Begriffserklärung zu den Genbasierten Impfstoffen gegen den Coronavirus

Quelle: Distrikt Österreich

Begriffserklärungen: 

DNA (Desoxyribonukleinsäure):

Sie finden wir in jeder einzelnen Zelle des menschlichen Körpers in den Chromosomen, in ihr ist das gesamte Erbgut eines Menschen verpackt. Man könnte sich die DNA als Buch vorstellen, in dem sich Bauanleitungen befinden, wie z. B. die Bestandteile des Magensafts hergestellt werden sollen, oder aber eine Hautzelle, die eine Verletzung am Finger wieder zum Heilen bringt. 

RNA (Ribonukleinsäure):

Von ihr gibt es verschiedene Unterarten, hier interessiert uns nur die sog. mRNA (Messenger-RNA). Sie kopiert die Bauanleitung der DNA und trägt diese zu winzig kleinen Fabriken in unserer Zelle, diese nennt man Ribosomen. 

Um den menschlichen Organismus am Leben zu erhalten, müssen also kontinuierlich chemische Prozesse in unseren Zellen ablaufen, den entscheidendsten dieser Prozesse nennt man Proteinsynthese, also die Neubildung von Proteinen (Eiweißstrukturen), die für alle Funktionen unseres Körpers erforderlich sind, ob es sich um den Aufbau der Muskelmasse nach einem Training handelt oder um die Regulierung der Verdauung. Aber damit die Fabriken (Ribosomen) ihre Arbeit aufnehmen können, bedarf es eines Auftrages, einer Information, was genau sie tun sollen. Der Überbringer dieser Information, die sie sich zuvor als Bauanleitung von der DNA geholt hat, ist die mRNA. 



 


Genbasierte Impfstoffe

RNA-Impfstoffe:

Im Unterschied zu den Lebend- oder Totimpfstoffen wird bei den RNA-Impfstoffen dem menschlichen Organismus nicht das Virus selbst zugeführt. Man erzeugt im Labor synthetisch eine Messenger-RNA, der man die genetische Information des Virus hinzugefügt hat. Diese genetisch modifizierte m-RNA trägt nun die Bauanleitung für das Oberflächenprotein (Spike Protein) des Virus in unseren Zellen, wo nach diesem „Rezept“ in den Ribosomen der Zellen des Geimpften (in den Muskelzellen am Ort der Impfung) das Virusprotein hergestellt wird. Die Muskelzellen geben dieses Virusprotein nach außen ab. Dieses wird sofort nach Verlassen der Produktionszelle als fremd erkannt. Unser Körper beginnt sich zu wehren mittels spezieller dafür zuständiger Zellen und produziert Antikörper. Diese sollen uns bei einem Kontakt mit dem Virus schützen. 

Beispiele für diese Art der Impfstoffe gegen Covid-19:

  • Impfstoff der Firma BionTech/Pfizer, erstmals in der EU zugelassen am 21.12.2020
  • Impfstoff der US-amerikanischen Firma Moderna, erstmals in der EU zugelassen am 6.01.2021

Wichtig zu wissen:

Auf dem Gebiet der genbasierten Impfstoffe wird schon seit 20 Jahren geforscht, jedoch wurde bei keinem dieser Impfstoffe bis vor der Coronakrise die Testphase abgeschlossen. Die meisten Studien wurden sehr früh abgebrochen. Dass seit langer Zeit an dieser Art eines Impfstoffes geforscht wird, ist somit kein Argument für die Sicherheit eines Impfstoffes, sondern ein Gegenargument! Vor der Coronakrise gab es keinen einzigen mRNA-Impfstoff in der Humanmedizin, der es bis zur Zulassung schaffte.

DNA-Impfstoffe: 

Auch bei diesen Impfstoffen ist das Ziel, die Proteinsynthese zu manipulieren, damit unsere eigenen Zellen das Virusprotein herstellen, gegen das unser Immunsystem aktiv wird. Die genetische Information dafür wird aber nicht als mRNA eingebracht, sondern in Form der DNA. Auch dieser Impfstoff macht sich also unsere eigenen genetischen Vorgänge zunutze. Der Vorgang ist etwas komplizierter als hier dargestellt. Derzeit befinden sich acht DNA-Impfstoffe in klinischer Testung, bis jetzt wurde noch nie ein Impfstoff auf dieser Basis zugelassen. 

Vektorvirus-Impfstoffe:

Hier werden nicht die körpereigenen Strukturen benutzt, um die Vireninformationen zu übertragen, sondern sog. „Vektoren“, also körperfremde Transportmittel. Als Vektor verwendet man Viren, die für den Menschen unschädlich sind (in diesem Fall ist es ein Schnupfenvirus von Affen).

In diese fügt man ein Stück Erbmaterial des Covid-19 Erregers, nämlich die Bauanleitung für das Spike-Protein des Covid-19 Erregers. Durch die Impfung gelangen diese Vektorviren in die Muskelzellen des Empfängers an der Einstichstelle, die Ribosomen in diesen Zellen beginnen gemäß der Bauanleitung, die sie erhalten haben, das Spike-Protein herzustellen und wenn dieses die Zelle verlässt, wird es wieder vom Körper als fremd erkannt und führt zu einer Abwehrreaktion unseres Körpers. 

Mit diesen Impfstoffen gibt es etwas mehr Erfahrung als mit mRNA- oder DNA-Vakzinen, aber auch sie wurden noch nie auf breiter Basis eingesetzt.

Die meisten Vektorvirus-Impfstoffe wurden bis jetzt ausschließlich in der Tiermedizin zugelassen, im Jahr 2019 kam ein Impfstoff für den Menschen gegen das Ebolavirus auf den Markt. Ebola ist eine schwere, hochinfektiöse Erkrankung, bei der ca. 70 % der Infizierten sterben. Die Risiko-Nutzen-Abwägung ist also komplett anders als bei Covid-19, außerdem wird dieser Impfstoff nur begrenzt in den Ebola-Risikogebieten eingesetzt. Sein Ziel ist nicht die ganze Weltbevölkerung. 

Beispiele für diese Art der Impfstoffe gegen Covid-19:

  • Impfstoff von Astra-Zeneca, erstmals in der EU zugelassen am 29.1.2021 
  • Der russische Impfstoff Sputnik V

Zwar handelt es sich bei allen drei Impfstoffarten um Substanzen, die im Labor einer Genmanipulation unterworfen wurden, jedoch setzt ihre Wirkung nicht im menschlichen Zellkern an, ihr Ziel sind nicht unsere Gene, unsere DNA, sondern die außerhalb des Zellkerns gelegenen Ribosomen der Zelle. Es findet also keine Manipulation an unserem Erbgut statt.