Rosenkranzmonat: Wie betet man den Rosenkranz?
Im Monat Oktober wird von der Kirche besonders das Gebet des Rosenkranzes empfohlen. Der Rosenkranz ist eines der schönsten und wirkungsvollsten Gebete überhaupt und hat im Verlauf der Jahrhunderte unzählige Menschen zum Glauben geführt, im religiösen Leben gestärkt und zuletzt in den Himmel geführt.
Jeder Katholik kennt natürlich das Rosenkranzgebet. Aber immer wieder kommen Menschen auf die Internetseite pius.info, die zwar vom Rosenkranz gehört haben, aber nicht wissen, wie man ihn betet. Deshalb veröffentlichen wir heute eine einfache Anleitung zum Gebet des Rosenkranzes, der auch vielleicht Katholiken behilflich sein kann, die den Rosenkranz bereits kennen.
Man beginnt den Rosenkranz mit dem Kreuzzeichen:
† Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Darauf folgt das Gebet des apostolischen Glaubensbekenntnisses:
Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren aus Maria, der Jungfrau,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen zu der Hölle,
am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
Er sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dannen er kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Nachlaß der Sünden,
die Auferstehung des Fleisches
und das ewige Leben. Amen.
Bei der ersten Perle des Rosenkranzes betet man das:
Vater unser, der Du bist im Himmel,
Geheiligt werde Dein Name.
Zu uns komme Dein Reich.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel,
also auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.
Es folgen drei Perlen im Rosenkranz, bei denen man betet:
Gegrüßet seist Du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mir Dir,
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.
der in uns den Glauben vermehre
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Gegrüßet seist Du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mir Dir,
Du bist gebenedeit unter den Frauen
Heilige Maria, Mutter Gottes,und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.
der in uns die Hoffnung stärke
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Gegrüßet seist Du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mir Dir,
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.
der in uns die Liebe entzünde
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit. Amen
Darauf folgt dann wieder das:
Vater unser…
Jetzt betet man zehn Mal das „Gegrüßet seist Du Maria…“, wobei man einfügt „1. Den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast“. Dies ist das erste der fünf sogenannten „freudenreichen Geheimnisse“, die man am Montag und Donnerstag betet:
Gegrüßet seist Du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mir Dir,
Du bist gebenedeit unter den Frauen
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus,
den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.
Nach den 10 Gegrüßet seist Du Maria folgt ein:
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit. Amen
Und danach das sogenannte „Fatima-Gebet“, das ist das Gebet, das die Jungfrau Maria bei ihrer Erscheinung in Fatima den Kindern gelehrt hat:
Oh mein Jesus, verzeih' uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.
Danach beginnt das zweite Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes. Es beginnt wieder mit dem „Vater unser“, das gefolgt wird von 10 „Gegrüßet seiest Du Maria“, bei denen man nun einfügt: „Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast;
Nach diesen 10 „Gegrüßet seiest Du Maria“ folgt wieder das „Ehre sei dem Vater“ und das Fatima-Gebet.
Das dritte, vierte und fünfte Gesätz wird ebenso gebetet. Beim dritten Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes fügt man ein: Den du, o Jungfrau, zu Bethlehem geboren hast.
Beim vierten Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes fügt man ein: Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast. Und beim fünften Gesätz des freudenreichen Rosenkranzes fügt man ein: Den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.
Mit dem „Ehre sei dem Vater“ und dem Fatima-Gebet endet so der freudenreiche Rosenkranz.
Am Dienstag und Freitag betet man den sogenannten „schmerzensreichen Rosenkranz“ bei dem die Leiden unseres Herrn Jesus Christus betrachtet werden. Was man unter „betrachten“ versteht, wird gleich erklärt. Diese fünf schmerzhaften Geheimnisse lauten:
Schmerzhafte Geheimnisse
1. Der für uns Blut geschwitzt hat;
2. Der für uns gegeißelt worden ist;
3. Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist;
4. Der für uns das schwere Kreuz getragen hat;
5. Der für uns gekreuzigt worden ist;
Am Mittwoch, Samstag und Sonntag betet man den sogenannten „glorreichen Rosenkranz“. Hier wird der Sieg unseres Herrn Jesus Christus über Sünde und Tod betrachtet, seine Auferstehung und Himmelfahrt, die Aussendung des Heiligen Geistes und die Aufnahme Marias in den Himmel. Diese fünf Geheimnisse lauten:
Glorreiche Geheimnisse
1. Der von den Toten auferstanden ist;
2. Der in den Himmel aufgefahren ist;
3. Der uns den Heiligen Geist gesandt hat;
4. Der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat;
5. Der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat;
Die Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse
Wer regelmäßig und über längere Zeit den Rosenkranz betet, kann sich natürlich nicht ständig auf die Texte konzentrieren. Die Gedanken schweifen ab und beschäftigen sich mit alltäglichen Dingen und den zu erledigenden Aufgaben.
Damit dies nicht passiert, soll man während der mündlichen Gebete die Rosenkranzgeheimnisse „betrachten“. Was ist damit gemeint?
Zunächst ist es wichtig, sich beim Gebet in die Gegenwart Gottes zu versetzen. Gott ist immer gegenwärtig, doch wir sind meist mit anderen Dingen beschäftigt und vergessen Gott, der stets bei uns ist und der sogar in unserer Seele gegenwärtig ist, sofern wir im Zustand der Gnade sind, d.h. insofern wir frei von einer schweren Sünde sind. Dieses Sich-in-die-Gegenwart Gottes versetzen“ bedeutet, dass wir uns schon zu Beginn des Gebetes bewusst machen, dass Gott da ist, dass Er uns jetzt sieht und hört, dass Er bei uns ist und uns begleitet.
Bei der Betrachtung der Rosenkranzgeheimnisse versetzen wir uns nun gedanklich, mit Hilfe der Phantasie, in die Situation des jeweils betrachteten Geheimnisses. So denken wir beim ersten freudenreichen Geheimnis an den Erzengel Gabriel, wie er in das Haus eintritt, in dem Maria mit ihren Eltern, der hl. Anna und dem hl. Joachim, lebte. Wie sich der Engel vor Maria verneigt; wie der Engel Maria grüßt mit den Worten: „Gegrüßet seist Du Maria. Du hast Gnade gefunden bei Gott.“ Wie er Maria verkündet, dass sie den verheißenen Messias empfangen wird usw. und wie Maria die Worte spricht: „Mir geschehe nach Deinem Wort“ und dann durch den Heiligen Geist den Sohn Gottes empfängt.
Dann benutzen wir den Verstand, um die Geschehnisse zu bedenken. Zu Beispiel: Was passiert da? Was hat das mit meinem Leben, mit dem Leben meiner Familie zu tun. Warum handelt Gott so?
Anschließend betätigen wir auch den Willen und setzen Willensakte. Zum Beispiel: Ich will in Nachfolge der Gottesmutter , mich besonders um ein Werk der Nächstenliebe bemühen. Ich will dem Jesuskind in den Geist der Armut folgen.
Um diese Geheimnisse gut betrachten zu können, sollte man in der Hl. Schrift die Texte gelegentlich immer wieder mal lesen. Die 15 Rosenkranzgeheimnisse sind eine Kurzfassung des gesamten Erlösungswerkes, von der Empfängnis des Gottessohnes durch Maria bis zu Seiner Auferstehung. Daher gibt es nach der Hl. Messe kein Gebet, das besser geeignet ist, um unseren Glauben zu bewahren, zu festigen und zu vertiefen. Das Gebet des Rosenkranzes sollte deshalb, sofern irgend möglich, zum festen Tagesablauf jedes Christen gehören.