O Emmanuel

O Emmanuel, rex et legifer noster, exspectatio gentium, et Salvator earum : Veni ad salvandum nos, Domine, Deus noster.
O Emmanuel, unser König und Lehrer, Du Sehnsucht der Völker und ihr Heiland, komm, uns zu retten, Herr, unser Gott!

Die letzte O-Antiphon ist der Prophezeiung Jesajas (7,14) entnommen: «Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel geben». Dies ist die berühmte Alma-Prophezeiung, die während der gesamten Adventszeit gesungen wird: Alma Redemptoris Mater - Reinste Mutter des Erlösers.
Sie offenbart uns zwei Realitäten, die für unsere heilige Religion von entscheidender Bedeutung sind: Es ist die Rede von einer jungfräulichen Mutter und einem Kind, dessen Name auf Hebräisch bedeutet: Gott mit uns.
Maria wird uns also als die allreine, unbefleckte Mutter des Erlösers offenbart, die einzige reine Kreatur, die von der Erbsünde bewahrt wurde. Diejenige, die Gott von Ewigkeit her gewollt, auserwählt und geliebt hat, damit sie die Mutter seines Sohnes werde.
Und ihr Sohn, der Immanuel, ist der Gott, der Fleisch geworden ist: Verbum caro. «Das Wort wird Fleisch, damit der Mensch Gott werde», sagt der hl. Augustinus. Das ist das erhabene Geheimnis der erlösenden Menschwerdung. Wir finden es auf eindringliche Weise im letzten Evangelium, das die Liturgie uns am Ende jeder Messe lesen lässt:
«Im Anfange war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfange bei Gott. Alles ist durch dasselbe geworden, und ohne dasselbe ist nichts geworden, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfasst... Er war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht worden, und die Welt hat ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigentum, und die Seinigen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen nämlich, die an seinen Namen glauben, welche nicht aus dem Geblüte, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnet; und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit als des Eingebornen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit.»
Nutzen wir die Feierlichkeiten zu Mariä Geburt, um unsere Anbetung des Sohnes, unsere Liebe zur Mutter und unsere göttliche Sohnschaft, die wir durch die heilige Taufe erworben haben, zu erneuern.