Ein kleines Abweichen am Anfang hat am Ende ein großes Abweichen zur Folge
„Ein kleines Abweichen vom rechten Weg am Anfang hat am Ende ein großes Abweichen zur Folge“ sagt der hl. Thomas von Aquin. So war es in der Liturgischen Bewegung. Dom Beauduin verschob die Aufgabe der Liturgie von der Verherrlichung Gottes hin zur Pastoral und zum Ökumenismus. Seine Nachfolger Louis Bouyer, Ildefons Herwegen, Odo Casel, Romano Guardini und Pius Parsch traten den Pfad weiter aus. Schließlich enden wir mit Annibale Bugnini beim (ursprünglichen) Artikel 7 des NOM, der nicht mehr katholisch ist.
Hier diese ursprüngliche Fassung:
Das Herrenmahl oder die heilige Messe ist die Zusammenkunft oder die Versammlung des Volkes Gottes, das unter dem Vorsitz eines Priesters zusammenkommt, um das Gedächtnis des Herrn zu feiern. Deshalb gilt von der örtlichen Versammlung der heiligen Kirche in hervorragendem Maße die Verheißung Christi: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen.
Gewiss hat Pius Parsch viel Gutes gewirkt, insbesondere mit seinem Werk Das Jahr des Heiles. Aber die Abweichungen am Anfang führten am Ende zu den liturgischen Verirrungen unserer Tage.
Genauso ist es bei der „Neuen Theologie“. Im Jahre 1967 schrieb der heutige Kardinal Kasper in dem Sammelband Gott heute, hrsg. von Norbert Kutschki, in seinem Beitrag Gott in der Geschichte folgendes:
Der Gott, der als unveränderliches Wesen über der Welt und der Geschichte thront, stellt eine Herausforderung an den Menschen dar. Man muss ihn leugnen um des Menschen willen, weil er die Würde und Ehre, die an sich dem Menschen gebühren, für sich beansprucht, weil er die Geschichte des Menschen zur Wesenlosigkeit entnervt, sie vergleichgültigt und ihr das Blut aussaugt. Dieser Gott existiert auf Kosten der Geschichte, er lebt vom Weihrauch und Opferduft der Menschen (Goethe). Gegen diesen Gott protestierten Philosophen wie Feuerbach und Marx, wie Nietzsche und Sartre. Gegen diesen Gott muss man sich aber nicht nur um des Menschen willen, sondern auch um Gottes willen wehren. Er ist gar nicht der wahre Gott, sondern ein kümmerlicher Götze. Denn ein Gott, der nur neben und über der Geschichte ist, der nicht selbst Geschichte ist, der ist ein endlicher Gott. Wenn man ein solches Wesen als Gott bezeichnet, dann muss man um des Absoluten willen A-theist werden. Ein solcher starrer Gott entspricht einem starren Weltbild; er ist der Garant des Bestehenden und der Feind des Neuen. In einer Welt, wo alles Geschichte und Bewegung ist, wird er zu einem vielleicht ehrwürdigen Relikt der Vergangenheit; Gott wird zur Reliquie, die man verehrt, die aber tot ist. Die Aussage ‚Gott ist tot‘ wird deshalb zum Leitwort vieler moderner Philosophen.
Gewiss würde Kardinal Kasper dies heute nicht mehr schreiben. Aber er hat sein völliges Verkennen des Wesens Gottes nie widerrufen. Was ist die Folge? Die Propagierung des Unglaubens durch den Synodalen Weg und jetzt die Lästerung Gottes durch die Segnung homosexueller Paare an 80 Orten in Deutschland am Montag, 10.5.2021.