Das Leiden Christi und das Grabtuch Jesu. Teil 1
In diesen gnadenreichen Tagen der Vorfasten- und besonders in den Tagen der Fastenzeit betrachten wir besonders das Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Diese Leiden Christi, der zweiten Person des dreieinen Gottes, der für uns Mensch geworden ist um leiden zu können zur Sühne für unsere Sünden, findet seinen Ausdruck im Turiner Grabtuch. Das Grabtuch trägt an Abbild des gekreuzigten Christus und zeigt bis heute die Qualen, die der Heiland für uns ertragen hat.
In den folgenden Tagen veröffentlichen wir eine Artikelreihe über das Turiner Grabtuch, das uns anregen kann, die Leiden unseres Erlösers zu betrachten um uns so auf das Fest der Auferstehung vorzubereiten.
Das Grabtuch ist und bleibt einer der besten Beweise für die Existenz Jesu, ja noch mehr, für sein Leiden und seine Auferstehung.
Das Grabtuch, in welches Jesus nach seinem Leiden gelegt wurde, trägt das Abbild des gekreuzigten Jesus.
Hundertfach von der modernen Wissenschaft untersucht lautet der Befund wie folgt:
1) Das Bild ist ein Negativ: Im Jahre 1898 wurde das Turiner Grabtuch zum ersten Mal in der Geschichte vom Rechtsanwalt Secondo Pia fotografiert. Wie ein Lauffeuer ging es um die Welt: Das Abbild auf dem Grabtuch ist ein Fotonegativ! Erst in der Umkehr der Grauwerte konnten erstmals alle Details des Grabtuches bewundert werden.
2) Das Bild ist ein Abdruck ohne Farbpigmente: Auf dem Tuch sind keine Pinselstriche erkennbar (wie sie für ein Gemälde typisch wären). Es konnten keine Farbpigmente entdeckt werden.
3) Das eigentliche Bild ist nur auf der Faseroberfläche abgebildet (wie eingebrannt), das Faserinnere ist unverändert. An keiner Stelle ist die Verfärbung in die Vertiefungen des Gewebes eingedrungen. Die größere Dunkelfärbung entsteht nicht dadurch, dass die einzelnen Fasern dunkler sind, sondern die Dichte der gefärbten Fasern nimmt an dunklen Stellen zu.
4) Die Fasern sind einzeln verfärbt. An keiner Stelle trat die Verfärbung von einer gefärbten auf eine nicht gefärbte Nachbarfaser über. So dünne Fasern einzeln (!) zu „bemalen", ohne eine Faser daneben zu berühren, war und ist technisch nicht möglich.
5) Exakte Übereinstimmung mit der Leidensgeschichte der Evangelien:
a) Nägel in den Handwurzeln: In der Kunstgeschichte wurde Jesus immer mit Nägeln durch die Handfläche dargestellt. Wenn man das Turiner Grabtuch betrachtet, fällt auf, dass die Wunden an den Handwurzeln zu finden sind und nicht in den Handflächen. Medizinische Untersuchungen haben gezeigt, dass nur das Schlagen der Nägel durch die Handwurzel das Körpergewicht ausreichend halten kann. Nägel in den Handflächen würden die Handfläche aufreißen und der Gekreuzigte würde vom Kreuz fallen. Bemerkenswert ist auch, dass das Grabtuch die Hände mit vier Fingern zeigt! Der Grund: Durch das Schlagen der Nägel durch die Handwurzel wurde der Nervus medianus verletzt und der Daumen zieht sich reflexartig in die Handfläche. Auch die Blutungen an den Unterarmen deuten auf die Kreuzigung hin.
b) Die Geißelung: Sie wurde von zwei Seiten ausgeführt. 120 längliche Spuren (jede ca. 4cm lang), wie sie die römische Bleigeißel hinterlässt, sind auf dem Grabtuch gefunden worden. Das lässt (bei drei Enden an der Geißel) auf eine römische Geißelung schließen. Es handelt sich um systematische, regelmäßige Schläge von oben nach unten bis zu den Waden - von zwei Henkern, die links und rechts standen. Der Verurteilte wurde dabei an den Händen gefesselt.
6) Das Blut auf dem Grabtuch: Ein Betrüger hätte auf seinem Leintuch zuerst die bräunlichen Ganzkörperspuren angebracht und diese nachträglich mit den sichtbaren Blutflecken ergänzt. Das ist einfacher, als die Körperformen später passgenau mit den Blutspuren in Übereinstimmung zu bringen. Der Befund am Turiner Tuch liegt jedoch genau umgekehrt. Dort drang zuerst das Blut in die Fasern des Gewebes ein. Offenbar geschah dies bei der Grablegung. Die eigentliche Körperabbildung fehlt unter den Blutspuren gänzlich und entstand in einem anders gearteten, später auftretenden Prozess. Diesen Befund hielt Piero Savarino, ordentlicher Professor für industrielle Chemie an der Universität von Turin, auf dem Grabtuch-Kongress in Wien im Jahre 2002 unmissverständlich fest:
„Es ist wichtig zu bemerken, dass an den Stellen der Blutflecken keinerlei Spur des Bildes auf dem Grabtuch festzustellen war. Man muss also davon ausgehen, dass das Blut sich zuerst auf dem Tuch absetzte und das Bild erst zu einem späteren Zeitpunkt entstand." Die Blutspuren sind zudem als Menschenblut der Blutgruppe AB ausgewiesen.
7) Die Pollenanalyse: Pollen sind kleiner als ein Hundertstel Millimeter und haben oft ein bizarres Aussehen. Sie sind auch nicht leicht zu unterscheiden, können aber von einem Experten einzelnen Pflanzenarten zugeordnet werden. Die große Mehrheit der Pollen auf dem Grabtuch war aber Dr. Max Frei (Zürich, Kriminologe und Mikrobiologe) und allen konsultierten europäischen Palynologen unbekannt. Auf fünf Forschungsreisen in den Nahen Osten und in neunjähriger Laborarbeit gelang es Dr. Frei, die Pollen von 58 Pflanzenarten zu identifizieren. Nur 17 von diesen 58 Arten kommen in Frankreich und Italien vor, wo das Tuch seit dem 14. Jahrhundert ständig aufbewahrt wurde. Alle andern Pollen bzw. Pflanzenarten bieten ein einheitliches Bild: Sie kommen alle im Nahen Osten vor. Dabei gibt es einen eindeutigen Schwerpunkt: Nicht weniger als 44 Pflanzenarten sind für die Flora in und um Jerusalem charakteristisch.