Das Leiden Christi und das Grabtuch Jesu. Teil 4
In diesen gnadenreichen Tagen der Vorfasten- und besonders in den Tagen der Fastenzeit betrachtet die Kirche besonders das Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Diese Leiden Christi, der zweiten Person des dreieinen Gottes, der für uns Mensch geworden ist um leiden zu können, um zu leiden zur Sühne für unsere Sünden, findet seinen Ausdruck im Turiner Grabtuch. Das Grabtuch trägt das Abbild des gekreuzigten Christus und zeigt bis heute die Qualen, die der Heiland für uns ertragen hat.
Lesen Sie heute den vierten Teil der Artikelreihe über das Turiner Grabtuch, die uns anregen kann, die Leiden unseres Erlösers zu betrachten um uns so auf das Fest der Auferstehung vorzubereiten.
2. Hinweise auf die Gottheit Christi auf dem Grabtuch von Turin
Die meisten Wissenschaftler vertreten heute nicht mehr die Hypothese eines Kontaktabdruckes hinsichtlich der Entstehung des Grabtuches, sondern vertreten immer mehr die Ansicht einer unerklärbaren Strahlung. Umso mehr, als es auch an denjenigen Stellen des Körpers ein Bild gibt, wo das Leichentuch sicher NICHT in Kontakt mit dem Körper war. Prof. G. Fanti hat 2002 eine verblüffende Entdeckung gemacht, nämlich, dass auf der Rückseite des Tuches im Bereich des Gesichtes und der Hände ganz schwache Abbildungen des Gesichtes und der Hände zu sehen sind. Es gibt also an diesen Stellen jeweils an der Oberfläche des Tuches ein Bild, während die dazwischenliegende Faser nicht verändert ist.[9]
Dieses Phänomen deutet auf eine Strahlung, besser noch auf ein Aufblitzen des Körpers hin. Man muss sich also fragen, wie eine solche Energie aus dem Körper ausbrechen konnte? Eine derartige Energie hat man noch nie bei einem anderen Menschen festgestellt - weder zu seinen Lebzeiten noch nach seinem Tod.[10]
Wer ist also dieser Mensch, der über dem Tod steht? Aus den Evangelien wissen wir, dass Christus wegen seines Anspruches, Gott zu sein, zum Tode verurteilt wurde. Vor seinem Tod hat er uns folgende Worte hinterlassen: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben gebe, auf dass ich es wiedernehme. Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu geben, und habe Gewalt, es wieder zu nehmen. Dieses Gebot [richtig heißt es „diesen Auftrag“] habe ich von meinem Vater empfangen.“ (Joh 10,17f)
Das Grabtuch von Turin enthält klare Hinweise, dass Jesus das Leben wieder „an sich genommen hat“, wie er es angekündigt hatte. Aber nicht im Sinne einer Wiederbelebung eines Toten, sondern in einer neuen, verklärten Weise. Kein Mensch ist fähig, sich selbst das Leben zu geben, geschweige denn, sich das Leben nach dem Tod zurückzugeben. Wir können uns höchstens das Leben nehmen, d.h.: uns umbringen. Daher enthält das Grabtuch klare Indizien, dass der in das Tuch eingehüllte Mann wirklich der Gottmensch Jesus war, denn er hat sich als „Herr über Leben und Tod erwiesen“.
Anmerkungen
[9] Fanti, Giulio: La Sindone rinnovata, misteri e certezze, PEM, Vigodarzere 2003
[10] Rodante, Sebastiano: La scienza convalida la Sindone, errata la datazione medievale, Massimo, Milano 1994, p. 82