Kreuzweg in Coronazeiten: Wir haben die Perspektive des Glaubens verloren

Quelle: Distrikt Österreich

Der Titel für diesen Kreuzweg ist bewusst gewählt! Wir durchleben eine Zeit der Prüfung. Unsere persönliche Antwort ist wichtig. Diese Erwägungen werden das Handeln von Regierungen, Virologen und Ärzten nicht be- oder verurteilen. Ein solches Urteil kommt Fachleuten zu!

Wir verweilen bei den Stationen des Kreuzwegs. Auf jedem Abschnitt schauen wir mit den Augen des Herrn auf Seine und unsere Leidenssituation. Was hat Ihn bewegt? Welche Gedanken und Gefühle erfüllten Ihn? In diesen vierzehn Betrachtungen versuchen wir, seinen Geist zu ergründen und in das Geheimnis Seines Leidens einzudringen. Unser Ziel ist es, eine tief christliche und gleichzeitig persönliche Antwort zu geben.

1. Station: Jesus wird zum Tod verurteilt.

Warum bin ich zum Leiden verurteilt? „Warum ich“?

Die Frage ist grundlos! Alle leiden! Es leidet die ganze Menschheit. Der Einzelne trägt nur seinen Anteil an der allgemeinen Leidenslast. Keiner ist davon ausgenommen. Die ewige Gerechtigkeit misst jedem seinen Teil zu: Mit welcher Waage, nach welchem Maßstab weiß Gott allein. Wir werden es erkennen und bestaunen im Licht der Ewigkeit.

Das Leid macht alles und alle gleich, und gleichzeitig scheidet es die Menschen in zwei Klassen. In solche, die das Leid sehen, es mutig akzeptieren, es auf sich nehmen und daran wachsen. Und solche, die versuchen vor dem Bitteren zu fliehen und sich in Besitz und Genuss zu betäuben. An der ersten Gruppe wird der Zweck des Leidens erreicht, die Letzteren vereiteln diesen Zweck.

Recht zu leiden ist eine Kunst! Die wichtigste Fähigkeit im Christenleben! Angesichts der zentralen Bedeutung des Kreuzes Christi und der Allgegenwart des Leides liegt alles daran, diese Kunst zu erlernen.

Wie bei jedem Lernprozess gibt es in dieser Fertigkeit ein Fortschreiten, einen Aufstieg vom Kleinen zum Großen. Die kleinen Leiden bereiten auf die schwierigen Prüfungen vor. Am Kleinen üben wir, lernen wir, erstarken wir, sammeln wir Erfahrung, gewinnen wir den Mut und wachsen wir. Das eigene Leid ist der beste und einzige Lehrmeister für Mitleid.

Angesichts der Pandemie stellen wir fest, dass die Glaubensperspektive vollends verloren ist. Der Anzahl und Dauer von Diskussionen über Maskenpflicht, Lock-down, Grenzschließungen, ökonomischen Folgen ... stehen nur wenige oder gar keine Momente gegenüber in denen wir das Leid/Kreuz der Pandemie im Lichte Gottes und auf dem Hintergrund des Kreuzes Christi betrachten.

Gott hat Seinen Plan für einen jeden von uns! Er tritt uns in diesen Ereignissen entgegen. Sind wir offen für seinen Weg?

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