Predigt von Bischof Fellay in Fulda

Quelle: Distrikt Deutschland

Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., S.E. Bischof Bernhard Fellay, hielt angesichts der Nationalwallfahrt des deutschen Distrikt der FSSPX nach Fulda am 3. und 4. September am Sonntag, den 4. September im Rahmen des Pontifikalhochamtes eine Predigt über die Bedeutung und die Lehren der Erscheinung des Gottesmutter in Fatima.

Sehen Sie hier das Video von der Predigt Bischof Fellays in Fulda.

In seiner Predigt sagte der Bischof, dass sich drei Lehren aus der Erscheinung der Gottesmutter in Fatima ziehen lassen:

1. Fatima ist eine Antwort an den modernen Menschen der behauptet, es gäbe keinen Gott. Der moderne autonome Mensch will sich von Gott befreien. Darwin, Voltaire, Marx und viele andere bis heute wollten Gott abschaffen, um dann die Welt nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Vielen heutige Gesetzen richten sich direkt gegen das Naturrecht und wollen den Menschen zerstören.

Dagegen steht Fatima: Alles kommt vom Himmel. Es gibt nicht nur Gott, sondern Er ist der Herr, Er herrscht. Und Maria verkündet: Es ist der Wille Gottes, die Andacht zu ihrem Unbefleckten Herzen für die ganze Welt einzuführen. Gott bestimmt die Geschichte des Menschen, ohne die Freiheit des Menschen zu verletzen. Wenn Gott durch Maria zu den Menschen spricht, dann müssen die Menschen auf Gott hören. Weil dies nicht geschah, kam es zum II. Weltkrieg. Da die portugisischen Bischöfe die Weihe Portugals an das Unbefleckte Herz durchgeführt haben, blieb Portugal von diesem Krieg verschont.

2. Die zweite Lehre aus Fatima bezieht sich darauf, dass die moderne Welt und vor allem die Modernisten in der Kirche Gott als eine abstrakte Realität betrachten, der für das tägliche Leben keine Bedeutung hat. Diese Haltung ist in der Kirche heute oft anzutreffen, vor allem in der Frage der Beziehung von Staat und Kirche und in der Frage der Beziehung der Kirche zu den anderen Religionen. Für die Modernisten ist Religion ein Bedürfnis des Menschen, etwas rein Subjektives. Dadurch können die Religionen nicht sehr verschieden sein, so die Modernisten. Alle Berichte der Evangelien sind dementsprechend subjektive Erfahrungen von Menschen, der Apostel, letztlich also Erfindungen, aber keine geschichtlichen Tatsachen. Und im Bezug zum Staat sagen dieselben Leute, der Staat sei autonom und die Kirche dürfe sich nicht in seine Angelegenheiten einmischen. Aber der Staat ist ein Geschöpf Gottes und deshalb nicht frei von Gott. Aber auch unser gegenwärtiger Papst sagt, es sei nie gut gewesen, wenn die Beziehung von Staat und Kirche zu eng waren.

Bei der Andacht zum Unbefleckten Herzen Mariens geht es um eine ganz konkrete Beziehung zur Gottesmutter als unserer wirklichen Mutter und durch sie zu Gott selbst. Es geht nicht um etwas Abstraktes. Die Mutter ist konkret mit uns wie eine Mutter mit ihren Kindern. Die Andachten zum Unbefleckten Herzen sollen dazu dienen, diese Beziehung zu Maria zu vertiefen und eine echte Liebe zur Gottesmutter aufzubauen und zu vertiefen. Auch wir müssen Sorge tragen für diese unsere Mutter, das sie nicht beleidigt wird, das sie verehrt wird und dass der Wille Gottes geschehe.

3. Warum will Gott die Andacht zum Unbefleckten Herzen einführen? Gott will unser Heil! Wir bekommen durch diese Andacht alle Gnaden und sie werden uns retten. Dies ist das Ziel und der Zweck der Andacht zum Unbefleckten Herzen Marias und dies verspricht die Gottesmutter allen, die diese Andacht halten und eine echte Beziehung zur Gottesmutter und durch sie zu Gott aufbauen, unterhalten und bewahren.

So viele Menschen gehen in die Hölle, weil niemand für sie betet und sühnt, sagt die Gottesmutter in Fatima. Erneut rief Bischof Fellay deshalb dazu auf, am Rosenkranzkreuzzug teilzunehmen, den Rosenkranz zu beten und Sühne zu leisten um Seelen zu retten und so den 100. Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutter in Fatima vorzubereiten.