Priesterweihen in Zaitzkofen 2018: Die Weihekandidaten

Quelle: Distrikt Deutschland

Am 30. Juni werden im Internationalen Priesterseminar Herz-Jesu in Zaitzkofen bei Regensburg sechs Diakone von Bischof Alfonso de Galarreta zu Priestern der katholischen Kirche geweiht. Wir stellen Ihnen hier die sechs Weihekandidaten vor und bitten um Ihr Gebet für die künftigen Priester.

Lukas Lipp wurde 1981 in Füssen geboren und wuchs in Reutte/Tirol auf, wo er auch die Volksschule und das Gymnasium besuchte. In seiner Pfarre war er zunächst als Ministrant, später auch als Kinder-und Jugendgruppenleiter tätig. Durch den Kontakt zu den Franziskanern, die damals ihr Noviziat in Reutte hatten, erwachte in ihm zum ersten Mal das Verlangen, sich in den Dienst Christi zu stellen und Priester zu werden. Er konnte sich jedoch nicht gleich zum Eintritt entschließen und er entfremdete sich sogar von der Kirche. So begann er zunächst ein Medizinstudium an der Universität Innsbruck. Durch eine besondere Fügung der Vorsehung lernte er einige Jahre später Mitglieder der KJB-Gruppe Innsbruck kennen, von denen er eingeladen wurde, am KJB-Wanderlager in Andalusien teilzunehmen. Dort war er zutiefst beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Frömmigkeit der Jugendlichen, verbunden mit einer unbefangenen Fröhlichkeit, die er so noch nie vorher erlebt hatte. Vor ihm tat sich nun die ihm bisher völlig unbekannte Welt der 2000-jährigen katholischen Tradition mit ihren Schätzen und Reichtümern auf. Er fühlte sich wie betrogen, weil all das den Katholiken heute vorenthalten wird. Jetzt erwachte in ihm auch wieder der bereits vergessen geglaubte Wunsch, Priester zu werden, und er trat schließlich 2009 ins Priesterseminar in Zaitzkofen ein, nachdem er ein Jahr als Vorseminarist im Priorat München verbracht hatte. Nach Abschluss seiner Studien unterrichtete er eineinhalb Jahre an der Schule der Bruderschaft in Post Falls, USA. Dieser Auslandaufenthalt war eine große Bereicherung für seine apostolische Formung.

Seine Heimatprimiz wird er am 7. Juli in Tirol feiern.

 

Christoph Maas wurde 1993 als drittes von sechs Kindern in Saarbrücken geboren. Von klein auf ging er mit der tief in der Tradition verwurzelten Familie sonntäglich zur heiligen Messe im Priorat St. Maria zu den Engeln. Dort engagierte er sich als Ministrant, Sakristan und KJB-Gruppenführer. Bis zur Erlangung des Realschulabschlusses besuchte er die Schulen der Priesterbruderschaft in Saarbrücken und das Internat in Diestedde. Hierbei prägten zahlreiche seeleneifrige Priester wesentlich die Jahre der Kindheit und Jugend. Diese Vorbilder – unterstützt durch häufigen Messbesuch und regelmäßigen Sakramentenempfang – ließen in ihm den Wunsch heranreifen, auch Priester zu werden. Nach dem Abitur im Frühjahr 2012 trat er im Oktober desselben Jahres ins Priesterseminar Herz Jesu ein. Nach sechs Jahren des Studiums und der Formung freut er sich auf den Beginn seines Apostolates im deutschen Distrikt.

Er wird seine feierliche Heimatprimiz am 7. Juli 2018 in Püttlingen im Saarland zelebrieren.

 

Victor Pasichnik wurde 1982 in der Sowjetunion, in Moskau, geboren. Wegen des herrschenden kommunistischen Regimes wurde er erst nach dessen Fall mit 13 Jahren in der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau getauft. Ohne Glaubensunterricht bekommen zu haben, begann er während seines Universitätsstudiums (Fachrichtung Maschinenbau) den Glauben zu praktizieren. Durch göttliche Fügung fand er katholische Freunde, und derentwegen setzte er sich mit dem katholischen Glauben auseinander, mit dem Ziel, seine Freunde zur Orthodoxie zu führen. Es war eine große Gnade Gottes, dass er dadurch in der römisch-katholischen Kirche die wahre Kirche Jesu Christi erkannt hat. In der St.-Ludwigs-Kirche in Moskau wurde er in die katholische Kirche aufgenommen. Eine weitere Gnade war das Kennenlernen der tridentinischen Messe und der Priesterbruderschaft St. Pius X. So konnte er den Weg der unverfälschten Tradition beschreiten. Bereits seit seiner Bekehrung im Erwachsenenalter fühlte er sich vom Priesteramt angezogen, nahm sich aber etwas Zeit, um so eine wichtige Entscheidung nicht voreilig zu fällen. Einige Jahre später, im Oktober 2012, ist er in das Priesterseminar in Zaitzkofen eingetreten, um sich auf das Priestertum vorzubereiten.

