Grußwort des Generaloberen zur 500. Ausgabe des Mitteilungsblatts

Quelle: Distrikt Deutschland

Liebe Leser!



Mit großer Freude habe ich erfahren, dass das Mitteilungsblatt – das Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. für den deutschsprachigen Raum – demnächst zum 500. Mal erscheint. Ich möchte diese Jubiläumsausgabe und diese Zeitschrift von ganzem Herzen segnen, denn jedes Werk, das von Gott kommt, wird an dem Zeichen erkannt, dass es in der Zeit Bestand hat und inmitten von tausend Schwierigkeiten weiterbesteht.

Seitdem diese monatliche Publikation für die Freunde und Wohltäter des Werkes von Erzbischof Marcel Lefebvre im Jahr 1978 von Pater Franz Schmidberger aus der Taufe gehoben wurde, ist sie ein wichtiges Band zwischen den Gläubigen und unseren Patres. Immer wieder höre ich von Priestern, Brüdern, Schwestern oder Seminaristen, die in den letzten vierzig Jahren durch das Mitteilungsblatt zur Tradition gestoßen sind.

Für nicht wenige Katholiken, die manchmal weit von einem unserer Häuser entfernt leben, die krank oder eingeschränkt sind, ist das Mitteilungsblatt sogar der einzige Kontakt zum apostolischen Wirken der Priesterbruderschaft. Die Zahl der Unterstützer der Bruderschaft war immer schon viel höher als die der regelmäßigen Besucher unserer Kapellen und Messzentren. 

Wir dürfen niemanden vergessen, und wir haben die moralische Pflicht, zu versuchen, jede Seele zu erreichen, die bereit ist, auf die Stimme der Tradition der Kirche zu hören.

Das Mitteilungsblatt ist auch ein monatlicher Ausdruck der Dankbarkeit der Priesterbruderschaft gegenüber ihren Wohltätern – zuerst den Betern, den vielen helfenden Händen, ohne die unsere Häuser nicht geführt werden könnten, und den Kranken, die ihr Leid für das Werk aufopfern, dann aber auch gegenüber den Spendern. Die Bruderschaft wird getragen vom Scherflein der Witwe (Lukas 21,1–4). Der hl. Josef hat schon das eine oder andere Wunder nach einem Bericht im MB gewirkt. 

Das Mitteilungsblatt berichtet vom gemeinsamen Apostolat unserer Patres, gibt geistliche Ratschläge und Orientierung im Glaubenskampf. 

Aber das Mitteilungsblatt ist auch eine Hilfe, unser Werk weiter bekannt zu machen, um den durch die Kirchenkrise ratlosen Katholiken zu zeigen: Die Tradition der Kirche ist lebendig, die überlieferte hl. Messe ist nicht verschwunden, die alten Wahrheiten sind immer noch gültig: Dies ist der Grund, warum diese Zeitschrift fortdauert und weiterbestehen wird.

Ich möchte die Leser ermutigen, das Mitteilungsblatt nicht nur zu lesen, sondern es auch weiterzugeben. 

Jean Ousset (1914–1994), ein bekannter Schriftsteller, hat in seinem Büchlein „Die Aktion“ allerdings vor der Illusion gewarnt, eine gedruckte Zeitschrift sei schon an sich eine apostolische Aktion. Sie ist höchstens ein apostolisches Mittel, das überzeugte Katholiken braucht, die es weise benutzen. Die Fruchtbarkeit des Apostolates setzt immer zuerst die lebendige Verbundenheit mit unserem Herrn voraus.

Das wäre die vornehmste Frucht des Mitteilungsblattes, nämlich eine Hilfe zu sein, den Herrn, seine heiligste Mutter und die Kirche immer mehr zu lieben.

Ich segne alle Leser des Mitteilungsblattes.

Pater Davide Pagliarani

Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X.