Eine Mahnung des Erzbischofs. Die deutschsprachigen Bischöfe im Dissens mit Rom

Quelle: Distrikt Deutschland

Die Glaubenskongregation im Vatikan

Eines der Instrumente der Glaubenskongregation ist das „Responsum ad dubium“, eine „Antwort“ auf eine von geeigneten Personen – meist Bischöfen oder höheren Ordensoberen – eingereichte Frage („Zweifel“) über eine Unklarheit im lehramtlichen Bereich. Die Kongregation antwortet normalerweise nur mit „Ja“ oder „Nein“. Manchmal veröffentlicht sie zu den Antworten aber auch einen Kommentar oder gibt eine Erklärung ab. Der Papst autorisiert die Veröffentlichung vor der Publikation. Jetzt hat die Glaubenskongregation das Selbstverständliche festgestellt.

Der offene Dissens mit Rom über die jüngste Einschärfung der Glaubenskongregation, der von den meisten deutschsprachigen Bischöfen lautstark Unterstützung erfährt, wird, wenn er nicht gestoppt wird, auf dem „synodalen“ Irrweg zu einer Katastrophe führen. Kardinal Brandmüller brachte es jüngst auf den Punkt: „Was in Deutschland geschieht, ist aus dogmatischer Sicht sowohl Schisma als auch Häresie.“

Was mit großer Sorge und Schmerz beobachtet werden muss, ist, dass sich die Basisüberzeugungen breiter (ex-)katholischer Kreise im Säurebad der Mediengesellschaft auflösen. Angesichts dieser Entwicklung müssen wir uns eine Mahnung von Erzbischof Marcel Lefebvre zu Herzen nehmen:

„Man muss klar sehen, man muss fest bleiben und entschlossen sein, man darf nicht wanken. Wir wollen mit der allerseligsten Jungfrau Maria verbunden sein. Wir wollen zu Pfingsten mit den Aposteln, mit der allerseligsten Jungfrau Maria verbunden sein im Geist der Wahrheit und im Geist der Heiligkeit, der der Geist der Kirche ist, und wir wollen ihn nicht ändern, welches immer die Behörde sein mag, die uns dazu bringen will, diesen Geist zu ändern. Wir weisen das zurück. Wir wollen katholisch bleiben, wir wollen weder Liberale noch Modernisten noch Protestanten werden. Die allerseligste Jungfrau Maria wird uns dabei zu Hilfe kommen, weil sie den Irrtum verabscheut. Sie hat einen tief verwurzelten Abscheu vor der Sünde. Sie kann den Irrtum nicht ertragen. Sie ist die Wahrhaftigkeit in Person. Sie ist gegen alle Häresie. Sie ist von Natur aus gegen alles, was sich der Wahrheit entgegenstellt, von Natur aus! Sie ist gegen alles, was der Heiligkeit widerspricht, gegen alle Sünde, welche immer es sein mag, selbst die geringste lässliche Sünde. Weil sie heilig bleiben will, will sie in der Wahrheit bleiben. Bitten wir sie, dass sie auch uns dazu verhilft, die Sünde so zu verabscheuen. Pater Garrigou Lagrange OP nennt sie „Unsere Liebe Frau vom Abscheu“. Was will er damit sagen? „Unsere Liebe Frau vom Abscheu“ sagt er, weil Unsere Liebe Frau die Irrlehre verabscheut und Abscheu vor der Sünde hat. Es liegt in ihrer Natur, sie kann den Irrtum nicht ertragen. Sie kann die Sünde nicht ertragen, denn der Irrtum und die Sünde sind Werke des Teufels, stammen vom Teufel. Er hat sie in die Welt gebracht! Daher verabscheut sie den Teufel. Sie wissen, dass sie erschaffen wurde, um das Haupt der Schlange zu zertreten, um den Satan und seinen Anhang zu vernichten. Vereinigen wir uns also mit der allerseligsten Jungfrau Maria, bleiben wir fest mit ihr vereint, und sie wird uns sowohl vor dem Irrtum als auch vor der Sünde bewahren, und uns in der Wahrheit und in der Heiligkeit erhalten.“ (Predigt am 14. Mai 1989 in Ecône)