Am 28. Juli wird er seine Heimatprimiz in Moskau feiern.

Johannes Regele wurde 1981 in der Stadt Steyr in Oberösterreich geboren, wo er auch aufwuchs und das Gymnasium besuchte. Nach der Matura und dem Militärdienst absolvierte er ein Studium der Molekularbiologie und arbeitete einige Jahre im Pharmabereich. Parallel absolvierte er philosophische und theologische Studien in der Personalprälatur Opus Dei, der er von 2001 bis 2014 angehörte. Von früher Jugend an wusste er um die Umbrüche in der katholischen Kirche nach dem Konzil und konnte die überlieferte römische Messe kennenlernen. Schon als Schüler hatte er den Wunsch, Priester zu werden; sein Beichtvater riet ihm aber ab, unter den heutigen Umständen in ein modernes Seminar einzutreten, und ermutigte ihn, vorerst einmal seinem Interesse an den Naturwissenschaften zu folgen und bezüglich des Priestertums abzuwarten – der Wille Gottes würde sich gewiss weiter konkretisieren. Im Laufe der Jahre merkte Johannes Regele immer klarer, dass ein wahres Apostolat nur durch eine allumfassende Rückkehr zur Tradition in der Lehre und im christlichen Leben fruchtbar sein wird. Durch einige gute Freunde aus dem Diözesan- und Ordensklerus ermutigt, gelangte er im Laufe der Zeit zur Entscheidung, den Weg zum katholischen Priestertum in der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu gehen. Im Oktober 2014 trat er ins Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen ein. 

Die feierliche Heimatprimiz wird am 14. Juli 2018 in Steyr stattfinden.

 

Jakub Wawrzyn wurde 1987 als erster von zwei Söhnen in Zgierz in Zentralpolen geboren. Aufgewachsen ist er jedoch unweit von Tschenstochau, wo  Unsere Liebe Frau, die Königin Polens, von ihrem Gnadenbild aus herrscht, nämlich in der oberschlesischen Stadt Lubliniec. Hier besuchte er auch die Schule bis zum Abitur. Obwohl der erste Gedanke an das Priestertum bereits im Kindesalter auftauchte, entschied er sich – seiner Vorliebe für die Naturwissenschaften folgend – für das Studium der Veterinärmedizin an der Naturwissenschaftlichen Universität in Breslau. Durch die göttliche Fügung lernte er gerade in Breslau die Tradition der Kirche richtig kennen und musste eingestehen, dass vielleicht der liebe Gott doch andere Pläne mit seiner Person hat. Er entschied sich, sein Leben gänzlich Gott zu schenken. Nach dem Abschluss der Studien begann er mit dem Vorseminar im Priorat des hl. Pius X. in Warschau, um sich auf die philosophisch-theologischen Studien vorzubereiten. Im Oktober 2012 trat er in das Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen ein.

Seine Heimatprimiz wird er am 7. Juli 2018 im Priorat in Warschau feiern.

 

Tobias Zahner erhielt von Gott die Gnade, in einer Großfamilie aufwachsen zu dürfen. Als fünftes von zwölf Kindern kam er 1992 in der Ostschweiz zur Welt.  Seine Eltern legten großen Wert auf eine von katholischen Prinzipien geleitete Ausbildung, weshalb er die Grundschule in der von der Priesterbruderschaft geführten Privatschule in Wil besuchte und anschließend auf das in Deutschland gelegenen Don-Bosco-Gymnasium gleichen Trägers kam. Nach Sprachaufenthalten in Frankreich und England vollendete er die letzten drei Jahre seiner Schulzeit in seiner Heimat, auf der Kantonsschule in Kreuzlingen, wo er mit der Maturität abschloss.

Daraufhin konnte er während eines Semesters als Betreuer am Institut Sancta Maria in Wangs einige Erfahrungen in der Jugendarbeit sammeln. Das Zwischenjahr war dann von einem schroffen Klima- und Kulturwechsel geprägt: Es folgte ein fünfmonatiger Aufenthalt auf den philippinischen Inseln.

Auf dem weiteren Weg konnte er in die Fußstapfen seines älteren Bruders – Pater Severin Zahner – treten, der ihm vier Jahre in der Berufung zur besonderen Nachfolge Christi als Priester vorausgegangen ist.

Am 8. Juli wird die feierliche Heimatprimiz in Wil stattfinden.