Abkommen zwischen dem Vatikan und China wird erneuert
Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Heiligen Stuhls, war anlässlich der Vorstellung eines Buches über Kardinal Celso Constantini, den ersten Apostolischen Delegaten in China, am 20. Juni 2024 an der Universität Urbaniana anwesend. Dies geschah einen Monat nach dem Kongress, der anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des ersten chinesischen Konzils an derselben Universität stattfand.
Das Buch mit dem Titel „Il Cardinale Celso Costantini e la Cina – Costruttore di un ponte tra Oriente e Occidente“ [Kardinal Celso Costantini und China – Eine Brücke zwischen Orient und Okzident bauen] wurde von dem Historiker Monsignore Bruno F. Pighin herausgegeben und von Marcianum Press veröffentlicht. Die Buchpräsentation bot eine weitere Gelegenheit für den Staatssekretär, seine Sicht auf die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China darzulegen.
Das Interesse des Papstes an China
Kardinal Parolin wiederholte das Interesse und die Wertschätzung von Franziskus für China und zitierte die Worte des Papstes, die er bei der Generalaudienz am selben Tag an das „liebe chinesische Volk“ gerichtet hatte, berichtet Vatican News. Parolin fügte hinzu: „Wir beten für dieses edle Volk, das so mutig ist und eine so schöne Kultur hat.“
Das vatikanische Medium notiert den Kommentar des Kardinals: „Der Papst ist sehr dankbar und lässt keine Gelegenheit aus, dies dem chinesischen Volk und der chinesischen Nation auszudrücken. Vielleicht liegt es daran, dass er Jesuit ist und somit das ganze Erbe der Vergangenheit in sich trägt. (...) Hoffen wir, dass dieser Weg zu einem positiven Abschluss führen kann.“
Auf die Frage nach der Möglichkeit einer päpstlichen Reise in das kommunistische Land meinte der Staatssekretär: „Es scheint verfrüht, aber wenn es eine Öffnung seitens der Chinesen gäbe, würde der Papst sofort nach China reisen“, berichtete Vatican News weiter. Der Kardinal erinnerte an den immer wieder geäußerten Wunsch, das Land eines Tages zu besuchen.
Das Abkommen über die Ernennung von Bischöfen wird am Ende des Jahres erneuert
In einem Interview mit Journalisten am Rande der Veranstaltung wurde Kardinal Parolin zu den Beziehungen zu Peking befragt. Daraufhin bestätigte er die Erneuerung des Abkommens: „Wir versuchen, die besten Verfahren für die Umsetzung des Abkommens zu finden, und es wird Ende dieses Jahres erneuert werden. Wir hoffen, dass dieser Weg zu positiven Schlussfolgerungen führen wird.“
Der Staatssekretär des Heiligen Stuhls „bekräftigte dann in seiner gehaltenen Rede seine Liebe zu China: „Wir lieben und bewundern China, sein Volk, seine Kultur, seine Traditionen, die Anstrengungen, die es derzeit unternimmt“, sagte er, und stellte fest, „China ist wirklich nah an unseren Herzen, nah an den Herzen von Papst Franziskus und seinen Mitarbeitern“.
Die chinesischen Bischöfe in Gemeinschaft mit der Kirche Petri
Schließlich freute sich Kardinal Parolin über die Ergebnisse des Abkommens: „Dank dieses Abkommens sind alle Bischöfe im Land des Konfuzius in voller Gemeinschaft mit der Kirche Petri.“ Diese Situation könnte eine weitaus größere, intensivere Zusammenarbeit ermöglichen.
Gemeint sind allerdings Bischöfe, die der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) unterworfen sind. Es muss daran erinnert werden, dass die von der KPCh gegründete Katholisch-Patriotische Vereinigung (KPV) vom Heiligen Stuhl jahrzehntelang als schismatisch betrachtet wurde. Die Bischöfe wurden von Rom im Gegensatz zu den Bischöfen der Untergrundkirche nicht anerkannt.
Nach der Abkommensverlängerung werden die „patriotischen“ Bischöfe nun jedoch anerkannt und der Klerus, der bisher nicht Teil dieser „patriotischen“ Kirche war, kann sich ihr anschließen, ohne jedoch dazu verpflichtet zu sein. Diese Vereinigung wird mehr als je zuvor von der KPCh gesteuert. Es gibt im Übrigen genügend „patriotische“ Bischöfe, die versuchen, Priester dazu zu veranlassen, der KPV beizutreten. Der Klerus der Untergrundkirche wird dagegen immer noch verfolgt.
(Quellen: Vatican News/Asianews – FSSPX.Actualités)