Chronik Mai 2024
Samstag, 4. Mai
An diesem ersten Samstag im Mai findet unser Schulfest in Wil statt. Der Rektor der Schule hatte ursprünglich unseren lieben, verstorbenen Bischof Huonder zu diesem Fest eingeladen. Glücklicherweise ist jeder Priester oder Bischof nur ein unwürdiger Vertreter Christi, wenn es um die Feier der Heiligen Messe geht.
Ich möchte die Predigt nutzen, um das Motto aufzugreifen, das den Schülern dieses Jahres mit auf den Weg gegeben wurde: «Dienet dem Herrn mit Freuden!». Das ist ein ziemliches Programm und es ist alles andere als einfach, alles, was der liebe Gott uns schickt, mit einem Lächeln, aufzunehmen. Aber wir freuen uns, dass unsere Jugendlichen dies von klein auf lernen und in die Tat umsetzen!
Am Nachmittag stellen die Schülerinnen und Schüler ihre zahlreichen musikalischen und künstlerischen Talente zur Schau - und das mit grossem Erfolg!
Montag, 6. Mai
An diesem Montagmorgen findet in unserer Kapelle in Sédunoise das Treffen der Priester der Westschweiz statt.
Der Vormittag beschäftigt uns hauptsächlich mit der Ausbildung, die wir versuchen, Personen zu geben, die sich auf die Ehe vorbereiten. Diese wenigen Stunden, die den Verlobten angeboten werden, sind leider viel zu kurz, um ihnen die Grundsätze und Ideale zu vermitteln, die sie brauchen, um eine christliche Familie zu gründen. Daher ist es umso wichtiger, dass diese Vorbereitung gut gepflegt wird.
Am Nachmittag, auch wenn das ausgezeichnete Essen, das uns serviert wurde, unsere Geister etwas beschwert, beehrt uns Abbé Vincent d'André, Professor am Seminar von Ecône, mit seinem Besuch. Das Menü der Diskussionen dreht sich um die sehr konkreten Realitäten, die unsere Smartphones und Bildschirme darstellen: Man muss es den Gläubigen predigen und sie in diesem Kampf ermutigen, um Vorsicht in diesem Bereich zu erlangen, aber es braucht vor allem auch die Predigt unseres eigenen Beispiels und die Möglichkeit, konkrete Ratschläge zu geben.
Samstag, 11. Mai
Dieser Samstag führt mich nach Wangs zu unserem Schulfest. Dieses Jahr ist es etwas Besonderes, denn es findet einige Wochen nach der Bekanntgabe zahlreicher Mutationen statt, die das Institut Sancta Maria betreffen: Der Rektor, Pater Pirmin Suter, sowie die Patres Leonhard Amselgruber und Jean-Jacques Udressy werden unsere Schule nach Jahren des unermüdlichen Einsatzes verlassen, was ziemlich viele Veränderungen auf einmal bedeutet.
Die heutige Predigt versucht, einige übernatürliche wie auch natürliche Ermutigungen zu geben, um diese Veränderungen zu akzeptieren und zu verstehen. Eines ist sicher: Sowohl die scheidenden als auch die neu ankommenden Priester haben eine schöne Verbundenheit mit unserer Bruderschaft, ihren Statuten und ihrer Arbeitsweise: In der Ungewissheit unseres Lebens hier auf Erden ist dies eine grosse Versicherung der Stabilität sowohl für die Priester als auch für die Gläubigen.
Montag, 13. Mai
An diesem Tag versammeln sich alle Priester der Deutschschweiz. Am Morgen gibt uns Pater Leonhard Amselgruber, der uns im August verlassen wird, um ins Priesterseminar in Zaitzkofen zu wechseln, die Ehre, über sein Lieblingsthema zu sprechen: die Musik. Auch wenn dieses Thema durch die Allgegenwart von Videos und Bildern ein wenig an Aktualität verloren zu haben scheint, bleibt es dennoch sehr wichtig und sein (guter oder schlechter) Einfluss auf unsere Jugendlichen darf keinesfalls vernachlässigt werden.
Am Nachmittag greift Pater Lovey mit Leidenschaft das Thema auf, das er eine Woche zuvor über die Vorbereitung auf die Ehe hatte vorstellen können.
18. – 20. Mai
Ich möchte den Leser sofort darauf hinweisen, dass ich weder die Ehre noch den Mut hatte, die Pilger während dieser drei Tage des Marsches und des Gebets zu begleiten. Aber ich muss natürlich die schöne Grosszügigkeit hervorheben, die sich auf beiden Seiten der Saane gezeigt hat, um an dieser Pilgerreise teilzunehmen! Fast 200 Pilger aus unserem Land schluckten die vielen Kilometer, die die Kathedrale von Chartres vom Invalidenplatz in Paris trennten.
Abgesehen von den zurückgelegten Kilometern, wie wichtig ist es, in uns diesen Geist der Pilgerschaft zu pflegen! Der Komfort und die Bequemlichkeit des Alltags machen es uns immer schwerer, uns zu Gott zu erheben, was durch die Stunden des Gebets und der Busse sehr erleichtert wird.
24. – 26. Mai
Dieses letzte Wochenende im Mai bringt mir mehrere Vertretungen ein, zuerst in unserer Kapelle in Brig, dann am Sonntag in Siders und Sitten. Es ist immer interessant, den Dienst der Priester im Distrikt zu teilen, um ihn kennen und schätzen zu lernen.
In Brig ist der Weggang unseres lieben Paters Niklaus Pfluger in den Kanton Freiburg schmerzlich, zumal sich die Gemeinde in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat. Aber es besteht kein Zweifel, dass dieser Eifer intakt bleiben wird, und man muss anerkennen, dass der ehemalige 1. Assistent der Bruderschaft so sehr an den Walliser Bergen hängt, dass er es nicht versäumen wird, von Zeit zu Zeit dorthin zurückzukehren.
28. Mai
Unsere Schule im Wallis versammelt ihren Vorstand zum letzten Mal in diesem Schuljahr. Es ist jedoch das erste Mal, dass sie in Anwesenheit ihres zukünftigen pädagogischen Leiters, Pater Jean-Jacques Udressy, stattfindet, um den bestmöglichen Übergang zu gewährleisten.
Es wird auch intensiv nach einem oder mehreren Lehrern gesucht, um die frei gewordenen Stellen zu besetzen. Dies ist ein Thema, das uns in den verschiedenen Schulen unseres Distrikts seit vielen Jahren beschäftigt. Der Lehrerberuf ist dort eine echte Berufung, nicht nur wegen der Intensität dieser Arbeit und der ständigen Anforderungen, sondern auch wegen der finanziellen Opfer, die damit verbunden sind. Daher sei den Personen, die sich dieser Aufgabe widmen, herzlich gedankt und mögliche Kandidaten nachdrücklich ermutigt!
30. Mai
Die Wettervorhersagen waren für diesen Tag, das Fest des Allerheiligsten Altarsakraments, nicht sehr positiv. Einige Kapellen im Bezirk schafften es, durch die Tropfen zu kommen, andere leider nicht... So auch in Oensingen, wo die Regengüsse selbst die inbrünstigsten Gebete besiegten... es sei denn, die Gnadenströme haben die Verdienste des Verzichts aufgewogen.
Wie dem auch sei, gewöhnen wir uns nie an die Gnade und die Geheimnisse der Realpräsenz unseres Herrn in unseren Kirchen und Kapellen, versäumen wir es nicht, ihn häufig zu ehren, und sei es nur durch einen kleinen Besuch beim Allerheiligsten Sakrament!