Der Priester sollte ein Werber für Priester sein
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An die Priester, von denen es Gott sei Dank immer mehr gibt, die den Recrutement Sacerdotal (französische Zeitschrift zugunsten von Berufugen) erhalten, richte ich folgenden Vorschlag: Wollen Sie, verehrte Mitbrüder, dass wir gemeinsam den Artikel 1353 des Kirchenrechtes durchlesen und betrachten:
Die Priester, vor allem die Pfarrer, sollen sich bemühen, die Kinder, die Anzeichen einer Priesterberufung zeigen, mit besonderer Sorgfalt vor den ansteckenden Einflüssen des Jahrhunderts zu bewahren, sie zur Frömmigkeit zu erziehen, ihnen die ersten Elemente der Litteratur zu lehren und in ihnen den Keim der göttlichen Berufung zu entwickeln.
Die Formel ist peremptorisch: Dent operam sacerdotes ut – Die Priester sollen sich bemühen... Offensichtlich will die Kirche das, die Kirche legt Wert darauf... Und ich weiss sehr wohl, dass meine Leser in dem betreffenden Punkt vor dem formellen Ausdruck ihres Willens gewarnt haben. Aber man erlaube mir eine Hypothese: Nehmen wir einen Priester an, der in seinem ganzen Leben nie etwas tun würde, um eine priesterliche Berufung zu entdecken, zu pflegen und auszuführen? Könnte dieser Priester sich rühmen, gegenüber der Kirche jene Fügsamkeit, jene Ehrerbietung gegenüber ihren Vorschriften und ihren kleinsten Wünschen zu haben, die eine der Eigenschaften eines guten Priesters ist?
Eine weitere Beobachtung: Der Kanon 1353 richtet sich vor allem an die Pfarrer - und damit auch an die Vikare, ihre berufenen Helfer -, aber nicht nur an sie, sondern auch an die anderen Priester, an jeden, der Priester ist: Dent operam sacerdotes, præsertim parochi - Dass die Priester, vor allem die Pfarrer ...
Der Kanon 1353 bezieht sich also auf die Priester als Erzieher, die Priester der Kleinseminare und der Katholischen Gymnasien, und die Priester als Seelsorger in religiösen Jungeninternaten, und die Priester als Seelsorger oder Leiter von Patronaten, Ferienlager, Studienkreisen, Studentenkonferenzen, jeglicher Jugendgruppe, alle, die ihren Dienst in diesen Kreisen junger Christen ausüben, in denen es nie an möglichen Kandidaten für das Priestertum mangelt.
Die anderen, deren apostolische Tätigkeit sich in ganz anderen Kreisen entfaltet, werden dort keine Gelegenheit finden, den Buchstaben des Kanons, den wir studieren, zu beachten, aber es bleibt ihnen die Möglichkeit, den Geist des Kanons anzuwenden.
Als Beichtväter von Männern und Frauen, Prediger und Schriftsteller können sie den Einfluss, den sie auf die Gewissen christlicher Väter und Mütter, auf ihre Zuhörer und auf den öffentlichen Geist haben, in den Dienst der grossen Interessen der Erweckung von Priesterberufungen stellen.
Fulbert Petit, Erzbischof von Besançon, sprach auf dem Priesterkongress in Bourges im Jahr 1900 folgende Worte, in denen man eine vorweggenommene Übersetzung der jüngsten römischen Vorschriften zu sehen glaubt, die wir soeben kommentiert haben:
"Der Priester sollte ein Werber für Priester sein".
* * *
Erzb. Lefebvre [Priesterexerzitien im Jahre 1980]
Ich sagte [zu Pater X.] in diesem Moment: "Aber, hören Sie, lieber Freund, sehen Sie, Sie sind seit einem Jahr in Y. Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt waren schon mindestens drei kanadische Seminaristen hier, dazu ein oder zwei Brüder ...". Ich sagte zu ihm: "Aber, hätten Sie nur das getan, es wäre nichts anderes gewesen: Ihre Anwesenheit hätte drei Berufungen von Seminaristen und zwei Berufungen von Brüdern verursacht ... aber das ist ein Leben wert, ein Priesterleben! Allein das sollte Sie trösten! Ihnen sagen: Meine Anwesenheit ist nicht nutzlos".
Ich denke, das sollte einer unserer Haupttröstungen sein: Es sind die Berufungen.
Also, selbst wenn es nicht Sie sind, wenn es nicht gerade in Ihrem Priorat oder in Ihrem Dienst ist, dass Sie selbst einige Berufungen geweckt, geleitet haben, denken Sie an die Berufungen von der ganzen Priesterbruderschaft, die Anzahl der Berufungen, die bereits durch das Apostolat der Bruderschaft hervorgebracht wurden. Das ist beachtlich!
Also allein das reicht schon aus, um all unsere Schwierigkeiten, all unser Elend mehr als zu rechtfertigen. Das ist die wesentliche Frucht, die Hauptfrucht.
Ohne all die Seelen zu zählen, denen Sie Gutes getan haben, sogar vielleicht, ohne es zu wissen, einfach durch Ihr Beispiel, einfach weil sie gekommen sind, um an Ihrer Messe teilzunehmen, an Ihren Sakramenten, an den Ratschlägen, die Sie geben konnten. Sie haben vielleicht nicht bemerkt, wie viel Gutes Sie getan haben, und dann wurden diese Seelen getröstet.