Die Nägel in den Handgelenken: Ein weiteres Argument gegen die Fälschungstheorie

Dr. Barbet fiel ein äußerst interessantes Detail auf: der abgebildete Körper hatte viereckige Wundmale an den Handgelenken mit einem Durchmesser von etwa 0,9 cm. Das beunruhigte ihn, denn wie wir alle wissen: auf nahezu allen Darstellungen des Gekreuzigten in Kirchen und Museen sind es die Handflächen Jesu, die durchbohrt sind.  

Barbet nahm weitere Experimente vor und stellte bald fest, dass, wenn die Handflächen eines Menschen mit Nägeln an ein Kreuz geheftet werden, diese das Gewicht des Körpers niemals tragen können, das Gewebe wird durch das Gewicht durchgerissen. Schlägt man hingegen die Nägel durch die Handgelenke, gibt das ausreichend Festigkeit, um dem Zug des Körpergewichtes nach unten standzuhalten. 

Schon haben wir wieder ein Argument, das gegen eine mittelalterliche Fälschung spricht: Der Künstler, der das Bild geschaffen hätte, wäre sicher den Darstellungen seiner Zeitgenossen gefolgt und hätte daher die Nagelwunden in den Handflächen gemalt, so wie es alle anderen Maler machten, denn sie alle mussten den Gekreuzigten aus der Phantasie heraus darstellen. Schließlich fand die letzte Kreuzigung im römischen Reich im Jahr 337 statt und danach schwand die grausamste und qualvollste Hinrichtungsart der Antike aus dem Gedächtnis der Menschen.