1. Februar - Hl. Ignatius

Ignatius war nach dem Apostel Petrus der dritte Bischof von Antiochien. Er wurde in der Verfolgung des Kaisers Trajan zum Tod durch die wilden Tiere verurteilt und gefesselt nach Rom gebracht. Unterwegs schrieb er zu Smyrna, wo Polykarp, der Schüler des Johannes, Bischof war, einen Brief an die Epheser, einen an die Magnesier, einen an die Trallenser und einen an die Römer.

Vor der Weiterfahrt schrieb er noch einen an die Christen von Philadelphia und Smyrna, sowie einen eigenen Brief an Polykarp, dem er die Kirche von Antiochien empfahl. Darin legte er auch bezüglich des Evangeliums, das ich vor kurzem übersetzt habe, ein herrliches Zeugnis über die Person Christi ab.

Da wir nun einmal diesen Mann erwähnt haben, müssen wir auch aus seinem Briefe an die Römer einige Sätze anführen:

Von Syrien bis Rom habe ich mit Bestien zu kämpfen zu Wasser und zu Land, Tag und Nacht bin ich gefesselt mit zehn Leoparden, das ist mit Soldaten, die mich bewachen - sie werden umso schlimmer, je freundlicher ich bin.



Ihre Bosheit ist für mich eine Schule, aber darum bin ich doch noch nicht gerechtfertigt.



Ach, läge ich doch schon vor den wilden Tieren, die für mich bereitgehalten werden, ich werde sie bitten, recht schnell meinen Tod und meine Hinrichtung zu besorgen. Ich will sie reizen, dass sie mich zerreißen, damit sie nicht, wie es bei anderen Märtyrern schon vorkam, sich scheuen, meinen Leib anzurühren. Wenn sie aber nicht kommen wollen, will ich sie dazu nötigen, ich will sie drängen, dass sie mich aufzehren. Kindlein verzeiht mir, ich weiß gar wohl, was mir zum Segen ist.



Nun fang ich an, ein Jünger Christi zu werden: ich will nichts mehr von dem, was sichtbar ist auf Erden, nur Jesus Christus möchte ich finden. Feuer, Kreuz, wilde Tiere, Zertrümmerung der Knochen, Zerstückelung der Glieder und des ganzen Körpers, Zermalmung, alle Foltermittel des Teufels, alles mag über mich kommen, wenn ich nur Christus besitze.



Als er schon zu den Bestien verurteilt war und im Verlangen nach dem Tode schon das Brüllen der Löwen hörte, rief er aus: Ich bin Christi Weizenkorn, mit den Zähnen der wilden Tiere will ich gemahlen werden, auf dass ich ganz reines Brot werde.

Er litt den Martertode im 11. Jahre der Regierung Trajans. Die Überreste seines Leibes ruhen in Antiochien auf dem Friedhof außerhalb des Tores nach Daphnis.  

Kirchengebet:

Allmächtiger Gott, schaue auf unsere Schwachheit und da unser eigenes Tun schwer auf uns lastet, so schirme uns die glorreiche Fürsprache Deines heiligen Märtyrers und Bischofs Ignatius. Durch unsern Herrn.

 


Quellen:

  • Römisches Brevier
  • Schott, Römisches Messbuch