Die Krippe von Basel

Wenn wir bereits die Kommentare der anderen Krippen unserer Kapellen gelesen haben, finden wir immer eine sehr persönliche Note und eine umso mehr persönliche Geschichte hinter jeder Krippe. Dies verleiht unseren Kapellenkrippen eine Einzigartigkeit, die Dank der Initiative des Distrikts so nicht verloren geht.
So ist es auch mit der Krippe unserer Kapelle von Basel. Hätten wir nicht ein wenig nachgeforscht, würde wohl sich alles langsam in einem ewigen Schlaf versenken – niemand wüsste mehr woher, wie und so weiter. Auch unsere Krippe hat ihre kleine Geschichte, angefangen von der Herstellung der Stallhütte, welche wohl zu den ursprünglichen Krippenfiguren angeschafft wurde. Die Gipsfiguren habe man auf der Strasse aufgefunden; wohl deswegen, weil sie dem damaligen Erneuerungsgeist der Kirche der 70ziger Jahre nicht mehr entsprachen. Sie waren zu «traditionell», zu «kitschig…» Wir kennen ja heutige ‘moderne’ Krippenfiguren aus Stoff oder anderen Materialien, welche oft keine Gesichter mehr haben, die Ausstattung, die Farben und Materialien eher plump aussehen. Ein damaliger Gläubiger unserer Kapelle, Herr Heinimann brachte die Krippenfiguren zur Kapelle, und so entstand die erste Krippe für die Kapelle von Basel. Pater Michael Weigl, einer der nachfolgenden Seelsorger unserer Kapelle, liess diese ersten Figuren durch neue ersetzen. Die Form, die Farben, sind dem Stil nach vermutlich gleichgeblieben, eben traditionell, schlicht und schön – man weiss, um wem es geht, wer da dargestellt wird. Sie haben nicht die Kleiderpracht neapolitanischen Krippenfiguren, die sicher ihren Charm haben; sie entsprechen aber wohl eher der Schlichtheit und Einfachheit unserer Kapellenpatronin, der hl. Theresia vom Kinde Jesu, welche vermutlich ähnliche Krippenfiguren in ihrem Kloster kannte.
An Weihnachten 2024 erfuhr unsere Krippe noch eine Erweiterung der Fläche, die bis zur zweiten Seitenbank reicht. So können sich die Figuren besser entfalten, weil sie nicht so aufeinander stehen besonders, wenn sich die hl. Dreikönige dazu gesellen werden. Jede Änderung birgt in sich auch das Loslassen, ein Sich-neu-drauf-Einstellen – und wie lieben wir das als ältere Menschen. Den Jungen mag es passen, den Älteren wohl eher nicht, weil liebgewonnene Gewohnheit plötzlich nicht mehr möglich werden, wie zum Beispiel das Berühren des Christkindes in der Krippe… Aber, Maria und Josef mussten selber bald schmerzlich diese Erfahrung machen, als sie nach Ägypten fliehen mussten…
Die Patronin unsere Kapelle hatte zu ihrer Zeit im Kloster ein Weihnachtsspiel für ihre Mitschwestern erdacht. Jede Schwester hatte ihre Rolle zu spielen; und so kam auch darin ein Engel vor. Folgender Text sprach der Engel, als er sich über die Krippe und dem Christkind darin beugte: «O Göttlicher Jesus! Warum antwortet dieses entzückende Lächeln auf meinen Gesang, wenn ich doch von Weinen spreche? O süsses Kind! ... Ich verstehe deinen Blick.... Schon jetzt möchtest du deine Wiege verlassen, um mit der Ernte der Blumen zu beginnen, die dich verzaubert haben... Ach, bald wirst du dich von diesem armen Stall, der einzigen Zuflucht, die dir deine irdische Heimat bietet, entfernen müssen... Du wirst sie verlassen, um vor einem sterblichen Prinzen zu fliehen, den dein göttliches Königtum auf seinem Thron erzittern lassen wird... Aber auf der Flucht in das Land Ägypten wirst du eine reiche Ernte an Frühlingsblumen einfahren... Alle glücklichen Kinder deines Alters werden die weissen Kronen erhalten, die dein schneller Aufenthalt hier auf Erden ihnen schon verdient hat; diese unschuldigen Lämmer werden ihr Leben von wenigen Tagen für dich, Jesus, den Urheber des Lebens, opfern, aber du wirst ihnen dafür die Palme des Sieges in ihre kindlichen Hände legen, und für die ganze Ewigkeit wird diese anmutige Heerschar am Fusse deines Thrones spielen, o göttliches Lamm! So wird die Grausamkeit des Herodes getäuscht werden, der dein Reich vernichten will und eine ganze Legion von Märtyrern vor dir herschickt, die dazu bestimmt sind, deinen Hofstaat zu bilden...».

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Basel: Kapelle der Heiligen Theresia vom Kinde Jesu
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