Einladung zur Priesterweihe
Pater Franz Schmidberger, der Regens des Priesterseminars in Zaitzkofen, lädt herzlich ein zu den Priesterweihen.
Liebe Gläubige, Wohltäter und Freunde,
der Regens, das Lehrerkollegium, die Weihekandidaten und die ganze Seminargemeinschaft lädt Sie ganz herzlich zur diesjährigen Priesterweihe, gespendet von S. Ex. Bischof Bernard Tissier de Mallerais am Fest des Kostbaren Blutes im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen, ein.
Die Weiheliturgie beginnt am Samstag, 1. Juli 2017, um 9.00 Uhr im Schlosspark von Zaitzkofen.
Kommen Sie zahlreich zur Verherrlichung des kostbaren Erlöserblutes Jesu und des katholischen Priestertums, dazu bestellt, dieses Blut auf die Seelen und auf die ganze Kirche auszugießen.
Freilich sind es nur zwei Weihekandidaten, ein Deutscher und ein Tscheche. Aber in der heutigen schwierigen Zeit ist jede Berufung als Geschenk Gottes hoch zu schätzen. Dazu kommt: Wie in der Natur, so sind auch in der Kirche Gottes die Ernten in den verschiedenen Jahren verschieden – einmal sind sie reicher, ein andermal bescheidener. Seit der Eröffnung des Seminars hier in Zaitzkofen wurden 140 Priester geweiht, vor allem für den deutschen Sprachraum und die osteuropäischen Länder – Polen, Tschechien, das Baltikum. Wenn Gott seine Gnade dazu gibt, wird nächstes Jahr ein erster Russe die Stufen des Altares besteigen.
Erst vor wenigen Tagen sagte mir ein hochgestellter Prälat im Vatikan: „Die Priesterbruderschaft St. Pius X. hat die Ressourcen für die Kirche.“ Wir können dieser Feststellung nur mit Freude, aber auch mit Schmerz zustimmen. Mit Freude, weil Gott uns offenkundig als seine Werkzeuge beim Wiederaufbau einer Christenheit erwählt hat; mit Schmerz, weil im zerstörten Weinberg des Herrn nicht viele andere Werke Hand an diesen Wiederaufbau legen. Helfen Sie uns darum weiter, für viele gute Berufungen zu beten, um dem Volk und der Kirche gut ausgebildete, fromme und seeleneifrige Priester zu schenken. Sehr schön sagt die österreichische Mystikerin Maria Sieler (+1952) zu dieser Ausbildung, indem sie den Herrn z. T. selbst zitiert: „Ich will mich zu meinen Priestern herablassen, sie als meine Söhne und Freunde behandeln und sie bilden, dass sie, ganz gefügig in meiner Hand, den Seelen dienen können. Ich will sie bilden, wie ich meine Apostel befähigt habe, eine Welt voll des Heidentums für mich zu gewinnen. Ich will die Priester an mein Herz ziehen, das ihnen so viele Schätze der Liebe und der Auserwählung bereithält, mit denen ich sie erfüllen will“ (21.8.1937). (…) „Eine richtige Anwendung des theologischen Wissens könnte und sollte den angehenden Priester gleichsam in einen neuen Menschen umwandeln. (…)
Warum stellt die Theologie das Wesen Gottes in den Mittelpunkt? Weil durch eine verstandesmäßige Erkenntnis Gottes auch die Bereitschaft für die göttlichen Forderungen an die Menschen geweckt werden kann … Die verstandesmäßige Gotteserkenntnis kann und soll die Liebe zu Gott entfachen, die für den Priester dann alle persönlichen Opfer in seinem Berufe erträglich und leichter macht … Wo aber eine solche als persönliches Eigentum erworbene Gotteserkenntnis fehlt, da stellt sich sehr leicht ein moralisches Versagen ein; denn dann ist für gewöhnlich auch die Liebe zu Gott mangelhaft … Wenn das Studium der Theologie nur als Pflicht- und Examensstudium betrieben wird, so kann alles erworbene Erkennen Gottes wohl im Verstande haften bleiben als eine Wissenschaft, deren der Priester sich notwendigerweise bedienen muss, aber die entsprechende Umformung des eigenen Herzens und Lebens geht dabei leer aus; der Priester lehrt dann, was er selbst nicht übt, und sein Priesterleben und sein Wirken wird dann gleichsam unpersönlich, weil