Heimatprimiz unseres neuen Priesters Pater Clemens Kordeuter in Memmingen

Quelle: Distrikt Deutschland

Seit mehreren Jahren treten einmal im Monat die Mütter der Gemeinde St. Josef in Memmingen nach der sonntäglichen Frühmesse und dem Hochamt ein zweites Mal an die Kommunionbank. Dort knien sie nach dem Schlussevangelium nieder, um das Gebet der Mütter von Lu Monferrato um viele Priester- und Ordensberufungen aus den eigenen Familien zu erflehen.

Das Gebet blieb bislang offensichtlich nicht unerhört, denn nach nur zwei Jahren konnte auch in diesem Juli wieder eine Heimatprimiz hier in Memmingen ausgerichtet werden. Dabei darf man nicht vergessen, dass in der Zwischenzeit eine junge Frau aus der Katholischen Jugendbewegung (KJB) der Gemeinde ihre erste Profess bei den Schwestern der Bruderschaft und ein Ordensbruder aus derselben Gemeinde die ewigen Profess abgelegt hat.

Mit viel Fleiß und Mühe wurde der große Tag vorbereitet. Wegen der großen Anzahl der Gäste musste ein großes Zelt neben der Kirche aufgebaut werden. Groß und Klein legten mit Hand an. Und das nicht umsonst. Mehr als 900 Gäste sind der Einladung des Primizianten gefolgt, um an seinem ersten feierlichen Messopfer in seiner Heimat teilzunehmen. Über dem Altarkreuz schwebte eine goldene Taube, das Symbol des Hl. Geistes, unter dessen Patronat der Neupriester seine Heimatprimiz gestellt hatte. „Spiritus Domini replevit orbem terrarum – Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis.“ Diese Worte des Introitus aus der Votivmesse zu Ehren des Hl. Geistes erklangen während des Stufengebetes im Festzelt. Pater Mattias Grün, Prior des Priorates in Oberriet und ehemaliger Spiritual im Priesterseminar in Zaitzkofen, war angereist, um die Festpredigt zu halten.

Ein Projektchor hatte sich gebildet, der in wenigen Wochen die großartige Leistung vollbrachte, den ersten Teil der Vertonung des Psalms 42 von Friedrich Mendelssohn einzustudieren. „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu Dir!“

Auch zahlreiche Mitbrüder, Priester, Brüder sowie mehrere Ordensschwestern waren angereist, um mit dem Primizianten den Freudentag zu begehen.

Vor und nach dem Hochamt teilte der Primiziant, wie auch sein polnischer Mitbruder, der zusammen mit ihm die Hl. Priesterweihe empfangen hatte, an der Lourdesgrotte neben der Kirche den Primizsegen aus. „Durch das Auflegen meiner Hände und durch die Anrufung der allerseligsten Jungfrau Maria, des Hl. Josefs, der Hl. Apostel Petrus und Paulus und aller Heiligen, segne dich der Herr mit allem Segen des Himmels und der Erde. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen“ Dieser Segen besitzt seit alters her eine große Wertschätzung im gläubigen Volk.

Für die Festgäste wurde inzwischen das Zelt für das Mittagessen vorbereitet. Der Musikverein des Heimatortes des Primizianten trug das Seine zur Stimmung bei. Immerhin war Pater Kordeuter selbst mehr als zehn Jahre aktives Mitglied des Vereins. Unsere Grundschule St. Aloysius beglückwünschte „ihren“ Pater mit einem Lied. Die Jugendgruppe der Gemeinde ließ sich nicht die Gelegenheit nehmen, mit einem kleinen Theater das bevorstehende Schicksal des Paters zu skizzieren. Schließlich überreichte Pater Maas, der Seelsorger der Memminger Gemeinde, mit dem seit Jahrzehnten diensttreuen Sakristan das Geschenk der Gemeinde, ein Messgewand, welches eine Gläubige gestickt hatte. Es zeigt den Hl. Josef, wie er im Triumphbogen der Memminger St. Josefs-Kirche abgebildet ist.

Tief beeindruckt und dankbar zeigten sich auch die Gäste, die sich nicht zur Tradition der Kirche zählen. Wie selten kommen viele ja auch in den Genuss einer solchen vom Glauben durchdrungenen, freudigen und familiären Feier.