Chronik Oktober 2024

5. Oktober
Die friedliche Demonstration «Ja zum Kind» an diesem ersten Samstag des Monats in Freiburg wird von Demonstranten stark gestört, die die Polizei überraschenderweise passieren liess, obwohl unser öffentliches Gebet gebührend angekündigt und genehmigt wurde. Lassen Sie uns klarstellen, dass wir diese Konfrontationen nicht suchen, aber wir können den mutigen Menschen, die hier anwesend sind, nur gratulieren, die ein schönes Zeugnis zur Verteidigung des Lebens gegeben haben.
Abgesehen von den Ereignissen des Tages gibt es leider ein gewisses Desinteresse an diesem öffentlichen Gebet. Natürlich ist es immer schwierig, eine Demonstration über die Zeit durchzuhalten, aber das sind auch die letzten Aktionen, die uns im öffentlichen Raum möglich sind. Es wäre schade, sie aussen vorzulassen. Wir werden das Programm für nächstes Jahr sowieso anpassen müssen, aber wir hoffen, einen neuen Aufschwung zu finden, um den Kampf für das Leben, gegen die Todeskultur zu unterstützen.

7. Oktober
Die Priester der Westschweiz beginnen ihrerseits den Zyklus ihrer Priestertreffen. Es ist die herrliche Kulisse der Monts-de-Corsier, die sie an diesem Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz empfängt.
Am Vormittag hielt uns Pater Pellouchoud einen faszinierenden Vortrag über die Verbindungen, die unseren Gründer, Erzbischof Lefebvre, und den Bischof von Freiburg, Erzbischof Charrière, verbanden. Es ist sehr interessant, im Detail zu erfahren, was diese Freundschaft ermöglichte und welche vielen Ideale die beiden Bischöfe teilen konnten. Das war alles andere als unbedeutend, denn dies ermöglichte die Geburt unserer Kongregation am 1. November 1970!

8. Oktober
Nach einigen Tagen der Ungewissheit über den Gesundheitszustand unseres lieben Msgr. Tissier de Mallerais, erreichte uns am Abend die schmerzliche Nachricht von seiner Abberufung zu Gott. Gebete für die Ruhe seiner Seele steigen unweigerlich aus den vier Enden der Welt, wo die Bruderschaft gegenwärtig ist, zum Himmel auf, denn sie ist eine Säule unserer Kongregation, die Gott zu sich gerufen hat.
Wenn die Zeit des Gebets und der Sammlung ist, kann man nicht anders, als die Erinnerungen an diese schöne Gestalt unserer Bruderschaft vorbeiziehen zu sehen. Sein aufrichtiges und grosszügiges Wesen machte ihn zu einem liebenswerten und geschätzten Charakter. Wir werden ihn so schnell nicht vergessen, und er wird uns zweifellos auch nicht von dort oben vergessen.

13. bis 18. Oktober
Im Oberwalliser Dorf Bettmeralp gibt es eine überraschend grosse Präsenz von Soutanen, und das aus gutem Grund, denn wir sind ein Dutzend von uns, die sich etwas abseits dieses schönen Bergdorfes niederlassen, um unsere jährlichen geistlichen Exerzitien abzuhalten.
Pater Stefan Frey schenkt uns die Freude, diese Exerzitien in der Schule St. Alfons von Liguori zu predigen, und er versäumt es nicht, uns mit seiner Begeisterung für das priesterliche Ideal zu ermutigen.
Im Übrigen, auch wenn das Wetter nicht mitspielte, können uns die Schönheiten der Natur – dafür eignet sich die Kulisse des Aletschgletschers besonders gut – Gott nur näherbringen. Wie schön ist die Schöpfung... Was ist also mit unserem Schöpfer?

18. Oktober
An diesem regnerischen Freitagmorgen versammelten sich mehrere hundert Menschen im Priesterseminar von Ecône zur Trauerfeier von Bischof Tissier de Mallerais. Die Priester kamen in grosser Zahl und drängten sich in den Querschiffen der Seminarkirche... Aber es war kein Grund zur Klage, denn die vielen Gläubigen, die drinnen keinen Platz einnehmen konnten, mussten der Kälte und dem Regen trotzen!
Unser Generalobere betont in seiner Predigt, wie die Gestalt des verstorbenen Bischofs mit der Bruderschaft verbunden wurde. Er war von Anfang an da, treu wie diskret, aber mit einer inspirierenden und kommunikativen Grosszügigkeit. Er ruht jetzt in der Gruft des Seminars, ganz in der Nähe von Bischof Huonder, zwei schönen Gestalten von Bischöfen, deren Waisen wir jetzt sind.