Ehemaliger Primas von Spanien, Kardinal Francisco Álvarez Martínez, verstorben

Quelle: FSSPX Aktuell

Am 5. Januar 2022 verstarb in Madrid der spanische Kardinal Francisco Álvarez Martínez. Er wurde 96 Jahre alt. Damit besteht das Heilige Kollegium noch aus 214 Mitgliedern. Am Dreikönigstag 2022 waren 120 Purpurträger bei einer möglichen Papstwahl zur Stimmabgabe berechtigt.

Aktuell gibt es noch 13 spanische Kardinäle – dazu zählt auch der chilenische Kapuziner-Kardinal Celestino Aós Braco, der noch einen Pass seiner spanischen Heimat besitzt. Mit letzterem sind sieben aus dieser Gruppe unter 80 Jahre alt.

Geboren im Jahr 1925 in Asturien, im Norden der spanischen Halbinsel, wurde der verstorbene Kardinal Álvarez Martínez im Heiligen Jahr 1950 für das Bistum Oviedo zum Priester geweiht. Der promovierte Kanonist wurde 1973 zur bischöflichen Würde erhoben und als Oberhirte des Bistums Tarazona (70.000 Katholiken) inthronisiert. Drei Jahre später übertrug ihm der Papst die Hirtensorge für die Diözese Calahorra y La Calzada-Logroño (290.000 Katholiken). Im Jahr 1983 wechselte er in das Bistum Orihuela-Alicante (1.200.000 Katholiken). Im Jahr 1995 erhielt er das Metropolitan-Erzbistum Toledo (630.000 Katholiken) und führte damit auch den Titel „Primas von Spanien“. 2001 kreierte ihn Johannes Paul II. zum Kardinalpriester der römischen Titelkirche Sanctae Mariae Reginae Pacis in Monte viridi auf dem Gianicolo-Hügel. 2002 nahm der Heilige Stuhl seinen altersbedingten Rücktritt an. 2005 zog er kurz vor seinem 80 Geburtstag noch in das Konklave ein, in dem Benedikt XVI. zum Obersten Hirten gewählt wurde.

Schon einige Jahre trat er wegen einer Krankheit nicht mehr in der Öffentlichkeit auf. Sein Wappenspruch lautete „Oboedientia et pax“ („Gehorsam und Frieden“). Beerdigt wird er am 7. Januar 2022 in der Bischofsgruft der Kathedrale von Toledo.

In einem Schreiben an das Bistum Toledo kondolierte der Papst und betete mit folgenden Worten für den Verstorbenen: „Ich bitte um die ewige Ruhe seiner Seele und dass der Herr Jesus ihm die Krone seiner Herrlichkeit gewähre, die nie endet.“