Die Schönheit Mariens

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Weisheitsbücher raten, „niemanden um seiner Schönheit willen zu rühmen“ (Sirach 11, 2-3), ist doch „Anmut trügerisch und Schönheit vergänglich“ (Sprüche 31:30); dennoch behauptet der hl. Grignion von Maria, dass die „wunderbaren Reize, welche Gott im Geheimen sogar über ihr Äußeres ausgegossen hatte“,  vor „der zweiten Ankunft Christi…durch den Heiligen Geist geoffenbart werden, damit durch sie Jesus Christus erkannt, geliebt und ihm gedient werde.“

Umgeben von der „Hässlichkeit der Sünde“ , ist diese Grazie (gratia) diese Anmut, der „in der Grazie Vollendeten“ (Lk 1) wie der schöne Duft einer geheimnisvollen Rose.

Sie erscheint in der Rue du Bac (1830) als eine Frau von „wunderbarer Schönheit“, 1846 in La Salette als „Celle qui pleure“, die selbst in ihren Tränen, die aus ihren Augen perlen, noch „ganz schön“ ist. Und wer kennt nicht die „wunderschöne Dame“ von Lourdes? Von ihr beteuerte die hl. Bernadette, wer sie einmal gesehen habe, könne nicht mehr warten sie wiederzusehen. Die kleine Jacinta (1917, Fatima) erwiderte auf den Verdacht, der Teufel sei ihnen erschienen, mit den entwaffnender Einfalt: Sicher nicht der Teufel! Nein! Der Teufel sieht sehr hässlich aus und ist unter der Erde, in der Hölle. Und diese Frau war so schön, und wir sahen sie zum Himmel auffahren!

Wie schön muss die Braut sein, deren Schönheit der himmlische König begehrt? (Psalm 44) Ihre Schönheit ist zwar „von innen“, aber dennoch ist sie wie die Stadt „Zion, der Schönheit Vollendung“ (Ps 49, Lam 2); diese Erwählte ist die „Schönste unter allen Frauen“ (3x im Hohenlied), „alles an ihr ist schön, kein Makel ist an ihr.“ Schon ihre Vorbilder leuchteten in heiliger Schönheit wie Sarah, Rebecca und Rahel; ganz zu schweigen von der königlichen Schönheit der hll. Esther und Judith.

Im Petrusbrief finden wir den Schlüssel zum Geheimnis der Schönheit: es ist nicht zuerst das Äußere, „sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unverweslichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, ist vor Gott sehr köstlich (1Pe 3:3). Bernanos vermerkt im Tagebuch eines Landpfarrers: „Die Augen Unserer Lieben Frau sind die einzigen wirklich kindlichen Augen.“ „Etwas Schöneres – so der heilige Anselm - kann selbst die allmächtige Hand des Herrn nicht mehr erschaffen.“ Prälat Holböck fasst es so: „Von diesem Geschöpf Gottes strahlt so berückende Schönheit aus, dass Er selbst, der Meister dieses Kunstwerkes, in Verwunderung ausbrach und seinem Boten den Auftrag gab, Maria zu grüßen mit dem Gruße, der niemals noch auf Erden erklungen war: Sei gegrüßt, du Gnadenvolle, der Herr ist mit dir!“