvand-Gebirges. Einige Jahre vor der Zeitenwende weckte der Nachthimmel ganz sicher ihr besonderes Interesse: Im Jahr 7 v. Chr. kam es innerhalb weniger Monate (erstmals im Mai) dreimal zu einer Konjunktion von Jupiter und Saturn, ein Ereignis, das sich etwa alle 120 Jahre wiederholt. Sicher hat diese seltene Himmelskonstellation die Mager neugierig gemacht. Schon im nächsten Jahr wurde es noch interessanter, nun zeigte sich eine dreifache Konjunktion von Jupiter, Saturn und Mars. Und dann, am 20. Februar im Jahr 5 v. Chr. ereigneten sich zwei Konjunktionen gleichzeitig: Mond und Jupiter auf der einen, Saturn und Mars auf der anderen Seite des Winterhimmels. Man kann sich lebhaft vorstellen, dass die Mager über dieses Himmelsgeschehen heftig diskutierten, denn gemäß ihren Auslegungen konnten diese beiden Konjunktionen nur eines bedeuten: Ein großer König wird geboren!