Erzbischof Lefebvre: "Ungeheure Folgen"
Vor 10 Jahren trat das von Benedikt XVI. veröffentlichte Motu proprio „Summorum Pontificum" in Kraft, mit dem er feststellte, die Zelebration der hl. Messe nach dem überlieferten Ritus der Römischen Kirche sei jedem Priester „erlaubt“, und erklärte, sie sei nie „abgeschafft worden“.
Tatsächlich ist die „Messe aller Zeiten“ von Paul VI. mit allen Mitteln unterdrückt worden. Mit der vorgeblichen „Liturgiereform“ brach eine regelrechte Verfolgung der treuen Priester und Gläubigen aus, die an der Überlieferung festhielten. Erzbischof Marcel Lefebvre hat diesen Schatz der Überlieferung trotz aller Schwierigkeiten und ungerechten Strafen bewahrt und an eine neue Generation von Priestern weitergegeben. Er sehnte sich nach dem Tag, wo dieser Schatz wieder frei zugänglich werden würde, weil er überzeugt war, dass dies ein sehr wichtiger Schritt für die Überwindung der Krise sei. Am 11. Mai 1979 erklärte seinen Seminaristen in Ecône:
Wenn der Papst wirklich der überlieferten hl. Messe in der Kirche ihren Platz wiedergibt, dann wird man meiner Meinung nach sagen können, dass der Sieg im Wesentlichen erreicht ist. Am Tag, wo der überlieferte Messritus wieder das Messopfer der Kirche, das Messopfer der Pfarreien und der Kirchengemeinden sein wird, werden zwar Schwierigkeiten, Kämpfe und Widerstände noch weiter bestehen, aber dann wird die Messe aller Zeiten – das Herz der Kirche, das Wesentliche in der Kirche – ihren Platz wieder einnehmen.Zwar wird sie vielleicht noch nicht hinreichend Platz einnehmen können und es sollte ihr noch mehr Platz eingeräumt werden. Jedoch die alleinige Tatsache, dass alle Priester, die es wünschen, diese hl. Messe feiern dürfen werden, wird meiner Ansicht nach ungeheure Folgen in der Kirche nach sich ziehen.
Wenn es wirklich dazu kommt, dann glaube ich, dass die Tradition gerettet ist. Sobald man das Messopfer gerettet hat, hat man die Tradition der Kirche gerettet, denn mit dem hl. Messopfer hängen die Sakramente, das Glaubensbekenntnis, der Katechismus, die Bibel, schließlich alles zusammen. Dann werden die Priesterseminare und die Tradition gerettet.
Ich meine, man könnte sagen, es wäre wie eine Morgendämmerung in der Kirche. Nachdem man wie durch einen riesigen Sturm gegangen ist und sich in einer völligen Dunkelheit befunden hat, würde immerhin endlich in der Ferne die Sonne auftauchen, denn die hl. Messe ist die Sonne der Kirche, die Sonne unseres Lebens, die Sonne des Lebens des Christen …“