In Israel nimmt die Zahl antichristlicher Handlungen zu
In einem am 4. Juni 2024 veröffentlichten Bericht weist das in Jerusalem ansässige Rossing Center for Education and Dialogue darauf hin, dass die Angriffe auf Christen im Hebräischen Staat, insbesondere im östlichen Teil der Heiligen Stadt, im Jahr 2023 zugenommen haben.
Das von der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023 gegen den Staat Israel verübte Massaker, bei dem 1.160 Menschen getötet und 240 Zivilisten als Geiseln genommen wurden, verdrängte medial eine andere, unauffälligere, aber ebenfalls dramatische Nachricht in den Hintergrund, nämlich die alarmierende Zunahme antichristlicher Handlungen auf israelischem Gebiet im Laufe des Jahres 2023.
Laut des Rossing Center gab es elf Fälle von verbaler Belästigung, sieben gewalttätige Angriffe, 32 Angriffe auf Kircheneigentum, eine Friedhofsschändung und 30 offiziell gemeldete Fälle von Spucken auf oder in Richtung des Klerus und der Pilger. Der Bericht des Center stellt fest, dass alle Geistlichen, mit denen das Rossing Center gesprochen hat, angaben, dass sie mehrmals pro Woche bespuckt wurden.
Nach Ansicht der Berichtsautoren sind diese Zahlen unvollständig und nur die „Spitze des Eisbergs“, da viele Opfer aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen oder Unkenntnis ihrer Rechte nach wie vor nicht bereit sind, auszusagen.
Der Bericht führt die Zunahme der Angriffe auf das „allgemeine sozio-politische Klima“ zurück: „Der anhaltende Rechtsruck, ein wachsender Nationalismus und die Betonung der Tatsache, dass Israel in erster Linie ein Staat für die jüdische Bevölkerung ist, haben kollektiv die rechtliche und wahrgenommene Bedeutung der Gleichheit für jede Minderheit innerhalb des Landes untergraben.“
The Times of Israel, die den Bericht in einem Artikel kommentiert, stellt fest, dass „die gewalttätigsten Angriffe von jungen Erwachsenen aus dem „marginalisierten Teil der ultraorthodoxen Gesellschaft“ verübt werden, so Hana Bendcowsky, Direktorin des Jerusalemer Zentrums für christlich-jüdische Beziehungen am Rossing Center.“
Auf Anfrage der Zeitung reagierten das Außenministerium und die israelische Polizei nicht auf Bitten um einen Kommentar zu diesem Bericht. Aber Hana Bendcowsky, weist darauf hin, dass „die Belästigungen von einem breiten Spektrum israelischer Männer ausgehen, von Kindern bis zu Erwachsenen, von rechtsgerichteten Siedlungsbewohnern bis zu Ultraorthodoxen, aber alle sind religiös“, so The Times of Israel.
Der Bericht enthält eine Reihe von Empfehlungen an die israelischen Behörden zur Bekämpfung dieses Phänomens. Darunter verstärkte Polizeipräsenz und -intervention an sensiblen Orten, Schulungen der Polizei und der lokalen Behörden über christliche Gemeinden, bessere Lehrpläne über das Christentum in den Schulen, eine entschiedenere Verurteilung dieser Taten durch die Behörden.
Schließlich ermutigt das Rossing Center Christen dazu, Angriffe auf sie zu melden, und fordert jüdische Religionsführer auf, diese Gewalttaten entschieden zu verurteilen und aus der „Doppelmoral-Falle“ auszubrechen, in der sie gefangen zu sein scheinen.
22 Prozent der israelischen Araber leben derzeit im Hebräischen Staat, darunter eine Minderheit von Christen. Letztere gehen oft zwischen Muslimen, die sie als Abtrünnige betrachten, und Juden, die in ihnen Bürger zweiter Klasse sehen, unter.
Eine Anstrengung von Präsident Isaac Herzog
Die Times of Israel berichtet von den Bemühungen, die der israelische Präsident im letzten Jahr unternommen hat. So habe er „das Kloster Stella Maris in Haifa besucht, um sich mit christlichen Führern zu treffen, und den Ernst der Lage erkannt.
In den letzten Monaten haben wir äußerst schwerwiegende Phänomene in der Behandlung von Mitgliedern der christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land, unseren Brüdern und Schwestern, christlichen Bürgern, erlebt, die sich in ihren Gebetsstätten, auf ihren Friedhöfen und auf der Straße angegriffen fühlen“, sagte er gegenüber der Zeitung.
(Quellen: vatican news/cath.ch/FSSPX.Actualités/DICI n°444 – FSSPX.Actualités)
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