Kann ich an der Sonntagskollekte auch durch eine Online-Zahlung teilnehmen?

Quelle: Distrikt Schweiz

Bevor ich auf diese überraschende Frage antworte, möchte ich mit einer kleinen Feststellung beginnen. Im Laufe der Jahre ist die Kurve der Kollektenergebnisse für unsere Kapellen eher abnehmend. Dies ist umso auffallender, als die Zahl der Gläubigen steigt und die Lebenshaltungskosten eher teurer geworden sind: zwei Elemente, die den Trend umkehren sollten.

Eine erste Erklärung, die häufig angeführt wird und sicher richtig ist, ist die veränderte finanzielle Situation der Gläubigen und insbesondere der Familien. Wir haben immer mehr und oft kinderreiche Familien, die neben tausend anderen Ausgaben selbstlos für das Schulgeld ihrer Kinder aufkommen. Natürlich sind die Mittel dieser Familien begrenzt und die Teilnahme an der sonntäglichen Kollekte zwangsläufig eingeschränkt.

Es gibt aber auch eine andere Erklärung, die immer wieder auftaucht: Unsere Jugendlichen tragen oft kein Bargeld mehr auf sich. Zahlungen werden immer häufiger elektronisch getätigt. Eine Folge davon ist, dass man sich vom Sonntagsopfer nicht mehr betroffen fühlt, da man nichts bei sich hat. Das ist kein Werturteil, sondern eine Tatsache.

Doch die Lehre der Kirche und das normale Empfinden eines Christen besteht ganz einfach darin, seine Gemeinde bei der Kollekte zu unterstützen, sobald man ein eigenes Gehalt erhält und davon leben kann. Die Bruderschaft erhält keine staatliche Unterstützung und ist auf die Grosszügigkeit ihrer Gläubigen angewiesen. Es würde genügen, wenn jeder und vor allem die Jugendlichen dieses Bewusstsein dafür hätten, wie viel Gutes sie tun können und wie wertvoll ihre Hilfe ist, und sei es auch nur durch kleine Beiträge. Als Beispiel sei nur daran erinnert, wie einfach es ist, online Abonnements für alle möglichen Dienstleistungen abzuschliessen. Warum sollte man nicht auch für seine Kirchengemeinde «ein Abonnement abschliessen» und regelmässig eine kleine Zahlung leisten ... auch wenn man kein Bargeld mehr bei sich trägt?

Um dieses Problem zu lösen, hat der Schweizer Distrikt eine Zahlungsplattform eingerichtet, die eine Zahlung über einen Grossteil der aktuellen Systeme ermöglicht, von den verschiedenen Bankkarten bis hin zu Twint. Seit kurzem gibt es auch die Möglichkeit, monatliche oder wöchentliche Daueraufträge zu errichten, was letztlich darauf hinausläuft, dass die sonntägliche Kollekte durch eine automatische Überweisung ersetzt wird. Die Links zu den Einzahlungen direkt an die eigene Kapelle finden sich in der Liste der Messorte oder auf der Spendenseite. In jeder unserer Kapellen kann auch ein QR-Code gescannt werden.

Diese automatisierte Zahlungsweise wird wahrscheinlich von einigen geschätzt, von anderen vielleicht mit etwas Misstrauen betrachtet. Wir müssen jedoch realistisch sein und alle Möglichkeiten nutzen.

Diese elektronischen Hilfsmittel bringen jedoch eine konkrete Schwierigkeit mit sich: Man steht mit leeren Händen da, wenn der Kollektenkorb gereicht wird, und das kann zu einem gewissen Unbehagen führen. Um dem abzuhelfen, stellt der Schweizer Distrikt Ersatz-Münzen mit seinem Logo zur Verfügung. Diese Münzen befinden sich beim Eingang der Kirche. Eine solche kann vor der Messe mitgenommen und bei der Kollekte abgegeben werden. Diese Münze bedeutet einfach, dass man den Betrag bereits über die Online-Kollekte gespendet hat. Die Münzen werden dann jeden Sonntag wieder neu bereitgestellt.

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Dieses auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheinende System hat jedoch zwei Vorteile. Der erste besteht darin, dass wir unsere Gabe äusserlich manifestieren, dass wir die Geste machen, etwas zu schenken. Unsere Religion ist die der Menschwerdung, und es ist wichtig, dass die kleine Gabe, die wir beim Offertorium darbringen, physisch zum Ausdruck gebracht wird. In der virtuellen Welt fehlt es an Zeichen und Symbolen, die wir nicht vernachlässigen sollten.

Ein weiterer praktischer Aspekt dieser Münze ist, dass das Einwerfen in den Opferkorb den anderen zeigt, dass man sich an der Sammlung beteiligt. So kann man auch verhindern, dass die Nächststehenden einen verurteilen, wenn man nichts in den Korb legt!

Natürlich kann dieses System Täuschungen nicht verhindern, indem man zwar eine Münze einwirft, aber ohne etwas online eingezahlt zu haben... Aber kein System ist perfekt und wir vertrauen in diesem Punkt unseren Gläubigen.

Obwohl man dieses Thema nicht gerne anspricht, könnten wir abschliessend diese Neuerung mit zwei Leitgedanken zusammenfassen: Das neue System bietet eine konkrete Lösung angesichts veränderter Gewohnheiten bei den Zahlungsmitteln an und will auf diese Weise junge Menschen dazu ermutigen, ihre Kirchengemeinde nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen.

Den Jüngeren wie den Älteren danken wir für die bisher erhaltene Unterstützung, und hoffen auch zukünftig vertrauensvoll auf ihre Grosszügigkeit – es ist dies eine wertvolle Unterstützung, die unsere Gemeinden am Leben erhält!

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