In Brasilien erhebt sich die Statue von Christus, dem Schutzherrn über Rio
Statue des Erlösers in Rio. Sie dient als Vorbild für die Statue von Christus, dem Schutzherrn
Im Bundesstaat Rio Grande gehen die Bauarbeiten an der Statue von Christus, dem Schutzherrn, in die Endphase. Bis zum Ende des Jahres wird die monumentale Statue eine Höhe von siebenunddreißig Metern erreichen, sie soll die alleinige Herrschaft Christi über alle Geschöpfe dieser Erde symbolisieren.
Es begann alles mit einem Gelübde. Ein Mann, dessen Leben durch eine schwere Erkrankung bedroht war, gelobte, eine Christusstatue als Votivgabe zu bauen, wenn ihm noch ein paar Monate auf dieser Erde gegeben würden.
Das Gebet wurde erhört und das Gelübde erfüllt, dank der Bemühungen von Pater Joao Granzotto, dem ehemaligen Pfarrer der Gemeinde Sao-Pedro de Encantado im Bundesstaat Rio Grande.
Im Jahr 2017 gelang es dem 2020 verstorbenen Priester, den neuen Bürgermeister von Encantado für das Projekt zu begeistern. Daraufhin wurde ein Verein gegründet, der Spenden für dieses Vorhaben sammelte und im Zuge dessen schenkten großzügige Spender ein Grundstück auf dem höchsten Hügel der Region.
Bedingt durch die Covid-19-Epidemie stellte der von Katholiken geführte Verein im März 2020 seine Tätigkeit ein und begann anstelle dessen, Gelder zur Unterstützung des städtischen Krankenhauses zu sammeln, das durch den Zustrom von Patienten überfordert war.
Jedoch einige Monate später konnte das Projekt wieder aufgenommen werden: "Die Bank hat uns ein Darlehen von 230.000 € gewährt, bei geschätzten Gesamtkosten von etwas mehr als dreihunderttausend Euro", erklärt Rafael Fontana, einer der Koordinatoren des Vereins, der klarstellen wollte, dass keinerlei öffentliche Gelder verwendet wurden.
Die Statue, die den Namen Christus, der Schutzherr, tragen wird, soll Ende 2021 fertig sein: Sie wird dann fast 37 Meter hoch sein, einige Meter höher als die Statue des Christus-Erlöser von Rio-de-Janeiro.
Rafael Fontana schätzt, dass die Statue etwa 5.000 Besucher pro Woche anziehen wird, daher steigen die Investitionen. Es ist bereits von einem Hotel die Rede, dessen Bau bald beginnen soll.
Für Andrew Chesnut, Professor für Religionswissenschaften an der Universität von Virginia in den Vereinigten Staaten und Spezialist für Brasilien, ist das Projekt Teil des Wunsches, ein Zeichen einer Kirche im Niedergang zu setzen: "Es ist eine sichtbare Antwort auf den plötzlichen Rückgang der Zahl der Katholiken in den letzten fünf Jahrzehnten", erklärt der Forscher und erinnert daran, dass "Brasilien seit 2018 kein überwiegend katholisches Land mehr ist. Die meisten Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, haben sich der Pfingstbewegung angeschlossen."
"Die monumentalen Christusstatuen verstärken das symbolische Element der Souveränität Christi über die Welt", sagt Francisco Borba Ribeiro Neto, Direktor des Zentrums für Glaube und Kultur an der Päpstlichen Katholischen Universität von Sao Paulo.
Ihm zufolge passt Christus, der Schutzherr, besser in den Rahmen des "aktuellen politisch-religiösen Konflikts in Bolsonaros Brasilien", wo die Polarisierung zwischen christlichen Werten und progressiver Ideologie zunimmt.
(Sources : Crux/The South African – FSSPX.Actualités)
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