Wallfahrt nach Lourdes 2017
Am 21. bis 23. Oktober fand wieder die jährliche große Lourdes-Wallfahrt der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. statt.
Vom 11. Februar bis zum 16. Juli 1858 offenbarte sich in der Stadt am Fuße der Pyrenäen die „Unbefleckte Empfängnis“ der hl. Bernadette.
Auch in diesem Jahr durften die ca. 5.500 Pilger mit Erlaubnis des Ortsbischof von Tarbes-Lourdes und dem Rektor des Heiligtums die große unterirdische Basilika nutzen, die seit 1957 dem glorreichen Patron der Bruderschaft, dem hl. Papst Pius X. geweiht ist.
Die Eröffnungsmesse zelebrierte Pater Patrick Troadec, der Direktor des Priesterseminars Hl. Pfarrer von Ars im burgundischen Flavigny.
In seiner Predigt erinnerte er daran, dass in dieser Zeit des Überhandnehmens der Unreinheit der Sünde das große Heilmittel die ohne Makel der Erbsünde empfangene Gottesmutter sei.
Nur durch die ganz reine Jungfrau könne die moralisch zugrunde gehende Gesellschaft Rettung erfahren.
Die Pilger verteilten sich anschließend auf drei Prozessionen – eine der Kranken –, die jeweils gemeinsam dem großen Kreuzweg des Heiligtums mit seinen Monumentalfiguren folgten und durch Betrachtung und Gebet sich in das Leiden des Erlösers versenkten.
Die abendliche Lichterprozession führte die Gläubigen zur Grotte der Erscheinungen. „Ich will, dass man in Prozessionen hierher zieht“, hatte die Jungfrau der hl. Bernardette 1858 aufgetragen.
Nicht wenige Pilger durchwachten die Nacht und beteten für ihre eigene Bekehrung und die der armen Sünder.
„Die Dame befahl mir, für die Sünder zu beten und in das Innere der Grotte zu kommen, und sie rief dreimal das Wort: ,Buße! Buße! Buße!‘ ...“ (Hl. Bernadette).
Die Sonntagsmesse zum Weltmissionssonntag feierte Pater Emeric Baudot, der I. Assistent des französischen Distrikts und neuer „Curé“ der Kirche Saint Nicolas-du-Chardonnet in Paris.
In seiner Predigt erwähnte der Zelebrant den Wunsch der Gottesmutter, daß eine Kirche am Ort der Erscheinung gebaut werde, ein Ort, wo das heilige Opfer der Messe dargebracht werde. Er wies auf die Parallele zu Fatima hin, wo der Himmel gleiches forderte.
Die vielen Kranken, die an der Prozession teilnahmen, beteten für die Gesundheit des Leibes und der Seele. Wie viele Wunder hat Maria in Lourdes gewirkt.
Mehr als 2.000 von insgesamt 6.800 exakt dokumentierten Fällen gelten heute als „medizinisch unerklärbar.
Eine große Sakramentsprozession führte die Gläubigen und über hundert Kleriker am Nachmittag des Wallfahrtssonntags durch die Stadt Lourdes. Den Kranken wurde – nach guter alter Tradition des Heiligtums – der Einzelsegen mit dem Höchsten Gut gespendet.
Der dritte Wallfahrtstag (Montag) wurde wieder mit einem Hochamt in der Basilika Sankt Pius X. begonnen. Es zelebrierte Pater Philippe Brunet, der Distriktobere der Bruderschaft in Spanien.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er den Rosenkranz. Dieser sei der kürzeste Weg, das Herz der Gottesmutter zu erfreuen. In der Botschaft von Lourdes und Fatima sei diese vom Himmel mit besonderer Kraft ausgestattete Form des marianischen Gebetes zentral.
Nach einem gemeinsamen Rosenkranzgebet an der Grotte verabschiedete Pater Bouchacourt am Mittag die Gläubigen, nicht ohne einen besonderen Dank an die kirchlichen Autoritäten auszudrücken, die die Wallfahrer so freundlich aufgenommen hätten.
Ebenso dankte er den verschiedenen Mitbrüdern des französischen Distrikts, die in die Organisation der Wallfahrt eingebunden waren.
Im nächsten Jahr werde man sich – so Gott will – an der Grotte der Unbefleckten wiedersehen.