Schulleiter setzen sich mit Führungsfragen auseinander

Quelle: Distrikt Deutschland

Nach einer Pause im Jahr zuvor konnte vom 12. bis 13. November 2021 wieder ein ordentliches Treffen der Schul-, Internats- und Gesamtleiter unserer Grund- und weiterführenden Schulen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und der Schuldominikanerinnen vom Heiligsten Namen Jesu stattfinden.

Traf man sich zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich zuletzt nur noch per Videokonferenz, genoss man nun wieder das Beisammensein. Gastgeber waren die Schulen des Don-Bosco-Schulvereins in Saarbrücken unter ihrem Rektor Pater Christian Schneider. Konnten aufgrund von Coronaerkrankungen und entsprechenden Maßnahmen auch nicht alle Leitungspersonen anreisen, so brachte die Tagung doch auch in reduzierter Besetzung einen fruchtbringenden und schönen Austausch mit sich. Diesen zu fördern, haben sich die Schulen auf die Fahnen geschrieben.

Eröffnet wurde der Zweitäger wie immer mit einem geistlichen Impuls. Diesmal sprach Pater Franz Schmidberger zum Thema „Die Unterscheidung der Geister nach dem hl. Ignatius von Loyola am Beispiel aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen“. Gerade in der derzeitigen gesellschaftspolitischen Situation muss denen, die Verantwortung für andere tragen, ein klarer Blick auf die wesentlichen Dinge erhalten bleiben. Dazu gibt der hl. Ignatius in seinen „Geistlichen Übungen“ einen guten Leitfaden. Der erste Tag endete mit einer angeregten Diskussion über die gegenwärtige Lage der Schulen in den jeweiligen Ländern.

Bei dem seit 2018 institutionalisierten Austausch unserer Schulen geht es vorrangig um die gegenseitige Bestärkung und Unterstützung, aber auch um die weitere Professionalisierung im Leitungshandeln. Ansätze dazu standen am zweiten Tag im Fokus. Dr. Johannes Laas, Schulleiter des St.-Theresien-Gymnasiums in Schönenberg, referierte via Internet zum Thema „Salutogene Führung“. Wenn Gesundheit nicht bloß die Abwesenheit von Krankheit ist und die Leitung einen ausschlaggebenden Anteil an der Gesunderhaltung der Mitarbeiter hat, dann geht es – ganz unabhängig von Corona – um die Frage nach einem gesunderhaltenden Führungsverhalten, die Wahrnehmung von eigenen Belastungen und die der Mitarbeiter sowie den Umgang mit Stress. Ziel ist die langfristige Erhaltung und Hebung von Schulqualität. Dazu stellte Herr Dr. Laas einen Perspektivwechsel weg von einem eher technokratischen Verständnis von Gesundheitsmanagement hin zur „salutogenen Führung“ zur Diskussion. Diese umfasst auch die sozialen und spirituell-ethischen Komponenten von Gesundheit und fordert auf Grundlage eines Verständnisses von Führung als „Leadership“ insgesamt mehr Verantwortung von Seiten der Leitung dafür ein. In der Diskussion über diesen neueren Ansatz aus dem modernen Management war man sich einig: In seinen Grundsätzen harmoniert er gut mit den Anforderungen an christliche Führung. Diese muss ja immer den ganzen Menschen in seiner leib-seelischen Natur vor Augen haben. Ein Bewusstsein für die Voraussetzungen und Anforderungen an ein gesunderhaltendes Führungsverhalten kann wertvolle Hilfestellungen zu dessen professioneller Umsetzung geben.

Zum Abschluss der Tagung äußerte sich das verstärkte Bedürfnis nach häufigerem Austausch und nach einem einheitlicheren, überschaubareren, gemeinsamen Grundkonzept unserer Schulen der katholischen Tradition. Bei den künftig halbjährlichen Leitertreffen unter Einbezug digitaler Formate wird es unter anderem darum gehen, die verschiedenen Teilkonzepte zusammenzuführen und eine vertiefte Auseinandersetzung mit Führungsfragen innerhalb der Schulen der Tradition zu pflegen.