Chronik April 2025

Quelle: Distrikt Schweiz

3. April

Heute ist es ein Jahr her, dass unser lieber Bischof Vitus Huonder diese Welt verlassen hat, um in die Ewigkeit einzugehen. In den verschiedenen Kapellen des Distrikts wird natürlich für seine Seelenruhe eine Jubiläumsmesse gefeiert. Und in der Hoffnung, dass er das himmlische Jerusalem bereits erreicht hat, wagen auch wir es, auf seine Fürsprache zu rechnen!

Beim Besuch seines Grabes in Écône fällt ein auffälliges Detail ins Auge: Die Steintafel, auf der sein Name eingraviert ist, verblasst allmählich. Das Weihwasser, grosszügig ausgegossen und mit Salz vermischt, hat die Buchstaben abgenutzt. Selbstverständlich werden wir hier Abhilfe schaffen. Doch diese sanfte Erosion zeugt von einer treuen Präsenz: der Präsenz von Pilgern, die anhalten, beten und ihre Anliegen vorbringen.

Wer an Ecône vorbei kommt, sollte sich die Zeit nehmen, das Grab von Bischof Huonder zu besuchen!

11. April

An diesem Tag Unserer Lieben Frau von den Sieben Schmerzen wenden sich unsere Gedanken den Schwestern der Bruderschaft zu, die heute ihr Patronatsfest feiern. Getreu dem Beispiel der schmerzhaften Jungfrau Maria arbeiten sie diskret, aber mit einer Effizienz, die niemanden gleichgültig lässt.

Mit diesen Zeilen möchten wir ihnen, so bescheiden sie auch sein mögen, für ihre wertvolle Anwesenheit in unseren Schulen und Prioraten danken. Ihr Apostolat, das oft schweigt, glänzt dennoch durch seine Beständigkeit, seine Sanftmut und seine tiefen geistlichen Wurzeln.

Wie sie beten wir dafür, dass neue Berufungen aus unserem Land ihre Reihen stärken. Möge die Muttergottes in ihrem mütterlichen Schmerz in den Herzen den Wunsch wecken, alles für den göttlichen Bräutigam zu geben.

17. April

An diesem Gründonnerstag bin ich hier auf dem Weg vom Distriktshaus in Richtung Écône. Die Fahrt nimmt eine unerwartete Wendung: An der Biegung der Rhône wird der Schnee immer üppiger und verlangsamt fast unser Vorankommen auf der Autobahn. Aber durch die Vorsehung bleibt der Weg befahrbar, und ich erreiche ohne Schwierigkeiten das Seminar von Écône. Ein schönes Augenzwinkern des Himmels an diesem Tag, an dem der Schleier der violetten Kreuze wieder weiss wird...

Im Seminar findet die Zeremonie der Weihe der Heiligen Öle statt. In diesem Jahr erhält es durch den Gesundheitszustand von Bischof de Galarreta einen ganz besonderen Charakter. Die Liturgie, die für diesen Anlass vereinfacht wird, verliert jedoch nichts von ihrer Würde und ihrer Tiefe. Im Gegenteil, diese Nüchternheit unterstreicht die Schwere der Geste und den Reichtum des Ritus. Was für eine Gnade ist es, diesen Segen bezeugen zu können, der für die Sakramente, die diese heiligen Öle in allen vier Ecken der Welt gebrauchen werden, so wichtig ist!

Am Ende des Tages, auf dem Rückweg, halte ich noch in unserer Kapelle in Granges-Paccot. Ich habe die Freude, dem Apostolat für die Abendmesse und die Anbetung die Hand zu reichen. An diesem Tag, an dem die Kirche die Einsetzung des Priestertums feiert, ist es so kostbar, einige Augenblicke im Gebet mit dem Herrn im Todeskampf zu verbringen.

18. April

An diesem zweiten Tag des Heiligen Triduums führen mich meine Schritte in unsere Kapelle in Basel, wo Pater Tobias Zahner alles mit bewundernswerter Sorgfalt vorbereitet hat. In der ehrfürchtigen Stille dieses Karfreitags sind wir eingeladen, unserem Herrn Schritt für Schritt auf dem Weg des Kreuzes zu folgen, um so weit wie möglich in das Geheimnis seines Leidens einzutreten.

Es ist interessant festzustellen, wie sehr die religiöse Sensibilität der Regionen – katholisch oder protestantisch – in unserem ganzen Land den liturgischen Rhythmus dieser heiligen Tage beeinflussen kann. Während in einigen Kapellen am Gründonnerstag mehr los ist, versammeln sich andere am Karfreitag inbrünstig. In Basel, einem vom protestantischen Erbe geprägten Land, ist es gerade dieser Kreuzestag, der eine grosse Beteiligung anzieht.

Der Eifer der Gläubigen ist sehr präsent, um jede Geste der Passionsliturgie zu verfolgen: All dies zeugt von einer tiefen Verbundenheit, von dem Wunsch, den Erlöser auf den Gipfel von Golgatha zu begleiten, es heisst bereits, das Licht des Ostermorgens zu spüren.

19. April

An diesem gesegneten Tag der Osternacht steht die ganze Kirche in inbrünstiger Erwartung der Auferstehung. In diesem Geist des Gebets sind wir heute Vormittag in Luzern mit den Gemeinschaften der Priorate Luzern, Rickenbach und Menzingen zusammengekommen, um an diesem letzten Tag des Triduums die Matutin zu singen.

