Die Berufungen aufblühen lassen!

Quelle: Kirchgemeinde Sancta Maria – Wil

Die Fusswallfahrt von Wil nach Fischingen

„Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“

Zu unserer Freude fiel die Berufungswallfahrt in den Mai – den Muttergottes-Monat. Beim Aufstehen durften wir schon unser erstes Opfer bringen für die Berufungen, da uns trübes und kühles Regenwetter begrüsste. Nichtsdestotrotz fand sich eine Vielzahl Gläubige in Wil ein, um den Himmel mit unserem Anliegen zu bestürmen. Zu allererst versammelten wir uns in der Kirche. Glücklicherweise waren Abbé Raphael Sidler und Abbé Ludovic Udressy (beide Diakon) zugegen, sodass Herr Pater Michel Rion die Möglichkeit hatte, mit ihnen gemeinsam das levitierte Hochamt zu zelebrieren. In der Predigt durften wir tiefer verstehen lernen, wie sich die geistliche Berufung in einer Seele entfaltet. Die Berufung ist das Aufblühen der göttlichen Gnade in einer liebenden Seele. So wurden wir im feierlichen Hochamt durch das Wort Gottes und durch das Altarsakrament gestärkt. Wer war der Vermittler dieser Gnaden? Wer trat an Christi statt an den Altar, um das Opfer zu vollbringen und uns Gott in der Hl. Kommunion zu geben? Der Priester. 

Die Prozession nach dem levitierten Amt

Da wir die Würde und die Schönheit dieser Aufgabe sehen und auch die dringende Notwendigkeit für uns Gläubige, auch in Zukunft Priester und Ordensberufungen zu haben, traten wir nun aus der Kirche und pilgerten nach Fischingen. Gott sei Dank war nun auch das Wetter wieder milde gestimmt und wir durften im Trockenen unseren Marsch beginnen. Bei der Wallfahrt gingen wir in drei Chapitres. Die Gläubigen von Wil zusammen mit den Pfadfindern gingen voran, alle anderen Gläubigen bildeten das darauffolgende Chapitre und zuletzt kam die KJB. Betend gingen wir durch den Wiler-Wald, über die Felder, Kilometer für Kilometer unsere Fusswallfahrt. Singend beteten wir den Rosenkranz. Vor jedem Gesätz wurden wir durch eine Betrachtung vorbereitet. Während dem Marsch durften wir auch die Vorträge der Priester hören und am Ende des Chapitre hatten wir die Möglichkeit zu beichten. In Littenheid stand just auf unserem Rastplatz die Ambulanz und Rega. Als der Einsatz vorüber war, setzten wir uns und durften nun auch unsere Natur stärken mit dem ersehnten Mittagessen. Die Mittagszeit hielten wir etwas kürzer als ursprünglich geplant, da wir leicht in Verzug waren. Zur Freude der Kinder konnten wir der Rega beim Abflug zusehen. 

Die Pfadfinder des Stammes von Wil (Hl. Erzengel Michael)

Nach der Pause widmeten wir uns den restlichen 8 Kilometern. Für viele wurde das Gehen langsam zum Opfer, was im Falle einer Wallfahrt tatsächlich ein Segen ist. Kurz vor der Nachmittagspause schlugen wir unabsichtlich verschiedene Wege ein. Das mittlere Chapitre konnte das erste nicht mehr sehen und ging eigene Wege. Sie kehrten um, sodass sie den KJBlern entgegenkamen. So ergab es sich, dass die Gruppe der KJBler voran ging und einen Weg nach Fischingen suchte. Überraschenderweise führte uns dies zu herrlichen Orten, über einen schönen schmalen Pfad am Waldrand einem Bächlein entlang. Das zweite Chapitre allerdings hatte so eine weitere Möglichkeit, für die Berufungen zu opfern. Mit den vielen Kinderwagen war der Wurzelpfad und die Treppenstufen eine zusätzliche Herausforderung. Gott gab es, dass wir uns alle kurz vor Fischingen wiedertrafen und gemeinsam zur Wallfahrtskirche hinauf gingen. 

Die Jugendlichen der KJB in einem eigenen Chapitre

Feierlich mit den Fahnen voran zogen wir zusammen in die Kirche ein. Herr Pater Thibaud Favre fand in seiner Ansprache nochmals einfache und schöne Worte über die Berufung und sprach ein herzliches Vergelt’s Gott für die Gebete und die Grosszügigkeit der Pilger aus. Hier in der Wallfahrtskirche bei der Hl. Ida hielten wir die feierliche Schlussandacht. Nach der Andacht endete der gemeinsame Teil der Wallfahrt. Einige verharrten noch in stillem Gebet oder besichtigten die Kirche. Draussen genossen wir noch den sozialen Austausch. Die Pfadfinder fanden sich noch im Carrée ein. Einige Mitglieder wurden offiziell ernannt und Wölflinge wie auch Herr Pater Michel Rion legten das Versprechen ab. Der Feier des Versprechens gaben sie auch kulinarisch Ausdruck, indem sie Kuchen verteilten. Auch die KJB nutzte die Gunst der Stunde und grillierte auf einem Hof in der Nähe. Mit einer herrlichen Stimmung singend ums Feuer nahm auch für die Jugendlichen der Tag ein Ende.

Wir haben den Herrn der Ernte um Arbeiter für die Ernte gebeten und erwarten hoffend und freudig seine Erhörung. Wir werden weiter beten.

„Herr schenke uns Priester, viele heilige Priester, viele heilige Ordensberufungen!“

Die Pilger im Kloster Fischingen