Papst Leo XIV. will liturgische Traditionen bewahren

Quelle: FSSPX Aktuell

Jubiläum der Ostkirchen

In einer Ansprache anlässlich des Jubiläums der mit Rom verbundenen Ostkirchen am 14. Mai 2025 erklärte der Papst, dass er im Sinne seines früheren Vorgängers Leo XIII. konkrete Maßnahmen ergreifen wolle, um die östlichen katholischen Riten nicht verschwinden zu lassen.

In einer Ansprache anlässlich des Jubiläums der mit Rom verbundenen Ostkirchen am 14. Mai 2025 erklärte der Papst, dass er im Sinne seines früheren Vorgängers Leo XIII. konkrete Maßnahmen ergreifen wolle, um die östlichen katholischen Riten nicht verschwinden zu lassen.

Die Die Vatikanische Audienzhalle ist an diesem Morgen des 14. Mai 2025 gut gefüllt und in den Gängen mischen sich Gläubige, Ordensleute und Geistliche der mit Rom verbundenen katholischen Ostkirchen: Gemeinschaften, die etwa 18 Millionen der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken repräsentieren.

In seiner Ansprache an sie betonte Papst Leo XIV. die Notwendigkeit, den Sinn für die Vorrangstellung Gottes wiederzuentdecken, ein markantes Merkmal der östlichen Liturgien: „Wir müssen dringend den Sinn für das Geheimnis wiederfinden, das in [den östlichen Liturgien] lebendig bleibt, Liturgien, die die Schönheit der Erlösung besingen“, erklärte der neue Nachfolger Petri und verwies auf den theologischen Reichtum dieser Liturgien.

Der Papst ging auch auf die „heilende“ Dimension der östlichen spirituellen Traditionen ein, die „das Drama des menschlichen Elends mit dem Staunen über die Barmherzigkeit Gottes“ verbinden – ein östlicher Ansatz, der durchaus Anklänge an die liturgischen Traditionen der lateinischen Kirche hat, aber weit entfernt ist von den liturgischen Neuerungen der letzten fünfzig Jahre.

Ein zentraler Aspekt der Intervention von Papst Leo XIV. betraf die Situation der östlichen Katholiken in der Diaspora, insbesondere im Westen, wo sie oft der Jurisdiktion eines lateinischen Klerus unterstehen. Im Bewusstsein der Herausforderungen, die diese Realität mit sich bringt, hat der Heilige Vater das Dikasterium für die Orientalischen Kirchen beauftragt, Grundsätze, Normen und Leitlinien festzulegen, damit die lateinischen Bischöfe die orientalischen Gläubigen bei der Bewahrung ihrer liturgischen und spirituellen Traditionen unterstützen können.

Papst Leo XIV. bekräftigte ausdrücklich den Aufruf von Leo XIII., lateinischen Missionaren zu verbieten, orientalische Katholiken zur Übernahme des lateinischen Ritus zu drängen, und betonte, wie wichtig es sei, die Autonomie der Kirchen sui iuris zu respektieren und das Bewusstsein der lateinischen Christen für den Wert der orientalischen Traditionen zu stärken.

Es gibt jedoch auch eine andere „Diaspora“ innerhalb der lateinischen Kirche, die sich aus zahlreichen Gläubigen und Priestern zusammensetzt, die von der offiziellen Hierarchie – gelinde gesagt – wenig beachtet werden und sich inmitten allerhand Schwierigkeiten bemühen, das traditionelle Erbe und die Lehre der lateinischen Kirche zu bewahren. Mögen auch sie vom Nachfolger von Franziskus berücksichtigt werden.