In Peru protestiert ein Bischof gegen die Schließung der Kirchen
Der Erzbischof von Arequipa, Peru, kritisierte die Entscheidung der peruanischen Regierung, Kultstätten aufgrund der COVID-19-Epidemie vollständig zu schließen und gleichzeitig Banken, Einkaufszentren und Restaurants geöffnet zu halten.
Die jüngsten Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der zweiten Welle der COVID-19-Pandemie zeigen erneut, dass unsere Führer die peruanische Gesellschaft und uns, die ein Teil dieser Gesellschaft sind, nicht versteht.
Javier Del Rio Alba, der Erzbischof von Arequipa - Perus zweitgrößte Stadt in Bezug auf die Bevölkerungszahl - intervenierte am 1. Februar 2020 öffentlich, um die Doppelmoral der Behörden im Umgang mit COVID-19 anzuprangern.
„So haben sie die vollständige Schließung von Kirchen und Kultstätten in fast ganz Peru angeordnet, während an denselben Orten Banken, Einkaufszentren und sogar Restaurants mit einer Kapazität von bis zu 50% betrieben werden dürfen“ stellt der Prälat mit Bedauern fest und prangert diesen Verstoß gegen die peruanische Verfassung an, der angeblich "zum Schutz der Menschen“ verordnet wurde.
Für Erzbischof Del Rio ist es unverständlich, dass sich die Regierung taub stellt gegenüber den spirituellen Bedürfnissen von „95% der Peruaner, die sich zu einer Religion bekennen, nach der der Mensch nicht nur Materie, sondern ein körperliches und gleichzeitig auch spirituelles Wesen ist. Christen, die fast 95% der Peruaner ausmachen, glauben an die untrennbare Einheit von Seele und Körper.“
Die Haltung der Behörden überrascht den Erzbischof von Arequipa nicht allzu sehr, da sie stets die Erste ist, die diesen "materialistischen Individualismus befürwortet, der typisch für die ‚Wegwerfkultur‘ ist, zu der Abtreibung und Sterbehilfe gehören, die ebenfalls von der Regierungspartei gefördert werden.“
Die unzähligen Märtyrer in den einundzwanzig Jahrhunderten der Kirchengeschichte bezeugen jedoch, wie wichtig es für Christen ist, gemeinsam an der Feier der Messe teilzunehmen und freien Zutritt zu den Kirchen zu haben, wo Christus im Tabernakel wirklich und wahrhaft anwesend ist“ betont der Prälat und fordert die Behörden nachdrücklich auf, sich Sorgen über die" integrale Gesundheit“ der Peruaner zu machen, zu der eben auch "die geistige Gesundheit gehört.
Die Erklärung des Arequipa-Ordinariats folgt auf die Verlängerung des Ausnahmezustands, der voraussichtlich im Februar erneut verlängert werden wird. Seit Beginn der Epidemie sind laut offiziellen Statistiken in Peru 40.000 Menschen an Covid-19 gestorben.