KulturReise – Irland 2025

Quelle: Distrikt Schweiz

1066 – Diese Überschrift aus meinem Englisch-Buch der Gymnasialzeit ist mir als einer der leider wenigen Inhalte geblieben: In diesem Jahr griff Wilhelm der Eroberer mit seinen Normannen die englischen Inseln an. 1066 ist deshalb auch das Jahr, in dem die Klostergemeinschaft von Glendalough im Wicklow-County südlich von Dublin in schönster Natur, umgeben von zwei Seen, ihren Fluchtturm bauen musste, um sich vor den Überfällen der Normannen in Sicherheit zu bringen. Die gleichen Türme finden sich im ganzen Land verteilt. Auch in Clonmacnoise mussten die Mönche einen solchen bauen, hier besonders gegen die Wikinger, die immer wieder mit ihren Schiffen den Shannon-Fluss heraufruderten und das Kloster, das malerisch direkt am Fluss gelegen ist, brandschatzten. Unsere Reisegruppe besuchte diesen heiligen Ort genau auf die gleiche Weise: im nachgebauten Wikinger-Schiff fuhren wir von Athlone den Fluss hinunter, vorbei an mit grossen Augen uns nachglotzenden Kühen, die wegen des hohen Wasserstandes mit ihren Beinen im Wasser standen und uns einen stummen Gruss hinübersandten.

Athlone war für die Hälfte des Aufenthaltes unsere Basis gewesen, da in dieser malerischen Kleinstadt die Priesterbruderschaft St. Pius X. eine schöne Kirche besitzt, die wir jeden Morgen mit einem kleinen Spaziergang für die tägliche Messe erreichen konnten. In den Predigten beschäftigten wir uns mit den Heiligen dieser Insel, dem hl. Patrick, der den Iren den Glauben gebracht hatte, aber auch mit einem hl. Columban und seinem Schüler, dem hl. Gallus, die wiederum 200 Jahre später dem durch die Völkerwanderung des 5./6. Jahrhunderts heimgesuchten Festland halfen, die zurückgekehrten heidnischen Sitten zu überwinden und den Glauben wieder fest anzunehmen, die aber auch die durch die Römer noch nicht missionierten Gebiete für die Kirche gewannen, oftmals mit dem Einsatz ihres eigenen Blutes, wie der hl. Bonifatius bei den Friesen, der zwar kein Ire, dafür aber ein Angelsachse war, und somit aus dem Gebiet Britanniens zu uns kam.

Unsere Reisegruppe hatte sich am Abend des Weissen Sonntages mit drei Flügen aus Zürich, München und Wien in Dublin zusammengefunden. 26 Personen insgesamt, die Jüngste im jugendlichen Alter von 23 Jahren, und die an Lebenserfahrung Reichste mit 76 Jahren, Männer und Frauen gleichermassen gemischt, hatten wir neben den Aspekten der Wallfahrt und der Kultur auch viele Highlights der Natur bestaunt, wie den höchsten Wasserfall Irlands oder die Cliffs of Moher an der Westküste, die wir zu Meer und zu Land erkundeten. Und während der Busfahrten und am Abend beim gemütlichen Abendessen im Hotel hatten wir auch genügend Zeit, uns dem freundschaftlichen Austausch zu widmen. Und wer weiss, vielleicht treffen wir uns ja nächstes Jahr wieder zu einer weiteren Reise unter dem Namen der KulturReise. Angedacht sind die Orte des hl. Paulus an der kleinasiatischen Küste der heutigen Türkei, wenn es denn die Umstände zulassen werden. Die Werbung wird im Spätherbst über die Homepage und das Mitteilungsblatt verbreitet werden.