Heute Abend wird die Osterfreude in der ganzen Schweiz noch spürbarer werden: Nicht weniger als sieben Katechumenen werden sich taufen lassen. Sieben Seelen, die die Gnade in der Stille und Beharrlichkeit ihrer Vorbereitung, manchmal fordernd, langsam geformt hat. Zwei von ihnen werden sich in Delémont taufen lassen, während der Vigil, die ich zu meiner Freude feiern werde.

Welch eine Feierlichkeit ist es, das heilige Taufwasser mitten in der Nacht als Zeichen jenes neuen Lebens zu sehen, das Gott anbietet! Die Zubereitung dieses heiligen Wassers, das im Mittelpunkt des Osterritus steht, ist einer der reichsten Momente von Symbolik und Gnade.

Es ist ein Werk der göttlichen Barmherzigkeit, durch unseren Dienst als Priester diesen unvergleichlichen Schatz der Taufe anbieten zu können. Deshalb müssen wir nicht nur diese Neulinge, die berufen sind, aus dem Glauben heraus zu leben, mit unserem Gebet umgeben, sondern wir müssen auch in uns selbst unsere eigenen Taufversprechen neu beleben.

20. April

Das Osterfest, das mit Pracht und Inbrunst gefeiert wird, bleibt ein Höhepunkt des liturgischen Jahres, ein Lichtstrahl im Geheimnis des Glaubens. Paradoxerweise müssen in dieser Atmosphäre der geistlichen Freude auch manchmal heiklere Entscheidungen verkündet werden, denn in diesem Jahr wurden anlässlich dieses Festes die Nominierungen für die Deutschschweiz öffentlich gemacht.

Es versteht sich von selbst, dass diese Veränderungen Traurigkeit oder Enttäuschung hervorrufen können. Es ist nie leicht, den Abgang eines Priesters zu sehen, den man geschätzt hat, mit dem man geistliche Bande geknüpft hat, manchmal über lange oder zu kurze Jahre. Ich möchte jedoch meinen Mitbrüdern meinen Dank für ihren apostolischen Eifer, ihre Verfügbarkeit und ihren Geist des Gehorsams zum Ausdruck bringen. Sie reagieren auf ihre jeweiligen Missionen mit bemerkenswerter Treue.

Ich danke auch den Gläubigen für ihr Verständnis und ihre vertrauensvolle Annahme dieser Ankündigungen. Denn wenn solche Veränderungen auch immer heikel sind, so sind sie doch sorgfältig durchdacht und in Übereinstimmung mit den Beschlüssen unseres Generaloberen festgelegt.

21. April

Dieser Ostermontag, der die Freude der Auferstehung verlängern sollte, überraschte uns mit einer Nachricht von seltener Tragweite: der Abberufung von Papst Franziskus zu Gott. Diese Verkündigung, die sich am frühen Morgen ereignete, erschütterte unser Gemüt, das noch vom Ostergeheimnis durchtränkt war. Erst gestern haben wir von Ernennungen als so vielen Zeichen der Vorsehung gesprochen; und heute Morgen offenbart sich ein anderer Plan Gottes, tiefer und feierlicher.

Es wäre falsch, die Meinungsverschiedenheiten, die dieses Pontifikat in uns hervorgerufen haben mögen, zu verschweigen. In mehreren wichtigen Punkten – sowohl in lehrmässiger als auch in pastoraler Hinsicht – sind Entscheidungen getroffen worden, die unserer Ansicht nach nicht immer dem Wohl der Kirche gedient haben.

Aber jetzt ist nicht die Zeit der Analyse, sondern die Zeit des Gebets, denn von nun an steht der Stellvertreter Christi nicht mehr unter unserem Blick, sondern unter dem Gottes. Seine Werke, seine Schriften, seine Regierung werden zweifellos durch das Sieb der Geschichte gehen. Was heute jedoch zählt, ist die Seele eines Getauften, eines Priesters, eines Papstes, der vor Gott steht. Und diese Seele braucht, wie jede Seele, die Unterstützung unseres Gebets. Aus diesem Grund empfehlen wir den Heiligen Vater inbrünstig der göttlichen Barmherzigkeit. In allen Kapellen des Distrikts wird eine Totenmesse für seine Seelenruhe gefeiert. Möge der Herr in seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit seinen Diener aufnehmen und ihm den ewigen Frieden schenken!

25. bis 27. April

An diesem letzten Aprilwochenende schenkt mir die Vorsehung die Gnade, das Apostolat im Herzen unserer verschiedenen Kapellen fortzusetzen. Zuerst konnte ich in Glis helfen, am Freitag und Samstag, bevor es zum Karmel und schliesslich nach Montreux ging. Diese Reisen, auch wenn sie bescheiden erscheinen, ermöglichen es uns, mit den Fingern ganz konkret die Lebendigkeit der priesterlichen Arbeit zu berühren, die in jeder unserer Gemeinschaften geleistet wird.

An diesem Sonntag werden auch die Nominierungen für die Westschweiz offiziell bekannt gegeben. Das laufende Jahr ist nicht ohne bemerkenswerte Veränderungen, insbesondere für unser Priorat in Genf.

Ich möchte noch einmal allen betroffenen Priestern meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Ihre Hingabe, ihre Grossherzigkeit und vor allem ihr Glaubensgeist bleiben für uns alle eine erbauliche Ermutigung.