Umgestaltung der Diözesen in Irland – Es fehlen Priester und Gläubige

Quelle: FSSPX Aktuell

Msgr. Luis Mariano Montemayor, Nuntius in Irland

Der päpstliche Nuntius in Irland, Erzbischof Luis Mariano Montemayor, hat angekündigt, dass der Heilige Stuhl die historisch gewachsenen Diözesen der Kirche im Westen des Landes umstrukturieren wird. Eine der Kirchenprovinzen wird von sechs auf drei Diözesen reduziert.

So werden in der Kirchenprovinz Tuam drei kürzlich frei gewordene Bischofssitze nicht wieder besetzt. Vorerst werden diese Diözesen von Bischöfen aus benachbarten Diözesen verwaltet. Mittelfristig könnte dies dazu führen, dass die derzeit sechs Diözesen auf drei reduziert werden. 

Der Vatikan gab bekannt, dass der Erzbischof von Tuam, Francis Duffy, die Diözese Killala übernehmen wird und der Bischof von Elphin, Kevin Doran, die Diözese Achonry verwalten wird. Seit 2022 werden die Diözesen Galway und Clonfert von einem einzigen Bischof geleitet. Kirchenrechtlich ist das eine Vereinigung von Diözesen “in personal episcopi”, eine Vereinigung nur in der Person des Bischofs. Als Körperschaften bleiben die Diözesen bestehen. 

Es ist anzumerken, dass die Grenzen der 26 irischen Diözesen seit dem 12. Jahrhundert weitgehend unverändert geblieben sind. Der Rückgang der Gottesdienstbesucher und der Zahl der Priester erfordert jedoch eine Umstrukturierung der kirchlichen Bezirke des Landes.

Im ganzen Land gibt es praktisch keine Seminaristen 

In Irland starben innerhalb von drei Jahren etwa 20 Prozent der katholischen Priester, berichtete der Irish Examiner im Januar 2022 und berief sich dabei auf öffentliche Kirchenstatistiken. Von den rund 1.800 Priestern, die Ende 2018 im Dienst waren, wenn man 720 pensionierte Geistliche hinzurechnet, war dem Bericht zufolge bis Ende 2021 etwa jeder fünfte verstorben. 

„Wir alle wissen, dass das Priestergemeinschaft altert, aber erst wenn man sich die Daten ansieht, wird einem klar, wie hoch die Zahl ist“, kommentierte John Collins vom Verband der katholischen Priester. Infolgedessen müssen Pfarreien fusionieren und es werden weniger Messen gefeiert. 

Der Erzbischof von Dublin, Dermot Farrell (67), betonte daraufhin in einem Interview, dass die Kirche vor einem „radikalen Wandel“ stehe, der neue Energie und neue Arten des Dienens mit sich bringen werde. Die Transformation der kirchlichen Strukturen sei in der westlichen Welt bereits im Gange, erklärte er dem Catholic News Service (CNS). 

Bereits 2018 musste das Priesterseminar in Belfast, eines der beiden noch aktiven Priesterseminare in Irland, geschlossen werden, sodass auf der Insel nur noch das Priesterseminar in Maynooth für die Ausbildung der zukünftigen irischen Priester übrig blieb, zu dem noch das Irish College in Rom hinzukam. Das St. Patrick's College in Maynooth war für 800 Schüler gebaut worden. 

Es hat diese Zahl nie aufnehmen können, konnte aber in der Vergangenheit 500 zukünftige Priester betreuen. Im Juli 2023 schrieb Michael Collins im Catholic Herald: „Heute sind für die gesamte irische Insel nur noch 20 diözesane Seminaristen in Ausbildung. Die regionalen Seminare wurden schon vor Jahrzehnten geschlossen. Die glorreichen Tage liegen weit hinter uns“. 

Eine notwendige pastorale Erneuerung 

Im November 2023 veröffentlichte die Diözese der irischen Hauptstadt einen Bericht über die Notwendigkeit einer pastoralen Erneuerung angesichts großer Herausforderungen wie dem Rückgang der Zahl der Priester und der finanziellen Einkünfte. „Einige Formen des kirchlichen Lebens könnten verschwinden“, erklärte Bischof Farrell. 

Das Ziel sei es, die Pfarrstrukturen für die Zukunft zu rüsten, sagte der Erzbischof von Dublin. Von den 312 Priestern, die in der Erzdiözese arbeiten, sind 139 älter als 70 Jahre. Derzeit gibt es nur zwei Seminaristen im Priesterseminar. Die beiden wichtigsten Gemeinschaften für die Weitergabe des Glaubens seien die Familie und die Gemeinde, schloss er. 

Wahrscheinlich sollte man – nicht nur in Irland – darüber nachdenken, den Weg der Tradition wiederzufinden, anstatt auf dem Weg der Konzilsreformen und anderer synodaler Wege unbeirrt zu verharren.