Ein Gedanke zum Zölibat
Die Abschaffung des Zölibats fordern heute fast alle Verantwortungsträger im deutsch-synodalen Katholizismus.
Der Philosoph Dietrich von Hildebrand (1885–1977) hatte in den nachkonziliaren Wirren einen wichtigen Gedanken zur priesterlichen Ehelosigkeit formuliert:
Darum ist gerade heute das Opfer, das der Zölibat einschließt, ein heilsamer Prüfstein für den wahren Geist und den wahren Glauben und damit eine bedeutende Garantie für die wahre Berufung zum Priester. Überdies ist der schon eingetretene große Rückgang der Priesterberufungen nicht primär durch die Zölibatsverpflichtung bedingt, sondern durch den Triumph der Säkularisierung und den Schwund des übernatürlichen Geistes … Es ist entschieden besser, wenn es weniger Priester gibt, als solche, die den Glauben zerstören. (Zölibat und Glaubenskrise, Stein am Rhein 1970, 118 f.)
Von demselben Philosophen stammt auch das Bonmot:
Wir hören seit vielen Jahren von Priestern und Bischöfen, dass es für die Kirche notwendig sei, sich selbst der Welt anzupassen. Große Päpste wie Pius X. sagten genau das Gegenteil. Die Welt muss sich selbst der Kirche anpassen.