es sozusagen nur aus dem Verstande kommt. Manche meinen, das müsse genügen, weil der Priester doch an erster Stelle ‚Lehrer‘ sein müsse, aber in Wirklichkeit müssen Lehre und Leben sich decken, damit der Priester auch durch sich selbst das zeige, was er lehrt. Wie könnte er Seelen zu Gott führen, den er auch gleichsam nur vom Hören-Sagen kennt? Der Priester muss durchlebt sein von Gott; er muss durchdrungen sein vom Geist und Wesen Gottes, den er selber wirklich ernst nehmen muss … Ein persönlich verwertetes Theologiestudium sollte für den jungen Priester einen Hochstand des Geistes bedeuten, wodurch er alle Niederungen seines Lebens gleichsam unten gelassen und siegreich überschritten hat oder wenigstens sicher überschreiten kann dank der Fülle des Lichtes und der Kraft, die er sich durch die Gotteserkenntnis oder Theologie erworben hat. Er sollte klar und tief und persönlich das Eine Notwendige seines Lebens erkannt haben, dessentwegen er alles verlassen hat, um seinem Meister selbst bis zur Höhe des Kalvarienberges zu folgen … Durch das Studium der Theologie sollte der angehende Priester fest in Gott gegründet werden, und kein Sturm sollte jemals das Licht seines Herzens auslöschen können, weil er sich darin geübt hat, als Erster die Gesetze Gottes vorzuleben“ (23.5.1947). (…) „Ich hatte viele Erleuchtungen über die Würde des Priestertums und darüber, wie Jesus seine Priester wünsche. Einmal sagte ich zum Herrn: ‚Wenn du von den Priestern etwas menschlich scheinbar Unerreichbares verlangst, eine so große Heiligkeit und Selbstentsagung, da wird niemand wagen, Priester zu werden, da du das Priestertum fast als ein zu hohes geistiges Ziel hinstellst.‘ – Er antwortete: ‚Ich vergesse nicht, dass sie Menschen bleiben. Aber ich will sie zu Höherem befähigen. Dadurch werden ungleich mehr diesem Ziele zustreben, weil dadurch auch viele, die persönliches und irdisches Fortkommen im Beruf suchen, abgehalten werden‘. (…) Alle Gnaden, die ich meinen Aposteln gegeben habe, werde ich neu ausgießen und werde dadurch neues Leben in den Seelen wirken. Die Schäden meiner Kirche brauchen ein neues Heilmittel, und das werde Ich sein. Mit dem Heiligen Geist ausgerüstet sandte ich meine Apostel aus. Mein Leben in den Priestern dieser Zeit wird nicht weniger Frucht bringen. Aber man soll an dieses neue Leben glauben, das ich den Priestern vermitteln will. Aus dem Glauben wird die Kraft kommen, dass die Priester mein Erlöserleben in der Kirche fortzusetzen vermögen. Meine Kraft, mein Leben wird sich in der Kirche neu entfalten, aber alle Gnaden sollen vom Priester mitverdient werden“ (ebd.). (…) Die Erneuerung der Kirche geht von Christus aus. Angesichts der ungeheuren Schwierigkeiten, denen sich die Kirche heute gegenübergestellt sieht, sind wir Menschen am Ende unserer Weisheit. Das müssen wir uns selber eingestehen. Aber war es jemals anders? Immer musste der Herr selber seiner Kirche zu Hilfe kommen, und er will es auch heute wieder tun. Darum brauchen wir nicht zu verzagen: „In der Kraft Christi werden die Priester imstande sein, das Angesicht der Erde zu erneuern“ (ebd.). Und: „Vor allem soll sich bewahrheiten: ‚Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.‘ Darum gebe ich diese Gnaden jetzt, da die Not meiner Kirche und der Seelen so groß ist (ebd.)“ (entnommen aus: Erneuerung der Kirche, Maria Sieler, Leben und Sendung von Josef Fiedler S.J., 1988)
Wie im letzten Jahr wird auch jetzt, vom 13. Mai ab bis zur Priesterweihe, jede Nacht ein Mitglied der Gemeinschaft eine Stunde vor dem Allerheiligsten Sakrament verbringen, um den Himmel in diesem großen Anliegen anzuflehen.
Gott segne Sie und Ihre Familie durch die Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens,