Einkleidung, Treueversprechen, Subdiakonatsweihen und Firmung im Priesterseminar
Der Erzdiakon ruft die Weihekandidaten
Hl. Josef und Sitientes-Samstag: Der Chronist berichtet von feierlichen Ereignissen der beiden Tage, aber auch von Wermutstropfen...
Am Fest des hl. Josef kleidet P. Regens den ehemaligen polnischen Bruderpostulanten als Seminaristen ein und die beiden zukünftigen Subdiakone legen heute ihre ewigen Treuversprechen in der Bruderschaft ab. Am Abend kommt zusammen mit Bischof de Galarreta auch die übliche Vorfreude auf eine Weihe ins Haus.
Statt an die Subdiakonatsweihe denkt man heute Morgen eher an Weihnachten, wenn man aus dem Fenster schaut. Doch die Schneeflocken sind schon weg, als Bischof de Galarreta zur Weihe von Jan de Bruyn und Antoni Myśliński schreitet. Die Zeremonie ist den derzeitigen Umständen entsprechend gut besucht, fand doch gerade vorher eine feierliche Firmung in der Immaculata-Kapelle statt. Bereits seit Jahrhunderten ist der Samstag Sitientes ein Tag, an dem die Kirche vorzugsweise Weihen spendet. Er steht direkt vor dem Passionssonntag und zeigt mit den violetten Paramenten der Fastenzeit, wie eng das persönliche Opfer mit der Übernahme einer kirchlichen Weihegewalt verbunden ist. In seiner Predigt geht der Bischof darauf ein, wie wichtig die ungeteilte Hingabe eines Gottgeweihten sei, dies besonders heute, wo viele Amtsträger zwei Herren dienen würden – Gott und der Welt.
Leider gibt es aufgrund der gegenwärtigen Situation zwar ein festliches Mittagessen, jedoch wieder nur im Rahmen der Seminargemeinschaft ohne Gäste.
Am Nachmittag verhüllen die Sakristane Kreuze und Bilder in Schloss und Kapelle. Trotz der Freude über unsere zwei neuen Subdiakone fällt manchen ein Faktum auf, das eine weite Tragweite hat: Kein einziger Kandidat für die Subdiakonatsweihe kommt dieses Jahr aus den deutschsprachigen Ländern, für die das Seminar eigentlich gegründet wurde. Und nächstes Jahr wird es genauso sein…
Artikel: Abbé Savio Löffler
Foto: Abbé Klaus Rumpl