Der Begründer der Exerzitien

Ignatius von Loyola (1491-1556)

Ignatius von Loyola (1491-1556) ist die hervorragendste Führergestalt der katholischen Erneuerung des 16. Jahrhunderts. Durch seine psychologisch meisterhaften "Geistlichen Übungen" hat er die religiöse Erziehung der Menschheit bis heute nachhaltig beeinflusst. Der spanische Offizier und Edelmann Inigo de Loyola bekehrte sich 1521 infolge einer Kriegsverletzung zu einem Leben der Heiligkeit und des apostolischen Eifers.

Die beiden vorzüglichen Früchte seiner inneren Kämpfe und übernatürlichen Erleuchtungen waren das Exerzitienbüchlein und die Gründung des Jesuitenordens. Bis zu seinem Tod im Jahre 1556 lebte und wirkte Ignatius in Rom. Schon im Jahre 1622 wurde er heiliggesprochen und später von Papst Pius X zum Patron aller Exerzitien erhoben. Derselbe Papst widmete den Ignatianischen Exerzitien eine eigene Enzyklika (Mens nostra), in der er sie als "weise und vollständige Zusammenfassung der Grundsätze zur Führung der Seelen auf den Wegen des Heiles und der Vollkommenheit" lobt und empfiehlt.

Besinnung, geistliche Einkehr und innere Erneuerung

„Wähle dir einen geeigneten Ort aus, abseits vom Lärm der Welt, wo du dich wie in einen Zufluchtsort zurückziehen kannst. Dort pflege eifrig die Lesung der Heiligen Schrift, dort bete häufig und denke eindringlich über die zukünftigen Dinge nach. Das alles tue mit solcher Hingebung, daß diese innere Ruhe alle Beschäftigungen der übrigen Zeit ausgleicht.“ (Hl. Hieronymus, Epist. ad Celantia)

„Wir haben dem Körper ein Jahr gewidmet, lasst uns nun ein paar Tage auch der Seele widmen. Ein wenig nur lasst uns für Gott leben, die wir sonst ausschliesslich der Well lebten. Die Stimme Gottes töne an unser Ohr und der Lärm der Welt soll unser Gehör nicht betäuben. So gefestigt. Brüder, so gewappnet lasst uns den geistlichen Kampf aufnehmen, dann sind wir des Sieges gewiss.“

(hl. Petrus Chrysologus, Pred. XII)