Evangelienseite: Seeungeheuer und Muttergottes als Beschützerin

Auf der Evangelienseite zeigen sich, symbolisch angedeutete, das Meer und die Stürme des Lebens.

Unter dem Schutz der allerseligsten Jungfrau Maria führt die katholische Kirche als das das rettende Schifflein Petri aber ihre Kinder in den Himmel.

Links davon schnappen die Fänge eines angedeuteten Seeungeheuers nach der Gottesmutter und dem Schifflein. Die Szene erinnert an das 12. Kapitel der geheimen Offenbarung, in der sich ein Drache vor die grosse Frau stellt, die den Weltenherrscher gebären soll, um diesen gleich nach seiner Geburt zu verschlingen (vgl. Offb 12, 4f). Gleichzeitig wird dadurch ein Bezug zum Kindermord auf der Epistelseite dargestellt.

Das Ungeheuer und die Wellen des Meeres gehen in Eins über. Dies soll zum Ausdruck bringen, dass das Böse nicht immer brutal, sondern auch sanft und unbemerkt in Erscheinung tritt.

Die Schiffbrüchigen werden hier nur symbolisch angedeutet.

Das Ganze soll einen ornamentalen Eindruck hinterlassen. Sowohl die Darstellung dieser Schreckensszene als auch jener auf der Epistelseite laden den Betrachter dazu ein, die Begebenheiten selbständig zu entfalten.

[weiter]